VSR untersucht Brunnenwasser
Messwerte aus sechs Jahren analysiert

Harald Gülzow erläutert die Messwerte im Ortenaukreis. | Foto: Ruben Wiltsch
  • Harald Gülzow erläutert die Messwerte im Ortenaukreis.
  • Foto: Ruben Wiltsch
  • hochgeladen von Christina Großheim

Ortenau (st) Der VSR-Gewässerschutz hat die Ergebnisse seiner Brunnenwasseranalysen im Ortenaukreis veröffentlicht. In den vergangenen Jahren sind insgesamt 580 Wasserproben auf Belastungen mit Nitrat, Eisen und Bakterien untersucht worden. Die gemeinnützige Organisation war mit dem Labormobil in mehreren Städten aktiv, darunter in Kehl, Lahr, Offenburg und Achern, heißt es in einer Pressemitteilung. Brunnenbesitzer hatten die Möglichkeit ihre Wasserproben direkt zum Labormobil zu bringen oder sie per Post an die Gewässerexperten zu senden.

Die Analysen der Brunnenwasserproben hätten der gemeinnützigen Organisation ermöglicht, einen umfassenden Überblick über die Grundwasserbelastungen zu erhalten. „Außerdem helfen wir mit den Untersuchungen gesundheitliche Gefahren bei der Nutzung im Garten auszuschließen“, erzählt Harald Gülzow, der am Informationsstand den Brunnenbesitzern beratend zur Seite stand. Jeder Brunnenbesitzer habe ein ausführliches Gutachten erhalten, das die Messergebnisse sowie eine Bewertung für die Nutzung des Wassers beinhaltete.

Auswertung

Harald Gülzow hat in den vergangenen Wochen eine Auswertung der Brunnenwasserproben der vergangenen sechs Jahre im Ortenaukreis durchgeführt. Als Physiker engagiert er sich schon seit über 40 Jahren für den Gewässerschutz. „Erfreulicherweise überschreiten nur 3,1 Prozent der Brunnen den Grenzwert der Nitratrichtlinie von 50 mg/l Nitrat“, erklärt Harald Gülzow. Stattdessen hat er jedoch andere Belastungen festgestellt, die zur Beeinträchtigung bei der Nutzung im Garten führen. „Unsere Analysen ergaben, dass in 17,3 Prozent der untersuchten Brunnen die Eisengehalte über 0,8 mg/l liegen“, stellt der Gewässerexperte fest. Hohe Eisenkonzentrationen führen nicht nur zu einer Verfärbung des Wassers, sondern auch zu Ablagerungen. Diese können technische Geräte beeinträchtigen und bieten zudem einen Nährboden für Keime in den Leitungen.

Sorge bereitet Harald Gülzow die Zunahme der Bakterienbelastung im Brunnenwasser. Die Ursache dafür sieht er bei den Starkregenfällen. Das mit coliformen Keimen belastete Wasser dringe in undichte Brunnen ein. „Bei unseren Wasseruntersuchungen im Ortenaukreis fanden wir diese Bakterien in 17,4 Prozent der getesteten Brunnen“, berichtet der Physiker. Eine zusätzliche Gefahr sieht er in defekten Abwasserleitungen im Untergrund. In solchen Fällen können Fäkalien ins Grundwasser gelangen und dieses mit Escherischia.Coli (E.Coli) kontaminieren. „Diese Darmbakterien haben wir in 1,8 Prozent der untersuchten Brunnen festgestellt“, berichtet Harald Gülzow. Er weist darauf hin, dass das Wasser dann auch mit weiteren Viren und anderen Bakterien belastet sein könne, die zu schwerwiegenderen Krankheiten führen könnten. Der VSR-Gewässerschutz habe eine Checkliste erstellt, anhand derer jeder prüfen kann, welche Ursachen für die Bakterienbelastung vorliegen könnten. Auf diese Weise würden sich viele Probleme schnell beheben lassen.

Die umfassenden Auswertungen der Brunnenwasserergebnisse hat der VSR-Gewässerschutz auf der Homepage mit Diagrammen veranschaulicht dargestellt. Dort erfahren die Bürger auch, wann das Labormobil wieder in der Region hält. Auf die Informationen zum Ortenaukreis gelangt jeder Interessierte über die interaktive Karte.

Über den VSR-Gewässerschutz

Der VSR-Gewässerschutz wurde bereits 1980 als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen gegründet und setzt sich seit über vier Jahrzehnten für sauberes Wasser ein. Der Verein führt Untersuchungen von Bachwasser und Grundwasser durch. Die Beprobung von Oberflächengewässern kann der VSR-Gewässerschutz selbst durchführen. Bei den Wasserproben vom Grundwasser ist die gemeinnützige Organisation jedoch auf die Mithilfe von Brunnenbesitzern angewiesen.

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.