Markus Ell im Gespräch
"Werde mich immer gerne an die Zeit erinnern"

Markus Ell | Foto: Oberkircher Winzer eG

Oberkirch. Der Geschäftsführende Vorstand Markus Ell wird die Oberkircher Winzer eG verlassen. Zum 1. März 2022 wird er Geschäftsführer und Mitgesellschafter an der C. A. Warren GmbH in Essen und damit Partner von Frank Frickenstein (wir berichteten). Über die Bewegründe und seine neue Tätigkeit sprach Markus Ell mit Guller-Redakteur Matthias Kerber.

Wann ist die Entscheidung für eine neue berufliche Herausforderung gefallen?
Die Entscheidung, mich beruflich zu verändern und somit die Oberkircher Winzer zu verlassen, ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Zum Termin meines Ausscheidens sind es über 21 Jahre Betriebszugehörigkeit und davon fast 15 Jahre in der Gesamtverantwortung als Geschäftsführender Vorstand, in denen ich immer mit meiner ganzen Kraft und voller Leidenschaft meine Aufgaben erfüllt habe. Letztendlich waren es die vertrauensvollen Gespräche mit meinem zukünftigen Partner Frank Frickenstein und die Perspektiven, welche dieser Schritt mit sich bringt, die mich dann zu dieser Entscheidung geführt haben.

Was sind die Beweggründe zu diesem Schritt?
Gründe sind die neue berufliche Herausforderung, welche die C. A. Warren GmbH mit sich bringt, dann einerseits der Schritt in die Selbstständigkeit, anderseits nach einer langen und schönen Zeit bei den Oberkircher Winzern mit 46 Jahren nochmal was anderes machen zu können, dennoch aber der Weinbranche erhalten zu bleiben.

Was sind die Schwerpunkte Ihrer neuen Tätigkeit?
Die C. A. Warren GmbH ist einer der führenden Lieferanten für den deutschen Lebensmittelhandel. Hauptgeschäft ist die Entwicklung und Belieferung mit Weinen aus deutschen Anbaugebieten, insbesondere der Schwerpunkt mit Weinen aus Baden. Die Aufgaben beginnen bei der Wein- und Materialbeschaffung, der Zusammenarbeit der Weinlieferanten und reichen über die Abfüllung und das Qualitätsmanagement bis hin zur Abwicklung und Organisation der Logistik. Die Unterstützung erfolgt durch ein sehr gutes Mitarbeiterteam.

Bleiben Sie der Region erhalten?
Mein persönlicher Lebensmittelpunkt bleibt in Oberkirch, da die Weinlieferanten hauptsächlich in Baden sind, haben wir zukünftig den Vorteil, vor Ort mit kurzen Wegen die Zusammenarbeit verbessern zu können. Perspektivisch wird der Sitz der Firma von Essen nach Oberkirch verlagert werden.

Was waren die Höhepunkte Ihres Wirkens bei der Oberkircher Winzer eG?
Da gibt es wirklich einige, zum Beispiel der Neubau der Abfüllanlage, die Erneuerung der Gebäudeinfrastruktur und neuer Dampfkessel, der Neubau des Vinotoriums, Barriquekellers und Flaschenlagers sowie die Fusion mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein. Persönlich betrachtet ist es der sehr vertrauensvolle und respektvolle Umgang mit meinen Vorstandskollegen und den Herren im Aufsichtsrat. Dieses Vertrauen gab mir immer die Freiheit und die Sicherheit, große Themen anzustoßen und voranzutreiben. Des Weiteren basiert Erfolg nie auf einer einzelnen Person, in den ganzen Jahren hatte ich immer das Glück, loyale und motivierte Mitarbeiter um mich gehabt zu haben. Mit diesen war es erst möglich, diese Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens umzusetzen. Wenn ich derjenige war, der die Impulse setzte und vorangehen konnte, erfüllt mich das mit viel Zufriedenheit und einem gewissen Stolz auf das gemeinsam Erreichte.

Was werden Sie am meisten vermissen?
Ehrlich gesagt, hab ich mir hierzu noch gar keine Gedanken gemacht, aktuell bin ich mit voller Leidenschaft dabei und der Kalender lässt mir wenig Raum für etwaige Gedankenspiele. Der Fokus liegt auf der aktuellen Erntesituation, der Einarbeitung und Übergabe meines Nachfolger Dr. Sebastian Hill, welche bereits am 1. Oktober beginnt. Nur eines weiß ich jetzt schon, dass die Weine der Oberkircher Winzer und des Winzerkellers Hex vom Dasenstein weiterhin in meinem Kühlschrank stehen werden und ich mich immer gerne an diese Zeit erinnern werde.

Worauf freuen Sie sich bei Ihrer neuen Tätigkeit am meisten?
Mein Naturell ist es, Dinge zu gestalten und weiterzuentwickeln und aktuell befinden wir uns in Zeiten mit großen Veränderungen. Somit freue ich mich, mit meinem zukünftigen Team die Themen und das Unternehmen weiterzuentwickeln.

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