Verwaltung kehrt in Rathaus zurück
Auch Bürgermeister Weith packt mit an

Nach der Sanierung des Rathauses müssen wieder Möbel und Akten in die gewohnte Wirkungsstätte in Oberharmersbach gebracht werden.  | Foto: Lehmann-Archiv
  • Nach der Sanierung des Rathauses müssen wieder Möbel und Akten in die gewohnte Wirkungsstätte in Oberharmersbach gebracht werden.
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Oberharmersbach (kal). Fast auf den Tag genau nach 18 Monaten wiederholt sich der große Umzug. Damals im Juli 2018 zogen Personal und Akten des gesamten Rathauses wegen der anstehenden Sanierung in die ehemalige Schule Riersbach. Jetzt läuft das ganze Unternehmen in die entgegengesetzte Richtung.

Rathaus geschlossen

Bis zum Montag, 27. Januar, ist das Rathaus für den Publikumsverkehr geschlossen, um den Umzug und das Einräumen ungestört bewältigen zu können. Bis dahin haben die Gemeindebediensteten noch einige turbulente Tage vor sich. Ob das Rathausschild, das an der Einmündung der Jauschbachstraße in die L94 abmontiert oder einfach nur mal gedreht werden soll, ist dabei das geringste Problem.

Über 1.000 Kartons gepackt

Schon in der vergangenen Woche sind die Vorbereitungen angelaufen. Akten und Unterlagen sind in Kisten eingepackt, handschriftlich ist der Inhalt vermerkt, bunte Aufkleber – rot für Archiv, grün für Erdgeschoss, gelb für Obergeschoss, blau für Dachgeschoss – erleichtern nach der Anlieferung im Rathaus die Zuordnung. „Wir haben uns von vielem getrennt", blickt Bürgermeister Richard Weith gelassen auf die laufende Umzugs- und Verpackungsorgie, die um einiges geringer ausfällt als vor anderthalb Jahren. Nicht nur der aufwendige Transport der alten Schränke entfällt. Damals musste man zuerst ein "gefühltes Jahrhundert" an Verwaltungsliteratur entsorgen. Dieser Ballast wanderte mit nicht personenbezogenen Unterlagen in 20 Boxen mit je 420 Liter zum Schredder. Über 1.000 Kartons wurden damals gepackt, wovon der größte Teil im Archiv deponiert wurde und dort über 300 Meter laufende Akten misst. Jetzt zählt man gerade noch rund 220 zu transportierende Kartons.

Mitarbeiter des Bauhofs

Dennoch sind die Mitarbeiter des Bauhofs und die Rathausbediensteten gefordert. Während die einen die schonend verpackten Rechner und Bildschirme zu den Fahrzeugen tragen, verladen die anderen mit einem Hubsteiger Kartons und Möbel aus dem Obergeschoss auf die bereitstehenden Hänger.

"Spedition Rathaus"

Im sanierten Rathaus ist man etwas moderner aufgestellt. Der Aufzug hilft beim Transport des Mobilars und der Aktenbestände. Wo noch vor wenigen Tagen die Handwerker für den letzten Schliff sorgten, kehrt allmählich in den neuen Räumen beim Sortieren und Einräumen das übliche Arbeiten zurück. Dominika Hättig, bei der die Fäden der „Spedition Rathaus“ zusammenlaufen, setzt beim neuerlichen Umzug ihre ganze Erfahrung ein, die sie im Juli 2018 beim Bezug der Ersatzräume gesammelt hat. „Wir leisten die gesamte Umzugsarbeit ohne die Unterstützung eines Fachunternehmens“ verweist sie auf die geschickten Hände ihrer Kolleginnen, die Rechner abhängen und Kabel und Bildschirme verpacken. Und sie ist zuversichtlich, dass am kommenden Montag die Rathaus-Ämter an alter Stelle den Bürger in gewohnter Weise zur Verfügung stehen.

Bürgermeister Richard Weith

Auch Bürgermeister Richard Weith packt mit an. „Aber ich habe mit das kleinste Büro, also gibt es bei mir nicht viel zu bündeln“, sagt er lachend. Während jeder einzelne eingespannt ist, muss sich der vor einem halben Jahr eingestellte Leiter des Rechnungsamtes Jens-Mathias Bächle aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen lassen. Der Amtsleiter würde wahrscheinlich jetzt auch viel lieber Kartons und Möbel tragen, anstatt jahrelang die große Schuldenlast der Gemeinde Oberharmersbach mit sich herumschleppen und mit dieser tagtäglich rechnen zu müssen.

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