„Blickpunkt Ortenau Klinikum“
Ganzer Fokus liegt auf guter Sehschärfe

- Grauer Star, Grüner Star, Makula-Erkrankungen: je älter der Patient, umso wichtiger die Untersuchung der Augen.
- Foto: Ortenau Klinikum
- hochgeladen von Matthias Kerber
Ortenau Die Einrichtung eines ambulanten Zentrums für Netzhautbehandlungen war Ende 2024 eine willkommene Neuerung in Sachen Effizienz: Folge fünf von „Blickpunkt Ortenau Klinikum“ ist die Augenklinik in der Betriebsstelle St. Josefsklinik des Ortenau Klinikums Offenburg-Kehl.
Das Zentrum ist auf die Behandlung mit der „IntraVitrealen Operativen Medikamenteneingabe“ spezialisiert, daher der Name IVOM-Zentrum. Bei Patienten mit Makula-Erkrankungen wird ein Medikament direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt. „Etwa 40 bis 50 Patienten pro Tag erhalten diese Spritze, bis zu 6.000 Spritzen sind es jährlich. Diese Behandlungen können wir jetzt aus dem eigentlichen OP-Betrieb auslagern. Damit haben wir mehr räumliche Kapazitäten für andere Augen-Operationen und kürzere Wartezeiten“, erklärt Prof. Dr. Christian Mayer. Andererseits profitieren die Patienten im Zentrum von einem eigenen ruhigen Wartebereich.
Sehschärfe dank neuer Linse
Weitere Schwerpunkte sind die Behandlung der Linsentrübung (Grauer Star) und des Glaukoms (Grüner Star). Bei 95 Prozent der Patienten mit Grauem Star erfolgt die OP ambulant, gut 15 Minuten dauert sie. Es ist die weltweit häufigste Operation, erzählt der Chefarzt. In der Augenklinik sind es zwischen 2.000 bis 3.000 Eingriffe pro Jahr. Auch Schieloperationen oder die Entfernung von Tumoren an den Lidern können ambulant erfolgen. Beim Grünen Star hingegen werden etwa 70 Prozent der Eingriffe stationär ausgeführt. 200 bis 300 Operationen sind es jährlich – „wenn Tropfen gegen den erhöhten Augeninnendruck oder eine Laserbehandlung nicht den gewünschten Erfolg bringen“, so Prof Mayer. Auch in Sachen Hornhaut-, Netzhaut- und Glaskörperchirurgie, etwa bei Infektionen oder Verletzungen der Hornhaut, bei diabetischen Netzhaut- und Glaskörperveränderungen oder bei Netzhautablösungen ist ein stationärer Aufenthalt nötig.
Das Leistungsspektrum der Klinik – mit 18 Planbetten übrigens die einzige Hauptabteilung dieser Fachrichtung im Ortenaukreis – umfasst alle Krankheitsbilder des vorderen und hinteren Augenabschnitts sowie des äußeren Auges. Plus ein Alleinstellungsmerkmal: „Wir behandeln Augenverletzungen nicht nur akut, wir kümmern uns auch um die Wiederherstellung danach“, sagt der Chefarzt, der kürzlich eine Patientin behandelte, die extra aus Essen angereist war. „Heute kann man das Auge gut erhalten“, weiß Dr. Mayer, dessen Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte unter anderem die Rekonstruktion von traumatischen Augen war. „Wir alle haben unsere Spezialgebiete“, erklärt er und meint damit sein Team aus vier Oberärzten und neun Assistenzärzten. Sie behandeln auch junge Patienten – in der „Sehschule“ sind es jeden Tag bis zu acht Kinder.
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