Rathaus Oberharmersbach
Sachstand Sanierung

Der Fahrstuhl für den barrierefreien Zugang des Rathauses ist fertig installiert. | Foto:  Lehmann-Archiv
  • Der Fahrstuhl für den barrierefreien Zugang des Rathauses ist fertig installiert.
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Oberharmersbach (kal). Seit Mitte Juli 2018 ist das Rathaus in der Ortsmitte geräumt. Die grundlegenden Sanierungsarbeiten, die seither das 120 Jahre alte Gebäude vom Keller bis zum Dachgeschoss auf den neuesten Stand bringen, energetisch sanieren und gleichzeitig einen barrierefreien Zugang zu den bisherigen und neuen Räume ermöglichen, liegen nach wie vor weitgehend im Zeitplan.

Raumeinteilung

Millimeter hoch findet sich Staub auf Simsen und Böden. Nach wie vor mit OSB-Platten abgedeckt ist die Treppe mit ihrem schmiedeeisernen Geländer, wohl der einzig größere Gebäudeteil, an dem die Sanierungsarbeiten bisher spurlos vorübergegangen sind. Keine Wand ist heil geblieben, weil Kabel eingezogen und Dosen sowie Schalter gesetzt wurden oder Durchbrüche für eine neue Raumeinteilung erforderlich waren.

Barrierefreier Zugang

Im Eingangsbereich wurde die bisherige Treppe zurückversetzt. Den künftigen barrierefreien Zugang ermöglicht der kürzlich fertig montierte Fahrstuhl, der in dem Schacht mit einer Höhe von 13 Meter über vier Zugänge alle Ebenen verbindet. 630 Kilogramm Nutzlast transportiert er mit der Geschwindigkeit von einem Meter in der Sekunde.

Netzwerkleitung

Überall hängen von den Decken einzelne Kabel herunter, an manchen Stellen ragen dicke Kabelbündel aus den Wänden. Jedes einzelne ist beschriftet, um die diffizile Arbeit zu erleichtern, die Erfahrung und reichlich Übersicht verlangt. 2.800 Meter Netzwerkleitung, 3.500 Meter Stromleitung, 1.500 Meter Schwachstromleitungen mit den dazugehörenden Schaltern sowie 200 Steckdosen und 72 Doppelnetzwerksteckdosen umfasst die umfangreiche Elektroinstallation vom Keller bis zum künftig mitgenutzten Dachgeschoss. In Kabelschienen führen sie entlang der Decke von Raum zu Raum.

Heizungsleitungen

Die komplett neue Verlegung der Wasser- und Heizungsleitungen sowie für die 13 Klimageräte erfolgte zeitgleich. 170 Meter isolierte Heizungs- und 70 Meter Sanitärrohre sowie 120 Meter Leitungen für die Klimageräte durchziehen die Räume. Bisher genutzte Schornsteine nehmen die Abluft- und Kondensatrohre auf, da das Rathaus wie bisher an die Fernwärme angeschlossen wird.
Alle Versorgungsleitungen verschwinden demnächst im Zwischenraum hinter den abgehängten Decken, die von den Trockenbauern, ebenso wie die vor allem im Dachgeschoss neu eingezogenen Wände, weitgehend montiert sind. Die im Rohbaumaß rund 4,60 Meter hohen Räume werden im fertigen Zustand noch knapp vier Meter messen.

Gipserarbeiten

Komplett ersetzt sind auch die 55 Fenster mit einer Fläche von 120 Quadratmeter. Eine besondere Herausforderung war das größte Fenster in der Mitte der Fassade mit den gotischen Stichbögen, das exakt eingepasst werden musste. Die anstehenden Gipserarbeiten lassen die Kabelschlitze verschwinden, das Backsteingemäuer wird auch nicht mehr zu sehen sein.

Sandstein

Zu Beginn der zweiten Jahresshälfte sollen die Sanierungsarbeiten der Sandsteinteile beginnen. Dazu muss ein Schwerlastgerüst errichtet werden. Die aufwendige Sanierung, deren Kosten sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag belaufen, werden die Arbeiten an der Fassade abschließen, ehe das Rathaus einen komplett neuen Außenputz erhält.

„Märchenhaften Weihnachtsmarkt“

Ob das Ziel, bis Mitte November wieder einziehen zu können, zu halten sein wird, bleibt abzuwarten. Dieser Wunschtermin trägt nicht unbedingt der Witterung Rechnung, aber er soll auch nicht mit den Vorbereitungen für den „Märchenhaften Weihnachtsmarkt“ am 1. Adventssonntag kollidieren. Zur Not bleibt das Jahr 2020.

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