Radeln im Winter
Wenn feuchtes Laub und Schnee die Unfallgefahr erhöhen
- Die Witterung im Herbst und Winter stellt Radfahrer vor besondere Herausforderungen.
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Ortenau Immer mehr Menschen sind auch im Herbst und Winter mit dem Rad unterwegs. Der ADFC Offenburg gibt Hinweise, worauf Radler nun achten sollten.
"Eine funktionierende Beleuchtungsanlage ist unumgänglich", so Monika Kunschner, Vorsitzende des ADFC Offenburg. Dabei geht es nicht nur um das Vorder- und Rücklicht, sondern ebenfalls um die passive Beleuchtung. Reflektoren können ihre Aufgabe nur dann zuverlässig erfüllen, wenn sie sauber sind. "Das betrifft die Reflektoren vorne und hinten, an den Pedalen, in den Speichen, reflektierende Speichenclips sowie die Reflexstreifen an den Reifen", erklärt die Fachfrau.
Sowohl das Fahrrad als uch der Radfahrer sollte gut zu sehen sein. Wer dunkle Kleidung bevorzugt, sollte reflektierende Klettbänder tragen – sowohl an den Beinen als auch den Armen. Damit ist er in der Dunkelheit besser zu erkennen.
Tiefstehende Sonne
Im Herbst steht die Sonne oft tiefer. Der ADFC empfiehlt Sonnenbrillen oder Schirmmützen, damit der Fahrer nicht geblendet wird. "Wer die Sonne im Rücken hat, sollte immer damit rechnen, dass zum Beispiel entgegenkommende Autofahrer Radler nicht erkennen", erinnert Kunschner daran, dass auch Autofahrer betroffen sein können.
Eine funktionierende Technik ist das A und O: So sollten die Bremsen regelmäßig auf ihre Funktion überprüft werden. Der Grund: Nässe und Schmutz verschleißen Bremsbeläge auf der Felge schneller. Sie wirken wie Schmirgelpapier. Die Fahrradkette braucht in der kalten Jahreszeit ebenfalls Pflege. Sie läuft geschmeidiger, wenn sie regelmäßig geölt wird. Wie oft dies nötig ist, hängt von der Art der Schaltung ab: "Bei Nabenschaltungen verläuft sie häufig in Kettenkästen." Hierbei müsse nicht so oft nachgeölt werden wie bei offenen Kettenschaltungen.
Ob Radweg oder Straße: Im Herbst können feuchte und durch Erde oder Laub verschmutzte Fahrbahnen zu einem Problem werden. "Selbst wenn es oberflächlich trocken wirkt, können die unteren Laubschichten feucht sein. Das kann zu unfreiwilligen Rutschpartien führen", macht die ADFC-Vorsitzende deutlich. Außerhalb von Ortschaften kann von landwirtschaftlichen Fahrzeugen mitgeschlepptes Erdreich die Unfallgefahr erhöhen. "Es ist ein vorsichtiger Fahrstil angebracht", empfiehlt Monika Kunschner.
Im Winter kommen noch Eis und Schnee hinzu. Was viele nicht wissen: Nur wenn durch das blaue Verkehrszeichen die Nutzung des Radwegs vorgeschrieben ist, dürfen Radler nicht auf der Straße fahren. Die Benutzungspflicht entfällt aber, wenn der Radweg nicht geräumt ist. "Winterreifen sind keine Pflicht, aber für Menschen empfehlenswert, die das ganze Jahr mit dem Rad fahren. Im Gegensatz zu Autofahrern dürfen Radler Spikes benutzen", klärt Kunschner auf.
Empfehlungen des ADFC im Winter
- Abstand halten
- Tempo reduzieren
- in Kurven weder treten noch bremsen – vor allem bei fester Schneedecke und Glätte
- frühzeitig und maßvoll bremsen
- auf Glatteis Lenkbewegungen vermeiden und ohne bremsen ausrollen
- Luftdruck im Reifen etwas absenken für mehr Halt auf der Fahrbahn














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