Heidrun Riehle, wvib Schwarzwald AG
Karrierechancen wahrnehmen

Heidrun Riehle, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des wvib Schwarzwald AG in Freiburg | Foto: wvib Schwarzwald AG
  • Heidrun Riehle, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des wvib Schwarzwald AG in Freiburg
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Offenburg. 1.049 Industrieunternehmen sind in dem Netzwerk wvib Schwarzwald AG in Freiburg zusammengeschlossen. Der Wirtschaftsverband ist seit 75 Jahren Sprachrohr und Dienstleister der familiengeprägten, mittelständischen Unternehen in Baden-Württemberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind. Christina Großheim sprach mit Heidrun Riehle, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin, über die Sicherung von Nachwuchs in den Betrieben.

Wie hat sich das Angebot an Ausbildungsplätzen in den Mitgliedsbetrieben in den Coronajahren entwickelt?
Die Industrie ist erstaunlich gut durch die Krise gekommen – entsprechend gab es hier keinen Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt, im Gegenteil. Auszubildende sind weiterhin gesucht, das Angebot an Ausbildungsplätzen ist groß.

Wie leicht fällt es den Mitgliedsbetrieben, den Nachwuchs zu sichern?
Die Betriebe wetteifern um die Gunst junger Menschen. Wir sehen einen Wettbewerb um junge Talente, in dem die Unternehmen mit kreativen Ideen für sich werben.

Welche Möglichkeiten bietet eine Ausbildung in den Unternehmen den Jugendlichen?
Die Karrierechancen sind riesig für Berufseinsteiger. Eine Ausbildung in der Industrie bietet unzählige Entwicklungsmöglichkeiten – schließlich liegt es im Interesse der Unternehmen, Talente auch über die Ausbildung hinaus im Unternehmen zu halten. Dazu kommt eine von Anfang an hohe Vergütung, flache Hierarchien, direkte Entscheidungswege und ausgezeichnete internationale Karrieremöglichkeiten.

Welche Vorteile bietet die Ausbildung in einem mittelständischen Industriebetrieb?
Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen können Auszubildende durch ihren Beitrag schnell einen Unterschied machen und sehen direkt die Früchte der Arbeit – das motiviert ungemein. Dazu kommt eine familiäre Atmosphäre, in der man während der Ausbildung viele Bereiche des Unternehmens kennenlernen kann.

Was wird außer der dualen Ausbildung in den Betrieben angeboten?
Neben der klassischen Ausbildung bieten viele Unternehmen sowohl im kaufmännischen wie im technischen Bereich auch duale Studiengänge an. Zudem werden oft Praktika und Werkstudententätigkeiten angeboten, aber auch Abschlussarbeiten lassen sich in den Unternehmen schreiben.

Müssen sich die Schulabgänger aus den Coronajahren Sorgen machen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen?

Nein, im Gegenteil. Schätzungen zufolge wartet in der Industrie in diesem Jahr noch etwa jeder zehnte Ausbildungsplatz auf Bewerber. Wir empfehlen: Im Zweifel sollte man einfach zum Hörer greifen und bei den Unternehmen anrufen. Die Initiative wird meist belohnt!

Welche Schlüsselqualifikationen sollten die Schulabgänger für ihren Start ins Berufsleben mitbringen?
Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen stehen über allem. Dann kommen die Klassiker: Disziplin, Gewissenhaftigkeit, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität – aber auch Lernbereitschaft und Kreativität sind wichtig.

Wie unterstützt der wvib seine Mitgliedsbetriebe bei der Sicherung der Fachkräfte, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben?
Mit unserem Frauen-Netzwerk haben wir im Frühjahr eine Plattform ins Leben gerufen, um die Industrie attraktiver für Frauen zu machen – in MINT-Berufen und in der Ausbildung. Zudem vernetzen wir in unseren "Fach-Erfas" Personalverantwortliche und fördern so den Austausch von Best-Practice-Beispielen. Von der praxisnahen Weiterbildung der wvib-Akademie profitieren Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen. Auch mit Seminaren für Ausbildungsbeauftragte, zum Beispiel zum Ausbildungsmarketing, Employer Branding und anderen Personalthemen. Sämtliche offenen Stellen, Ausbildungsplätze und Praktika unserer Mitgliedsunternehmen finden sich im Internet unter stellenmarkt.wvib.de – aktuell sind 2.655 Jobs online.

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