Sandra Boser in Mühlenbach
"Vereine leisten viel für das Gemeinwesen“

Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Klaus Armbruster, Horst Keller, Sandra Boser, Helga Wössner, Markus Maier und Evmarie Buick
 | Foto: Wahlkreisbüro Sandra Boser MdL
  • Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Klaus Armbruster, Horst Keller, Sandra Boser, Helga Wössner, Markus Maier und Evmarie Buick
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Mühlenbach (st) Sandra Boser MdL, Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, besuchte die Gemeinde Mühlenbach, um sich mit Bürgermeisterin Helga Wössner über die Situation der Landwirte, den Abbau von Bürokratie sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung auszutauschen. Anlässlich des großen Narrentreffens zum 44-jährigen Jubiläums der Mühlenbacher Narrenzunft am 27. und 28. Januar durfte sich die Abgeordnete vor dem Gespräch im Rathaus einen persönlichen Eindruck von den Räumlichkeiten des Narrenkellers machen.

Zu Beginn des Termins begrüßten die ehemaligen Zunftmeister der Mühlenbacher Narrenzunft Horst Keller und Markus Maier Sandra Boser MdL gemeinsam mit Bürgermeisterin Wössner in der Gaststube des Narrenkellers. Dort informierte Keller die Gäste über die Gründung, die Geschichte sowie die Entwicklung der verschiedenen Häse der Zunft: „Unsere Zunft wurde 1980 gegründet, 1991 wurde dann der Narrenbrunnen gestellt und ein weiteres wichtiges Projekt wurde 2021 erfolgreich umgesetzt: Die Eröffnung des Narrenkellers im Untergeschoss der Schule mit Gaststube, Lagerraum, Küche und barrierefreiem WC. Unsere Häse beziehen sich auf alte Traditionen, zum Beispiel ist der ‚Kleieklotzer‘ ein alter Mühlen-Bestandteil, der das Mehl von der Kleie trennte. Weitere Häse sind das ‚Müllermichele‘ und die ‚Kaffeetanten‘.“

Heimat neugestalten

 
Sandra Boser MdL zeigte sich beeindruckt von der liebevollen Gestaltung des Narrenkellers der Narrenzunft und erkundigte sich nach der Mitgliederanzahl. Herr Keller berichtete, dass sie aktuell rund 330 Mitglieder habe. Meier ergänzte, dass sich die Zunft in den vergangenen Jahren stark verjüngt habe: „Der Narrenkeller hat uns Aufwind gegeben. Er ist mittlerweile ein wichtiger sozialer Treffpunkt im Ort für Jung und Alt. Zweimal in der Woche hat der Narrenkeller geöffnet, betrieben wird er ehrenamtlich durch die Mitglieder der Zunft. Mit dem Programm Leader konnten 60 Prozent der Baukosten abgedeckt werden.“

Sandra Boser MdL lobte das Projekt und erklärte: „Der Narrenkeller ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man Heimat neugestalten kann, damit sich auch die junge Menschen identifizieren können.“ Bürgermeisterin Wössner äußerte sich ebenso positiv zur Bilanz der Zunft: „Die Vereine in Mühlenbach leisten viel für unser Gemeinwesen. Durch den hohen Einsatz der Ehrenamtlichen ist der Narrenkeller sehr professionell und ansprechend ausgestattet. Ich freue mich, dass die Zunft hier einen eigenen Raum hat. Die Gemeinde Mühlenbach unterstützt die Vereine sehr gerne bei ihrer wichtigen sozialen und kulturellen Arbeit“. Gemeinderat Klaus Armbruster ergänzte: „Der Narrenkeller ist eine identitätsbildende Maßnahme für Mühlenbach, die sehr gelungen ist.“

Gesprächsrunde mit Verwaltung

Im Anschluss folgte eine Gesprächsrunde mit Bürgermeisterin Helga Wössner, der stellvertretenden Bürgermeisterin Evmarie Buick sowie dem Gemeinderat Klaus Armbruster im Rathaus. Als erstes Thema sprach die Bürgermeisterin die aktuellen Proteste der Landwirtinnen und Landwirte an und erkundigte sich nach der Einschätzung von Sandra Boser MdL: „Ich würde mir wünschen, dass sich das Thema regionale Landwirtschaft zukünftig auch in den Einkaufswägen der Bürger widerspiegelt. Allgemein sehe ich in den Protesten einen guten Anlass dafür, grundsätzlich über die Form der Agrarsubventionen nachzudenken. Die Situation vor allem der kleinen Bauern muss unbedingt verbessert werden, das wurde in den vergangenen 30 Jahren auf Bundesebene versäumt. Das Land Baden-Württemberg hat sein Förderprogramm explizit darauf ausgerichtet. Nach wie vor gehen ansonsten die Subventionen hauptsächlich in die Fläche und so erhalten die meisten Zuschüsse die Großbetriebe. Das muss sich unbedingt ändern.“ Helga Wössner stimmte zu und ergänzte: „Es wäre wichtig, dass die kleinen Bauern besser unterstützt werden. Viele junge Nachfolger führen ihre Höfe nur noch im Nebenerwerb, weil es sich für sie nicht mehr lohnt. Es braucht Subventionen für die regionalen Landwirte, die vor Ort die Landschaft freihalten.“

Danach kam die Runde auf das Thema „Entbürokratisierung“ zu sprechen. Bürgermeisterin Wössner berichtete vom Alltag im Rathaus, der stark von der zunehmenden Bürokratie geprägt ist: „Die Anforderungen werden durch die Digitalisierung immer vielfältiger, hier wünsche ich mir mehr einheitliche Richtlinien und Vorlagen, die man interkommunal im Sprengel umsetzen kann.“ Sandra Boser MdL informierte, dass das Land das Thema mit der Entbürokratisierungs-Allianz ganz oben auf der Agenda stehen hat: „Die Landesregierung hat das Problem erkannt und die Entbürokratisierung zur Chefsache gemacht.“

Einsatz von Künstlicher Intelligenz

 
Die Mühlenbacher Bürgermeisterin regte daraufhin an, dass auch der Einsatz von KI einen Teil der Verwaltungsarbeit übernehmen kann: „Wir müssen in der kommunalen Verwaltung in die Zukunft denken, hier kann man neue Techniken nutzen.“ Die Staatssekretärin zeigte sich positiv und berichtete: „Das Land steht dem Einsatz von KI in der Verwaltung sehr offen gegenüber. Das Innovationslabor Baden-Württemberg hat gemeinsam mit dem Start-Up Aleph Alpha ein Programm entwickelt, das die Mitarbeitenden in der Landesverwaltung entlasten soll. Der digitale Assistent soll Textarbeiten in der Verwaltung zukünftig erleichtern.“

Der Austausch war für alle Beteiligten ein guter Start in das neue Jahr, denn letztendlich können die Herausforderungen nur gemeinsam bewältigt werden.

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