Hagelabwehr Ortenau e.V.
Rückblick auf ein ruhiges Einsatzjahr

- Vorstand und Beirat der Hagelabwehr Ortenau (V. l. n. r.): Erich Kiefer, Franz Benz, Jochen Adam, Arno Zürcher, Egon Busam, Stefan Huschle, Markus Welker, Martin Bähr.
- Foto: Susanne Wagner-Köppel
- hochgeladen von Lea Wölfle
Ortenau (st) Relativ unspektakulär verlief das zurückliegende Jahr für die Hagelflieger in der Ortenau. An 23 Bereitschaftstagen wurden von den zwei Flugzeugen jeweils 21 und 13 Einsätze geflogen. Das teilte Vorstandssprecher Franz Benz der Mitgliederversammlung beim Ortenauer Weinkeller (OWK) mit, heißt es in der Pressemitteilung.
Positive Zeichen
War das vergangene Einsatzjahr von einer feuchten Wetterlage mit viel Wasser in der Luft geprägt, entwickelt sich mit dem jetzt trockenen Wetter das „Gegenprogramm“ für dieses Jahr. „Bin gespannt, wie es weitergeht“, blickte Dienstleister Frank Kasparek in das laufende Jahr. „Der Standort Offenburg für die Flugzeuge hat sich als segensreich entwickelt. Wir kommen sehr viel schneller vom Platz, alles ist unbürokratisch zu handhaben“, betonte Benz. Gut entwickelt habe sich die Kooperation mit der Hagelabwehr Südbaden, Tuniberg – Kaiserstuhl. Mehrmals habe man sich gegenseitig ausgeholfen. „Wenn daheim die Hütte nicht brennt, hilft man den Nachbarn“, so Franz Benz. Er hoffe nun auf eine Ausweitung in den Süden, so dass man die Rheinschiene mit Hagelfliegern komplettieren könnte. Hierzu berichtete Jonas Landerer von der Hagelabwehr Südbaden von positiven Zeichen aus dem Markgräfler Land. So habe man zusammen mit dem Badischen Weinbauverband auch alle Bereiche des Weinanbaugebiets Baden besucht und für die Hagelabwehr geworben. Frank Kasparek wies darauf hin, dass die Hagelabwehr sich mehr mit den Wolken-Physikern in Verbindung setzen sollte. „Die Aerosolen sind das Herzstück der Wolken.“ Es laufen derzeit viele Forschungen zur Auswirkung der Aerosole aufs Wetter. Erste Kontakte gebe es wohl zu Wissenschaftlern beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Entstanden sind diese bei einer internationalen Fachtagung der Hagelabwehr im Rems-Murr-Kreis. Hier treffen Vertreter aus allen Regionen von der Pfalz über Bayern, Schweiz bis Steiermark in Österreich zusammen, berichtete Franz Benz.
Wahlen
Sorgen bereitet der Hagelabwehr Ortenau der weiter voranschreitende Flächenschwund in der Landwirtschaft. Damit einher gehen weniger Einnahmen. So wirbt der Verein weiterhin um neue Mitglieder in Gewerbe und Industrie als auch bei den Kommunen. Denn letztlich hätten alle etwas vom Schutz durch die Hagelabwehr. Viele Studien belegen eine 80prozentige Schadensminderung. „Da sind 30 Euro pro Hektar ein geringer Aufwand im Jahr“, verdeutlichte Benz. Kritisch habe der Geschäftsführer der Weinmanufaktur Gengenbach Offenburg, Christian Gehring die Haltung des Landkreises gesehen. „Die Landwirte finanzieren, dass über Offenburg kein Hagel niedergeht“, sah er hier auch öffentliche Körperschaften in der Pflicht, finanziellen Beitrag zu leisten. „Wer die Menschen diese Kulturlandschaft wollen, muss die Bevölkerung auch etwas dafür tun.“ Bei den Wahlen zu Vorstand und Beirat wurden die bisherigen Vertreter bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Markus Welker vom BGV Badische Versicherungen. Manfred Bannwarth war nicht mehr zur Wahl angetreten. Er wurde mit Ehren verabschiedet. Er hatte bislang die Geschäfte der Hagelabwehr geführt, befindet sich jetzt aber im Ruhestand. Wiedergewählt wurden Franz Benz als Vorstandssprecher sowie Jochen Adam, Martin Bähr und Stefan Huschle. Der Beirat mit Erich Kiefer, Arno Zürcher, Egon Busam und Michael Boos wurde im Amt bestätigt.
rno Zürcher vom Amt für Landwirtschaft lobte die enge Zusammenarbeit von Amt und Hagelabwehr, ging dann auf die Frosthilfen ein sowie den Biotopverbund. Agrarstrukturelle Belange würden hier berücksichtigt. Jedoch stehe man ganz am Anfang dieser Fachplanung. Christian Danner, Betriebsleiter der OWK hatte eingangs begrüßt und gab abschließend Einblicke in die Strukturen und Abläufe des Ortenauer Weinkellers. Als zweitgrößter Weinerzeuger in der Ortenau zeichne sich der Betrieb auch durch die alljährlich üppigen Auszeichnungen bei Wettbewerben aus. 218 Vertragswinzer liefern hierzu von 407 Hektar Anbaufläche beste Qualitäten in den Ortenauer Weinkeller.
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