Selbstversuch mit dem Fatbike
Auf Riesenreifen durch den Schwarzwald

Fabio Brischle, Rolf Fey, Thekla Fey und Christine Brischle  | Foto: Fey
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Oberkirch/Lautenbach. Gemächlich gleite ich auf meinem leise schnurrenden Fatbike die steile, frisch gemähte Wiese hinauf und bin erstaunt über die Leichtigkeit und den Fahrkomfort. „Genau dafür sind Fatbikes gemacht: Für gemütliches Trailfahren über breite Waldautobahnen“, sagt Andreas Stevens, Inhaber von Fatbike Stevens, bei dem wir heute die sanften Riesen testen.

Wir sind zu viert, zwei Frauen und zwei Männer. Die beiden Herren sind gleich Feuer und Flamme für die großen E-Bikes und düsen nach der Einführung sofort los. Auch meine Geschlechtsgenossin hat den Dreh schnell raus und fährt die Übungsstrecke problemlos. Ich selber brauche ein wenig mehr fachkundige und geduldige Anleitung. Doch unser Einweiser zeigt mir unermüdlich, wie es geht und so kann auch ich bald wie die anderen die Fahrt genießen. Das ist einer der Vorteile der breiten Reifen: Man kann über jeden Untergrund fahren, auch wenn man ungeübt ist. Ob Wiese oder Schotter, selbst unsichere Fahrer wie ich erleben großen Fahrspaß. Selbstverständlich hilft der Motor bergauf und ermöglich es, auch steile Aufstiege zu schaffen. Durch die Fünf-Stufen-Regelung kann man die Unterstützung jeder Situation anpassen. „Ich bin erstaunt, wie leicht das Fatbike über Schotter und Wiese fährt“, so einer der Mitfahrer, der selbst sehr viel mit dem MTB unterwegs ist.

Erfunden wurden die Bikes mit den extrem breiten Reifen in Alaska, wo bereits Mitte der 80er-Jahre zwei Felgen zu einer breiten zusammengeschweißt wurden. Die Reifen für dieses "Monster" wurden damals selbst genäht und man erhoffte sich dadurch genug Auftrieb, um im Schnee besser voranzukommen.

Schnee haben wir zwar keinen, aber auch ohne macht die Fahrt viel Spaß. Auf und ab geht es mit den Rädern über ständig wechselnde Untergründe. “Das Fatbike ist für jeden gedacht – vom Kind bis hin zum Senior“, sagt Stevens, der die Räder zusammen mit seiner Partnerin Monika Schneider seit 2016 verleiht. „Aber auch ambitionierte Fahrer haben ihren Spaß, wenn sie die steilen Hänge rauf und runterbrausen können.“ Genau das tun die beiden Männer in unserer Gruppe – sie testen die Fatbikes auf Herz und Nieren beziehungsweise auf Felge und Kurbel und haben dabei einen Riesenspaß. „Das würde ich gerne öfter machen“, so ihr Fazit. Mit einem normalen Rennrad oder Mountainbike sind die Fatbikes absolut nicht zu vergleichen. Durch die breiten Reifen und den niedrigen Luftdruck haben sie mehr Griff. Dadurch bekommt der Fahrer ein völlig anderes Fahr- und Sicherheitsgefühl.

Auch ich schaffe es bis ganz oben auf den Berg zu den anderen. Ein wirklich tolles Gefühl. Ob man nun eine kurze Genussrunde oder auch eine anspruchsvolle Tagestour machen möchte, für alle Bedürfnisse gibt es Tipps und Hilfestellung, einige der Räder haben sogar ein Navi eingebaut.
Wir wollen nun wieder den Berg hinab. Die beiden Männer bekommen von unserem Begleiter eine anspruchsvolle, steile Abfahrtsmöglichkeit beschrieben, er selbst fährt mit uns Frauen den breiten Weg. Nach einigen Kurven, Schotter und viel Bremsen treffen wir uns unten wieder. „Eine tolle Sache“, finden alle und würden am liebsten noch weiter fahren, doch es wird langsam dunkel. Auch mir als unsicherem Fahrer, hat es viel Spaß gemacht, die starken, sanften Riesen zu testen. Denn mit jedem Meter stiegen die Sicherheit und der Fahrspaß.
Thekla Fey

Fabio Brischle, Rolf Fey, Thekla Fey und Christine Brischle  | Foto: Fey
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