Falschgeld erkennen
Wenn gefälschte Scheine im Portemonnaie lauern
- Mit dem Test "Fühlen – Sehen – Kippen" können Banknoten auf ihre Echtheit geprüft und Falschgeld erkannt werden.
- Foto: Lea Wölfle
- hochgeladen von Matthias Kerber
Ortenau Ein kurzer Blick auf den Geldschein, das vertraute Gefühl in der Hand – und doch könnte es sich um Falschgeld handeln. Wer es im Portemonnaie hat, bleibt in der Regel auf dem Schaden sitzen. Auch Banken und das Polizeipräsidium Offenburg beschäftigen sich regelmäßig mit gefälschtem Bargeld.
Seltene Fälle
Kim Björn Himmelsbach von der Sparkasse Kehl erklärt: „In unseren Filialen kommt Falschgeld glücklicherweise nur selten vor. Wenn es auftritt, sind die Betroffenen verständlicherweise oft verunsichert oder enttäuscht.“ Auch Klaus Fey von der Sparkasse Offenburg/Ortenau ergänzt, dass es 2025 bisher 13 Fälle gab. Polizeihauptkommissar Rüdiger Schaupp vom Polizeipräsidium Offenburg verweist auf die Polizeiliche Kriminalstatistik, nach der sich für den Ortenaukreis im Deliktfeld Geld- und Wertzeichenfälschung folgende Zahlen ergeben: Während im Jahr 2023 noch 45 Fälle registriert wurden, waren es 2024 nur noch 36.
Gesetzliche Pflichten
Verdächtiges Geld wird von den Banken einbehalten und an die Deutsche Bundesbank weitergeleitet, die Falschgeld prüft. Die Polizei wird informiert und Kunden erhalten keinen Ersatz, da Falschgeld keinen Wert hat. Schaupp erklärt den polizeilichen Umgang mit Fällen, in denen Bürger unwissentlich betroffen sind: „Wenn dies nachweislich versehentlich passiert, dann werden die Bürger als geschädigte Zeugen geführt, ohne ein Ermittlungsverfahren. Andernfalls ist der Besitz und das Inverkehrbringen natürlich strafbar."
Um Falschgeld sicher zu erkennen, werden „alle Mitarbeiter, die mit Bargeld zu tun haben, in regelmäßigen Abständen durch eine Onlineschulung der Deutschen Bundesbank geschult“, sagt Fey. Zusätzlich kommen technische Hilfsmittel zum Einsatz, die den aktuellen Normen entsprechen. Auch die Polizei setzt auf moderne Methoden: „Wir führen Ermittlungen über die Herkunft, die Beschaffung und den Besitz des Falschgeldes, was auch durch kriminaltechnische Untersuchungen unterstützt wird“, erklärt Schaupp.
Alltagstipps
Um das Risiko zu minimieren, raten sowohl die Sparkassen als auch die Polizei zu einem einfachen Test, der auf der Homepage der Deutschen Bundesbank ausführlich erklärt wird: „Fühlen–Sehen–Kippen“. Dabei prüft man die Griffigkeit des Papiers, die fühlbaren Druckbilder, Wasserzeichen, Sicherheitsfäden und Hologramme. Wer unsicher ist, kann zudem verstärkt auf bargeldlose Zahlungen setzen. Wichtig sei es außerdem, beim Umgang mit Bargeld sensibel zu sein, insbesondere bei größeren Beträgen wie beim Autoverkauf oder auf Märkten und Festen, wo viel Bargeld den Besitzer wechselt.
Prävention
Die Sparkassen arbeiten eng mit Polizei und Behörden zusammen, um Präventionsmaßnahmen umzusetzen. Fey erklärt: „Bei hohem Falschgeldaufkommen werden Banken und Sparkassen durch das örtliche Polizeipräsidium oder das Landeskriminalamt informiert. Daraufhin sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter.“
Polizeihauptkommissar Rüdiger Schaupp betont abschließend: „Wer sich die Zeit nimmt, Banknoten bewusst zu prüfen und auf die Sicherheitsmerkmale achtet, kann das Risiko, Falschgeld anzunehmen, deutlich verringern.“
















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