Aufenthaltsverbot für Randalierer ist Ausnahme
Nur Lahrer Polizeirevier nutzt für Fasnachtsveranstaltungen den Platzverweis

Post von der Polizei: Mit amtlichen Aufenthaltsverboten hält die Polizei Emmendingen bekannte Störer von Fasnachtsveranstaltungen fern. | Foto: st
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Ortenau. Nicht nur für gewalttätige Männer gegen ihre Ehefrauen gibt es einen Platzverweis.
Dieses Instrument eines amtlichen Aufenthaltsverbots nutzt im Bereich
Emmendingen die Waldkircher Polizei ebenfalls, um unliebsame Störer und
gewaltbereite Spielverderber während der Fastnacht von Veranstaltungen fernzuhalten.

Im Vorfeld wurden alle Namen derjenigen zusammengetragen, die in jüngster Zeit bei ähnlichen Veranstaltungen übermäßig negativ aufgefallen sind. Wer also beispielsweise in der
Silvesternacht, bei anderen Narrentreffen oder Großveranstaltungen einen
anderen verletzt oder bedroht hat; wer mutwillig Sachbeschädigungen und
Vandalismus begangen hat; wer sich den Maßnahmen von Ordnungshütern
aggressiv entgegengestellt hat oder Polizeibeamte beleidigt, bespuckt
oder getreten hat, hat an diesem Wochenende für den Bereich des
Waldkircher Narrendorfes ein amtliches Aufenthaltsverbot. Wer von diesen
Personen trotzdem kommt, muss die Nacht in der Gewahrsamseinrichtung
der Polizei verbringen, wird zu einem Bußgeld in dreistelliger Höhe
verdonnert und erhält zudem einen Gebührenbescheid. 15 Personen stehen
in Waldkirch auf der Liste.

In der Ortenau nutzt allein das Polizeirevier Lahr diese Maßnahme, um Störenfriede im Vorfeld von Großveranstaltungen fernzuhalten, erklärt Polizeisprecher Hans Peter
Huber. Dort stehen zwei Personen auf der Liste. Mit dem Ergebnis, dass
beim Lahrer Narrentag vor zwei Wochen einer der Gewalttäter auftauchte.
Allerdings konnte er im Trubel der Narren untertauchen und entkommen.
Der nächtliche Aufenthalt im Polizeigewahrsam blieb ihm somit erspart,
der Bußgeldbescheid nicht. In Lahr und allen anderen Revieren werde
bisher viel Arbeit in die Schulung der Ordner bei solchen
Großveranstaltungen gesteckt, erklärt die Polizeidirektion. Die
bisherigen Ergebnisse seien so, dass diese Maßnahme für die Ortenau
bisher nicht weiter verfolgt werde.

Wie in Waldkirch auch, arbeiten Veranstalter, Gastwirte, Narrenzünfte, Stadtverwaltung und
Polizei zusammen. Alle mit dem Ziel, einen friedlichen Verlauf solcher
Veranstaltungen sicher zu stellen. In Waldkirch hätten die Maßnahmen
dafür gesorgt dass die Fasnacht spürbar befriedet worden sei und wieder
ein fröhliches Fest geworden sei. Für die Ortenau gab es allerdings
bisher auch kaum gewalttägige Ausreißer. Auch nicht  bei der
„Narrennacht“ in Oberkirch, bei der nach Einschätzung der Polizei mehr
Narrenvolk als sonst unterwegs war. Im Laufe des Abends und der Nacht
zum Freitag gab es insgesamt nur wenige besondere Vorkommnisse zu
verzeichnen – meist bedingt durch übermäßigen Alkoholkonsum, allerdings
auch durch Jugendliche. Aber die Ruhestörung war das Hauptproblem.

Autor: Rembert Graf Kerssenbrock

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