Ein Drittel der Infektionen vermeidbar
Die Klinikhygiene im Fokus: Aktionstag läuft in Oberkirch

Mit Hilfe einer Schwarzlichtbox kann überprüft werden, ob die Händedesinfektion erfolgreich war. | Foto: Ortenau Klinikum
  • Mit Hilfe einer Schwarzlichtbox kann überprüft werden, ob die Händedesinfektion erfolgreich war.
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Oberkirch (st). Das Ortenau Klinikum Achern-Oberkirch veranstaltet in seiner Klinik in Oberkirch am Dienstag, 18. Juni, von 11 bis 14.30 Uhr einen Aktionstag zum Thema Händehygiene. Im Eingangsbereich der Klinik sind Informationsstände aufgebaut. Mitarbeiter der Klinikhygiene informieren Patienten, Mitarbeiter und interessierte Besucher rund um das Thema Händehygiene und beantworten Fragen der Besucher.

Händedesinfektion wichtige Maßnahme

„Die Händedesinfektion ist die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen und stellt einen Schwerpunkt unserer Präventionsmaßnahmen dar“, betont Dr. Andreas C. Schröder, Chefarzt der Zentralen Klinikhygiene am Ortenau Klinikum.
Besucher der Veranstaltung können die Wirksamkeit einer Händedesinfektion testen und den Feuchtigkeitsgehalt ihrer Haut vor Ort bestimmen lassen. Darüber hinaus veranstaltet das Hygiene-Team der Klinik ein Gewinnspiel zu Hygienefragen, bei dem die Teilnehmer Gutscheine des Stadtmarketing Oberkirch im Wert von 50, 30 und 20 Euro gewinnen können.

Aktion "Saubere Hände" und "Keine Keime"

Das Klinikum Achern-Oberkirch nimmt seit Jahren an den Hygieneaktionen „Aktion Saubere Hände“ und „Keine Keime“ teil. Diese Aktionsbündnisse werden unter anderem vom Bundesgesundheitsministerium und den Krankenkassen unterstützt. Die Bündnisse definieren beispielsweise Vorgehensweisen zur Händedesinfektion in Krankenhäusern und legen diese als verbindlich fest. Hierbei müssen gewisse Qualitätsvorgaben umgesetzt und Kontrolldaten an das Nationale Referenzzentrum in Berlin übermittelt werden – die teilnehmenden Kliniken werden dann nach entsprechendem Leistungsniveau mit einem Zertifikat ausgezeichnet.

650.000 Krankenhausinfektionen jährlich

In Deutschland infizieren sich rund 3,5 Prozent der 19 Millionen im Krankenhaus stationär behandelten Patienten, so dass pro Jahr mit etwa 650.000 Krankenhausinfektionen wie beispielsweise Wundinfektionen oder Lungenentzündungen zu rechnen ist. Im internationalen Vergleich ist diese Rate gering – durch geeignete und sinnvolle Hygienemaßnahmen kann aber ein Drittel dieser Krankenhausinfektionen vermieden werden. Krankenhausinfektionen verlängern den Klinikaufenthalt der Patienten, verursachen erhebliche Mehrkosten, sind zum Teil lebensbedrohlich und stellen für die betroffenen Patienten eine leidvolle und unnötige Erfahrung dar.

Geschwächte Personen gefährdet

Die meisten dieser von Medizinern als nosokomiale Infektionen bezeichneten Erkrankungen werden durch die Hände übertragen. Im Krankenhaus treffen Patienten und Krankenhausmitarbeiter alltäglich auf engem Raum zusammen. Im Rahmen von Behandlungen sind viele Körperkontakte therapeutischer, diagnostischer und pflegerischen Art notwendig, die eine Übertragung von Keimen möglich machen. Die Infektionserreger gehören in der Regel zur normalen menschlichen Keimbesiedelung von Haut und Darm und verursachen meist keine Infektionen. Diese Keime werden von Patienten, Besuchern und Therapeuten von Außen ins Krankenhaus getragen. Treffen diese Keime aber auf geschwächte Patienten mit einer reduzierten Abwehrkraft, so können diese Erreger Infektionskrankheiten bei den Betroffenen verursachen.

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