Corona-Inzidenz bei 36,9
22 Prozent der positiven Tests sind Mutanten

Foto: gro

Ortenau (st). 34 der am Dienstag vom Gesundheitsamt des Ortenaukreises ermittelten positiven Labornachweise hat das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg bestätigt. Damit beträgt der Wert für die übermittelten Fälle der vergangenen sieben Tage bei 159 bestätigten Neuinfektionen 36,9.  Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Baden-Württemberg bei 43,7 (alle Werte Stand 16.02.2021, 16 Uhr; LGA).

Die vom Landesgesundheitsamt bestätigten neuen Covid-19-Fälle stammen aus Achern (1), Berghaupten (1), Friesenheim (1), Gutach (1), Hausach (1), Hornberg (1), Kehl (4), Lahr (5), Nordrach (1), Oberharmersbach (1), Oberkirch (6), Offenburg (5), Ohlsbach (1), Ottenhöfen (1), Renchen (2) und Sasbach (2).

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 steigt am Dienstag um sieben Fälle auf jetzt 454.

Meldungen über Nachweise von Variants of Concern (VOCs):

Am 24. Dezember 2020 wurde der erste reiseassoziierte Fall einer Virusvariante in Baden-Württemberg berichtet. Zwischenzeitlich sind dem Landesgesundheitsamt (LGA) 2.065 Fälle mit Virusvarianten mit besonderer Bedeutung (Variants of Concern, VOCs), gemeint sind damit die nach Experten-Ansicht besonders ansteckende Varianten mit Ursprung in Großbritannien (B.1.1.7), Brasilien (B.1.1.248 oder P1) und Südafrika (B1.3.5.1) aus 43 Stadt-und Landkreisen Baden-Württembergs übermittelt worden (Stand 16. Februar 2021, 16 Uhr, LGA).

222 Fälle von Corona-Mutationen nachgewiesen

Im Ortenaukreis wurde erstmals am 31. Dezember 2020 eine Virusvariante nachgewiesen, dabei handelte es sich um die britische Variante. Die Ermittlungen des Gesundheitsamtes haben ergeben, dass seit der Coronavirus-Surveillance-Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit, nach der Labore ab Mitte Januar bundesweit PCR-positive Proben auf ihre RNA-Sequenz untersucht werden, sich bereits im Dezember Corona-Virus-Mutationen im Ortenaukreis ausgebreitet haben. Das haben nachträgliche Laboruntersuchungen gezeigt. Insgesamt wurden so inzwischen 222 Fälle (Stand 17. Februar) von Corona-Virus-Mutationen nachgewiesen. Bei 202 Fällen handelte es sich um die britische Variante, bei zwei Fällen handelt es sich um die südafrikanische beziehungsweise brasilianische Variante, bei den anderen Fällen stehen weiteren Laboruntersuchungen noch aus.

Aktuell 22 Prozent Mutanten-Anteil 

Nach Ermittlungen des Gesundheitsamtes liegt der Mutanten-Anteil der untersuchten positiven Proben innerhalb der vergangen 14 Tagen im Ortenaukreis bei rund 22 Prozent – was genau dem bundeweiten Wert entspricht. Nach heutigen Daten des Robert-Koch-Instituts wird die britische Mutation mittlerweile bei 22 Prozent aller positiven Corona-Tests in Deutschland festgestellt.

In allen Fällen befinden sich die Infizierten und Kontaktpersonen im Ortenaukreis in 14-tägiger Quarantäne. Es wurden PCR-Abstriche veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung durch asymptomatischen Virusträger zu minimieren.
Das Gesundheitsamt des Ortenaukreises ermittelt in jedem Covid-19-Fall-Variante oder nicht - wo die Ansteckung stattgefunden haben könnte. Das ermöglicht, Häufungen zu erkennen und Infektionen in einen zeitlichen und räumlichen Zusammenhang zu bringen.

Das Gesundheitsamt verfolgt in allen Fällen die Kontaktpersonen der Infizierten und empfiehlt für diese eine Quarantäne. Bei Virusvarianten gilt die Quarantäne auch für die Haushaltsmitglieder der Kontaktpersonen. Die Dauer der Quarantäne beträgt bei den Virusvarianten 14 Tage, sonst zehn Tage.

Es werden für die engen Kontaktpersonen PCR-Abstriche veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung durch asymptomatischen Virusträger zu minimieren. Damit gelingt es, frühzeitig weitere Infektionen zu entdecken und neue Kontaktpersonen zu identifizieren. Um die Zusammenhänge der Infektionen nachvollziehen zu können, werden entsprechende weiterführende Laboruntersuchungen veranlasst, bei der das Erbmaterial des Virus genau untersucht wird, um Mutationen zu entdecken. Es ist daher nicht auszuschließen, dass auch bei weiteren Proben der bereits bekannten Fälle Mutationen nachgewiesen werden.

Die baden-württembergische Landesregierung gab jüngst bekannt, dass die Untersuchung auf Virusvarianten von positiven Proben mittels spezieller PCR-Untersuchungen bereits flächendeckend in den Laboren in Baden-Württemberg etabliert ist. Zudem sollen alle positiven Proben zusätzlich durch die Sequenzierung des vollen Genoms nicht nur auf die bislang bekannten, sondern auf alle Virusvarianten und neu auftretenden Veränderungen hin untersucht werden. Die flächendeckende Analyse der Proben und das zügige Erkennen der Varianten ermöglicht dem Gesundheitsamtes ein schnelles Handeln, um mit gezielter Kontaktnachverfolgungs- und strenger Quarantänemaßnahmen das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen.

Weitere Links

Die ausführliche Darstellung der aktualisierten Fallzahlen (Altersgruppe, Geschlecht und Wohnort) gibt es auf der Sonderseite des Ortenaukreises im Internet unter www.ortenaukreis.de/corona_fallzahlen

Der täglichen Lagebericht des LGA erfolgt meist gegen 19 Uhr und ist hier abrufbar: www.gesundheitsamt-bw.de/lga/DE/Fachinformationen/Infodienste_Newsletter/InfektNews/

Die aktuellen Belegungszahlen der Intensivbetten im Ortenaukreis sind unter www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/kartenansichten einsehbar. Auf der Kartenansicht muss der Mauszeiger auf den Ortenaukreises bewegt werden.

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