Kirschen sind der Sommersnack
Vitaminbomben mit wertvollen Inhaltsstoffen

Kirschen veredeln mit ihrer fruchtigen Süße so manches cremiges Dessert. | Foto: RitaE/Pixabay.com
  • Kirschen veredeln mit ihrer fruchtigen Süße so manches cremiges Dessert.
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Ortenau (gro). Die Saison startet im Juni mit den ersten Süßkirschen. Die Früchte verdanken ihren Namen ihrem Geschmack: fruchtig und süß. Ob süß oder sauer – alle Kirschsorten zählen zu den Rosengewächsen. Es handelt sich um Steinobst, das bedeutet, dass sich unter dem leckeren Fruchtfleisch in der Mitte ein Kern befindet, der natürlich nicht mitgegessen werden kann. Wer frische Kirschen nascht, der spuckt ihn meist einfach aus. Wer die Früchte weiterverarbeitet, dem bleibt nur, sie zu entsteinen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder werden die Früchte mit einem spitzen Messer halbiert und der Kern entfernt oder der Kirschentsteiner kommt zum Einsatz. Der Kauf und Einsatz eines solchen Küchengeräts lohnt sich allerdings nur, wenn Kirschen in der Küche im großen Stil verarbeitet werden.

Zurück zu den Sorten – die Herzkirsche sieht so aus, wie sie heißt. Ihre Farbe variiert von dunkelrot bis fast schwarz, auch das Fruchtfleisch ist dunkelrot und fest. Eine weitere bekannte Süßkirschensorte ist die Knupper- oder Knorpelkirsche. Auch hier gilt "nomen est omen". Beide Sorten werden bevorzugt pur genascht, sie eignen sich aber auch, um Konfitüren oder Kirschkuchen zuzubereiten.

Erst im Juli und August reifen die Sauerkirschen, die noch einmal in Weichseln und Amarillen unterschieden werden. Weichseln haben eine dunkelrote Farbe, ihr Fruchtfleisch ist weich und saftig. Fast schon gelb erscheinen dagegen die Früchte der Amarillen. Sie sind im Fleisch fester als ihre Schwestern. Beiden gemeinsam ist der säuerliche Geschmack. So mancher verschmäht sie, wenn sie nicht weiterverarbeitet wurden. Konfitüren, Kuchen, Saft, aber auch als ganze Früchte eingemacht – Sauerkirschen sind ausgesprochen vielseitig. Auch pikante Chutneys lassen sich hervorragend aus diesen Früchten fertigen. Die bekannteste Sauerkirschensorte ist die Schattenmorelle – eine Schwarzwälder Kirschtorte ist ohne sie schlicht nicht vorstellbar.
Eine besondere Sorte ist die Maraska-Kirsche, die vor allen Dingen in Südeuropa angebaut wird. Sie ist die Grundlage des Maraschino-Likörs. Die Früchte werden ebenfalls in Sirup eingelegt und dienen so als typische Verzierung für Torten, Desserts und Eisbecher. Amarena-Kirschen sind dagegen keine eigene Sorte: Sauerkirschen werden in Mandellikör, Zucker, Bittermandelöl und Vanille mariniert. Auch sie werden meist für Desserts und Kuchen verwendet. 

Glücklich, wer einen Kirschbaum im Garten hat. Alle anderen Menschen stillen ihre Lust auf die süßen Vitaminbomben, in dem sie sie auf dem Markt, beim Erzeuger oder im Einzelhandel kaufen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Früchte reif, prall und unbeschädigt sind – und noch ihren Stiel haben. Sitzt der letztere fest an den Kirschen und glänzen diese schön, ist diesein Zeichen für Frische. Kirschen mit Stiel halten sich besser, als Früchte ohne. Das gilt auch für die Lagerung im Kühlschrank. Allerdings sollten sie nicht länger als zwei bis drei Tage aufbewahrt werden, sonst leidet der Geschmack.

Wer sie länger aufheben möchte, der friert sie ein. Dazu wird der Kern nicht entfernt. Zum Auftauen die Früchte am besten nebeneinander auf ein Handtuch legen und langsam an der Luft Temperatur annehmen lassen. Tiefgefroren halten sich Kirschen etwa ein Jahr. Eine Alternative ist das gute alte Einkochen im Einmachglas. 

Wer Konfitüre kochen möchte, der muss natürlich den harten Kern loswerden. Dazu trägt man am besten Handschuhe, denn je nach Sorte kann der Fruchtsaft stark färben. Auch eine Schürze ist hilfreich, Kirschsaft macht sehr widerstandsfähige Flecke auf weißer Sommerkleidung. Um die Steine der Früchte ranken sich ein paar Legenden: Ja, sie enthalten Blausäure, allerdings in so geringen Mengen, dass man schon eine Menge Kirschsteine verschlucken muss, um irgendetwas davon mitzubekommen. Es ist auch nicht schädlich, wenn aus Versehen ein Stein verschluckt wird. Er setzt sich nicht im Darm fest.

Kirschen schmecken nicht nur gut, sie tun auch gut. Sie sind kalorienarm – Sauerkirschen besitzen etwa 53 Kilokalorien pro 100 Gramm, Süßkirschen lediglich 63. Sie sind deshalb so gut zur Figur, weil sie zu 80 Prozent aus Wasser bestehen. Hinzu kommen reichlich Vitamin C und B-Vitamine. Weitere gesunde Bestandteile sind Folsäure, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Sekundäre Pflanzenwirkstoffe ergänzen das Angebot an wertvollen Inhaltsstoffen.

Außerdem regt die in den Früchten enthaltene Fruchtsäure den Magen-Darm-Trakt an. Übrigens, der gut gemeinte Ratschlag, kein Wasser nach dem Verzehr von Kirschen zu trinken, da dies zu Bauchschmerzen führe, gehört in den Bereich der Legenden. Wer Bauchweh nach dem Verzehr von Kirschen bekommt, hat schlicht und einfach zu viele gegessen.

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