Manuel Hagel beim Stadtanzeiger Verlag
Ehrenamt im Fokus des CDU-Politikers

Chefredakteurin Anne-Marie Glaser (v. l.) und Verlegerin Isabel Obleser im Gespräch mit Manuel Hagel, Fraktionsvorsitzender der CDU im baden-württembergischen Landtag | Foto: gro
  • Chefredakteurin Anne-Marie Glaser (v. l.) und Verlegerin Isabel Obleser im Gespräch mit Manuel Hagel, Fraktionsvorsitzender der CDU im baden-württembergischen Landtag
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Offenburg Ein Oberschwabe in Baden: Manuel Hagel, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, besucht im Rahmen seiner Sommertour die Ortenau und auch die Guller-Redaktion. "Ich bin dieses Jahr das vierte Mal in der Ortenau, ich bin sehr gerne hier", sagt er zu Beginn des Gesprächs mit Verlegerin Isabel Obleser und Chefredakteurin Anne-Marie Glaser. Die Ortenau, so Hagel auf Nachfrage, stehe für ein ganz besonderes Lebensgefühl: "Gelassenheit, Lebensfreude, badischer Liberalismus und Heimatverbundenheit bei gleichzeitiger Weltoffenheit", zählt er auf.

Politiker auf Sommertour

Vor seinem Stopp in der Guller-Redaktion war er Gast beim Badischen Blasmusikverband, der Folgetermin findet im Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins in Offenburg statt. "Ich bin zehn Tage im ganzen Land unterwegs", verrät Hagel. Rund 50 Termine stünden in seinem Kalender. "Wir wollen das Ehrenamt ins Zentrum der Sommertour stellen", so der CDU-Politiker. "Diese Menschen halten das Land zusammen. Unsere Ehrenamtsquote liegt bei rund 50 Prozent. In keinem anderen Bundesland engagieren sich mehr Menschen im Ehrenamt als bei uns."

"Was kann das Land tun, um das Ehrenamt zu fördern?", fragt Anne-Marie Glaser. "Wir müssen das Bewusstsein verändern", lautet die Antwort. Anstelle sich zu fragen, was bei der ehrenamtlichen Arbeit noch alles geregelt werden könne, sollte darüber nachgedacht werden, welche Regularien entfallen könnten. "Ein Beispiel ist die Vereinsförderung", erklärt Hagel. Vereine, die diese erhielten, müssten über Jahre die Projekte und damit die Verwendung der Mittel genauestens dokumentieren. Zudem fordert er die Haftungsfreistellung von Vereinsvorständen. "Sie haften teils mit ihrem privaten Vermögen, wenn sie als gesetzlicher Vertreter eines Vereins handeln", so Hagel, der sich auch einen Vertrauenstatbestand für Vereinsvorhaben wünscht: "Wenn ein Fest über Jahre ordentlich und gut ausgerichtet wird, warum müssen alle Genehmigungen Jahr für Jahr erneut beantragt werden?"

Vereine sind gefragt

Hagel: "Ich höre zwar immer wieder, Vereine wären weniger attraktiv, aber die Wirklichkeit in Baden-Württemberg ist Gott sei Dank eine andere." Einen Eindruck, den Isabel Obleser, Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Gengenbach, bestätigt: "Wir hatten viele Austritte während Corona zu verzeichnen, doch nun steigen die Mitgliederzahlen wieder."

"Bei allem Schrecklichem, was Corona uns aufgezwungen hat, ist uns klar geworden, was uns ohne Ehrenamt fehlt. Die Wertschätzung ist gestiegen", so Hagel. Dafür erprobt das Land derzeit auf Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion die Ehrenamtskarte. Mit ihr können ehrenamtlich Tätige Vergünstigungen erhalten.

Werden die Sorgen der Ortenau im fernen Stuttgart wahrgenommen? „Der Ortenaukreis hat mit Marion Gentges und Volker Schebesta zwei Regierungsmitglieder von der CDU am Kabinettstisch – und mit Willi Stächele den wirkmächtigen Vorsitzenden des Europaausschusses im Parlament. Die Ortenau wird also nicht nur gesehen, sie wird vor allen Dingen in Stuttgart auch laut gehört.“
Und auch die grüne Staatssekretärin Sandra Boser MdL vertritt die Ortenau.

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