Unfallstatistik 2017
39 Verkehrsteilnehmer tödlich verunglückt

Von links: Harald Dieterle, Sachbereich Verkehr, Polizeipräsident Reinhard Renter und Peter Westermann, Verkehrspolizeidirektion Baden-Baden | Foto: Thekla Fey
  • Von links: Harald Dieterle, Sachbereich Verkehr, Polizeipräsident Reinhard Renter und Peter Westermann, Verkehrspolizeidirektion Baden-Baden
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Ortenau (tf). Langfristig gesehen, ist die Zahl der Verkehrstoten in den vergangenen 30 Jahren im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg von 125 auf 39 stark zurückgegangen. Trotzdem sind es zehn Verkehrstote mehr als noch 2016, wie Polizeipräsident Reinhard Renter bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2017 erklärte.

Die 18.676 verzeichneten Verkehrsunfälle des vergangenen Jahres stellen einen leichten Anstieg von 1,8 Prozent dar. „Wenn man zeitgleich bedenkt, dass die Fahrleistung jedes Jahr um circa 1,5 Prozent ansteigt, ist das Ergebnis fast gleichbleibend“, so Polizeipräsident Reinhard Renter.

Trauriger Sieger im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg ist der Landkreis Rastatt. Von 27 Verkehrsunfällen mit Personenschaden gingen 19 tödlich aus. Bei 17 war ein LKW beteiligt. Eine Erklärung für diesen eklatanten Anstieg zu 2016 (sechs Tote) gibt es laut Polizei nicht. Positiv zu vermerken ist der deutliche Rückgang der Unfälle mit Todesfolge in der Ortenau von 20 auf zwölf Personen.

Die Zunahme der Unfälle auf der Autobahn (1,9 Prozent) führt Peter Westermann von der Verkehrspolizeidirektion Baden-Baden auf die zahlreichen Baustellen zurück. Wobei es hier bei den Unfälle überwiegend bei Sachschäden (+4,7 Prozent) blieb und die Zahl der Personenschäden um 10,5 Prozent sank – leider mit zwei Todesopfern. Hauptursache für Unfälle auf der Autobahn ist weiterhin ein zu geringer Abstand bei zu hoher Geschwindigkeit.

Nahezu konstant ist die Zahl der Unfälle mit Motorradfahrerbeteiligung. Wie 2016 lag die Zahl der Todesopfer bei neun Personen, die Zahl der Schwerverletzen stieg um eine Person. Nur im Bereich der Leichtverletzten gab es einen Anstieg um fünf Prozent. Laut Westermann zeigte die Polizei verstärkt Präsenz mit Geschwindigkeitskontrollen an Hochrisikostrecken wie der B500 und der L83. Leider entwickelt sich die L613 zu einer neuen Risikostrecke.

Im Bereich Fahrrad ist mit 6,5 Prozent ein deutlicher Anstieg an Unfällen zu verzeichnen. Dies begründet Westermann mit der Zunahme der Pedelecs. Obwohl die Zahl der Todesopfer um 40 Prozent rückläufig war, stieg die Zahl der Leicht- und Schwerverletzen von 770 auf 825 an. Dies liegt zum einen an der mangelnden Umsetzung der Helmpflicht und zum anderen an der steigenden Geschwindigkeit.

Hauptgründe für Unfälle sind zu hohe Geschwindigkeit, Missachten der Vorfahrtsregeln, zu geringer Abstand und zunehmend auch das Ignorieren der Anschnallpflicht. Weiterhin weist Westermann auf die steigende Verwendung der Smartphones während der Fahrt als deutliche Unfallursache hin: „Dies werden wir in Zukunft verstärkt kontrollieren.“

Grundsätzlich zeigen sich Renter und Westermann aber optimistisch, was die Zukunft angeht. „Gerade auch durch die zunehmenden Sicherheitsmaßnahmen der Autohersteller werden die Unfallzahlen in der Zukunft rückläufig“, so Westermann. Er ist überzeugt davon, in den nächsten Jahren eine „Vision Zero“ im Bereich der tödlichen Verkehrsunfälle verwirklichen zu können. „Die Polizei im Bereich des Offenburger Polizeipräsidiums ist gut aufgestellt, hat versiertes und hochqualifiziertes Personal“, betonte Renter. „Unsere Ideen haben in vielen Bereichen gegriffen und wir werden dran bleiben.“

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