Neue Zäune in Oppenau – Unterstützung der Landwirte
Ziel ist Offenhaltung der steilen Hänge

Foto: LEV

Oppenau (st). Wer mit offenen Augen rund um Oppenau spazieren geht, dem fallen die vielen nagelneuen Weidezäune auf. Die Gemeinde Oppenau hat in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis (LEV) die finanzielle Förderung von über 17 Kilometern Weidezaun möglich gemacht.
Oppenau ist seit Januar 2015 Mitglied im LEV. Der gemeinnützige Verein hat unter anderem die Aufgabe, die Offenhaltung im Schwarzwald zu fördern. Unmittelbar nach ihrem Beitritt hat die Stadt Oppenau die Chance genutzt, über den LEV ein kommunales Weidezaunförderprojekt anzubieten. Die Teilnehmer, insgesamt fünfzehn Haupt- und Nebenerwerbslandwirte, verpflichten sich, die Weiden zehn Jahre lang zu bewirtschaften und den Weidezaun auch in Schuss zu halten. Dafür erhielten sie über den Fördertopf der Landschaftspflegerichtlinie des Landes Baden-Württemberg einen Zuschuss von 50 Prozent. Dem fügte die Stadt Oppenau nochmals 25 Prozent aus dem Stadtsäckel hinzu. Die an der Mitfinanzierung beteiligte Stadt nimmt das Thema Offenhaltung sehr ernst und unterstützt die Tierhalter aktiv. Insgesamt entstanden über 17 Laufkilometer Weidezaun: Dies entspricht einer Fläche von rund 40 Hektar Steillagen. Vom Regierungspräsidium Freiburg wurden 63.511 Euro Landes-Fördermittel bewilligt und von der Stadt Oppenau 31.755 Euro Zuschuss gewährt.
Die einfachste Weise, die steilen Hänge zu bewirtschaften, besteht darin, den Grasaufwuchs von vierbeinigen Rasenmähern fressen zu lassen. Die Rinder, Schafe und Ziegen wandeln das für den Menschen unverwertbare Gras in wohlschmeckendes Fleisch um. Wo die Tiere grasen, verbuschen die Weiden nicht. Die Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die an diese mageren, aber artenreichen Standorte gebunden sind, bleiben erhalten. Der Wald wird langfristig daran gehindert, sich weiter auszubreiten. Durch die offenere Landschaft verbessern sich die mikroklimatischen Lebensbedingungen, denn die Luft kann besser zirkulieren. „Unsere schöne Schwarzwaldlandschaft bleibt so nicht nur für die Oppenauer attraktiv. Auch die Feriengäste und die Touristikbranche profitieren von dem gemeinsam mit den Tierhaltern durchgeführten Projekt“, meint Oppenaus Bürgermeister Thomas Grieser.
Die rege Beteiligung der Landwirte zeigt, dass sie sich trotz der schwierigen Fleischvermarktungssituation zur Tierhaltung bekennen. Sie ziehen die Beweidung, die traditionelle und nachhaltige, landschaftspflegende Landnutzung, dem maschinellen Mulchen vor. „Die Weidezaunförderung ist ein wichtiges Instrument, um die Schwarzwaldtäler nachhaltig offen zu halten“, ist LEV-Geschäftsführerin Regina Ostermann überzeugt. Nach öffentlicher Ausschreibung wurden je nach Nutztierart Zäune mit zwei Drähten (Rinder), vier Drähten (Schafe) oder fünf Drähten (Ziegen) von einem auf Zaunbau spezialisierten Unternehmen auch auf schwierigsten Terrain gebaut, unter anderem in Ibach (Bollenbach/Hinteribach), Ramsbach (Rinken, Kuhbach) und Oppenau (Rebberg).

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