Polizeihauptkommissar Helmut Schmälzle im Ruhestand
Amtswechsel in Oppenau

Manuel Kiesel (l.) und Helmut Schmälzle | Foto: Polizeipräsidium Offenburg
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Oppenau (st). Nach 43 Dienstjahren, davon 36 Jahre beim Polizeiposten Oppenau, wurde Polizeihauptkommissar Helmut Schmälzle zum 1. Mai in den Ruhestand verabschiedet.

Seine Polizeiausbildung begann am 01.03.1977 in der Bereitschaftspolizei in Lahr. Nach zwei Jahren beim Polizeiposten Appenweier und vier Jahren beim Polizeiposten Renchen kam er bereits Mitte 1984 als Stellvertretender Postenführer nach Oppenau.

Bewegtes Polizistenleben

In seinen 43 Dienstjahren wurde es Helmut Schmälzle nie langweilig. Neben dem täglichen Geschäft eines Postenbeamten gab es einige herausragende Ereignisse, die ihm besonders in Erinnerung geblieben sind. Hierzu zählen unter anderem der Fund zweier Mordopfer in den Jahren 1990 und 1991 im Bereich des Polizeipostens, sowie der Anschlag auf den damaligen Bundesminister und jetzigen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble im Brudersaal in Oppenau, ebenfalls im Jahr 1990.

In die Schlagzeilen schaffte es Helmut Schmälzle gleich mehrmals. Im Jahr 2010 gelang ihm, zusammen mit seinem Kollegen Martin Weinzierle, nach einer wilden Verfolgungsfahrt, die Festnahme von zwei schwer bewaffneten Bankräubern in Ramsbach. Zwei Jahre später befreiten die beiden die in Südfrankreich entführte 15-jährige Chloè aus dem Kofferraum ihres Peinigers. Aufgrund dieser besonderen Leistung wurde Helmut Schmälzle durch die Heimatgemeinde des Mädchens geehrt und sogar zum Ehrenbürger der Stadt Barjac ernannt. Welcher Polizeibeamte kann schon von sich behaupten, dass zu seinen Ehren die deutsche Nationalhymne in einem anderen Land gespielt wurde.

Kreative Täterermittlung

Besondere Kreativität bewies Helmut Schmälzle mit dem Einsatz ungewöhnlicher Mittel zur Täterermittlung. So saß er eines Samstagsvormittags im Beichtstuhl der katholischen Kirche in Oppenau und wartete auf einen Opferstockdieb. Der Täter wurde auf frischer Tat gefasst, ohne dass der Postenleiter auch nur eine Beichte abnehmen musste.

Den richtigen Köder hatte er auch auf einem Parkplatz in Allerheiligen ausgelegt. Hier war zwei Jahre lang ein PKW-Aufbrecher am Werk, der nicht dingfest gemacht werden konnte. Doch der richtige Einfall brachte dann den gewünschten Erfolg. Ein „Lockvogel-Auto“ wurde auf dem Parkplatz abgestellt und auf den Beifahrersitz eine Handtasche offen platziert. Zusammen mit einem Kollegen konnte Helmut Schmälzle den Täter festnehmen, als er genau dieses Fahrzeug aufbrach.

"Schwarzwaldcops"

Im Jahr 2007 kam der Polizeiposten Oppenau sogar ins Fernsehen. Der SWR begleitete eine Woche die Beamten des Renchtalpostens, was diese zu den legendären „Schwarzwaldcops“ werden ließ. Dankbar ist Polizeihauptkommissar Schmälzle für die Zeit auf dem Polizeiposten, in der er nie ernsthaft verletzt wurde.

Manuel Kiesel übernimmt

Die Leitung des drei Beamten starken Postens übernahm Polizeioberkommissar Manuel Kiesel. Der 31-jährige Kiesel begann 2009 seine Ausbildung zum gehobenen Polizeivollzugsdienst in Lahr und wurde nach Abschluss des Studiums im Jahr 2013 zum Polizeipräsidium Stuttgart versetzt. Nach zwei Jahren im Streifendienst in Stuttgart-Zuffenhausen und weiteren zwei Jahren in Rastatt, wurde Manuel Kiesel im Jahr 2017 zum Polizeirevier Achern versetzt. Dort leistete er seinen Dienst ebenfalls im Streifendienst und kennt den Revierbereich, indem er auch aufgewachsen ist und wohnt. Auch in Zukunft dürfen sich die Bürger von Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach auf viel Bürgernähe und einen präsenten Polizeiposten freuen.

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