Nutzung der städtischen Immobilien wird optimiert

Die Tage der alten Erwin-Braun-Halle scheinen gezählt.
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Oberkirch. Wie können der Immobilienbestand der Stadt reduziert, die Nutzung der Gebäude optimiert und dadurch Kosten eingespart werden? Mit diesen Fragen beschäftigte
sich der Oberkircher Gemeinderat im Rahmen einer zweitägigen
Klausurtagung. Über 100 städtische Immobilien galt es hierbei unter die
Lupe zu nehmen – Schulen, Ortsverwaltungen, Vereinsgebäude. Über das
Ergebnis und das erstellte Konzept informierte gestern die
Stadtverwaltung zusammen mit den Fraktionssprechern Michael Braun (CDU),
Hans-Jürgen Kiefer (SPD) und Frank Hell­stern (Freie Wähler).

„Wir haben quer gedacht, in alle Richtungen“, betonte Oberbürgermeister
Matthias Braun, der sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden zeigte. Den
Überlegungen zugrunde gelegt wurde zum einen die demografische
Entwicklung, zum anderen die Schulpolitik der Landesregierung und deren
Auswirkungen auf den Platzbedarf in den Schulen. Bis 2030 werde die
Bevölkerung in Oberkirch um 3,8 Prozent abnehmen, erklärte Braun. Die
Schülerzahlen werden bis 2020 in den Grundschulen um 4,5 Prozent sinken,
in den weiterführenden Schulen um 12,4 Prozent. „Die Entwicklung in
Oberkirch ist aber nicht so gravierend wie auf Kreis- oder Landesebene“,
betonte der Oberbürgermeister.

Anhand einiger Beispiele, in denen man Potentiale sehe, präsentierte er die Marschrichtung für die mittel- und langfristige Planung in der Großen Kreisstadt. So ging man
etwa der Frage nach, wie schnell die Pavillons der
Johann-Wölfflin-Schule frei werden können, um hier Platz für einen
Ersatzbau für die Turn- und Sporthalle in der Schwarzwaldstraße zu
schaffen. In Tiergarten beispielsweise wird nur noch das Kellergeschoss
der ehemaligen Sparkasse von der Landjugend genutzt. Diese könnte in die
Ortsverwaltung umziehen, das Gebäude verkauft und das Grundstück einer
Wohnbebauung zugeführt werden. Im Casino in der Straßburger Straße
stehen Investitionen von zwei bis drei Millionen Euro an. Auch das
Gebäude könnte verkauft werden, wenn die durch den Bund auferlegte
Bindungsfrist 2018 abgelaufen ist, und einer Wohnbebauung weichen.

Wo die Vereine in Bottenau künftig ein Zuhause finden, muss noch eruiert
werden – ob in der Ortsverwaltung, einem Saal oder einer Halle. Hierzu
findet am 2. Mai eine Bürgerveranstaltung statt. Großen Raum in den
intensiven Gesprächen nahm auch die Zukunft der in die Jahre gekommenen
Erwin-Braun-Halle ein. Eine Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis,
dass die Stadthalle an anderer Stelle, aber zentrumsnah neu gebaut
werden sollte. Auch hier könnten stattdessen Wohnungen entstehen.

Wann welche Projekte in Angriff genommen werden sollen und können, steht
nicht fest. Man sei noch weit von einer Prioritätenliste entfernt.
Abzuwarten seien erst einmal die Ergebnisse zahlreicher
Prüfungsaufträge, die das Bauamt, die Kämmerei und die Schulbehörde
bearbeiten müssen. In einem halben Jahr kommt der Gemeinderat dann zu
einer Sondersitzung zusammen. Zwei Punkte jedoch stehen schon fest: An
eine Veräußerung von Schulgebäuden denkt man nicht, ebenso wenig wie an
die Sanierung der Erwin-Braun-Halle.

Autor: Daniela Räubig-Santo

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