Starke Konkurrenz
Ausbildung zur Fachkraft bietet eine gute Grundlage

Petra und Robby Lehmann | Foto: cao
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Ortenau (an). Geburtenschwache Jahrgänge und die Tatsache, dass junge Menschen allzu oft das Studium einer Ausbildung vorziehen, machen sich in den Geschäften und Betrieben bemerkbar. Wir haben uns umgehört, wie Menschen in der Ortenau den Fachkräftemangel wahrnehmen und empfinden oder teilweise in ihren eigenen Betrieben dagegen ankämpfen.

Melanie Keller, Hausach: Hoffentlich ist die Talsohle endlich erreicht. Klar müsste den Jugendlichen verdeutlicht werden, dass sie mit einer Ausbildung zur Fachkraft, egal in welchem Bereich, nichts falsch machen. Das ist eine gute Grundlage für alles, was dann noch kommt. An der Werbung zur Fachkräftegewinnung seitens der Fachbetriebe liegt es nicht, die ist wirklich gut.Was sich allerdings ändern muss, sind die Verdienstverhältnisse Die Zukunft bleibt mit einer Ausbildung trotzdem für jeden offen. Es ist nicht mehr so, wie bei unseren Eltern, dass man 45 Jahre im selben Betrieb bleibt.

Petra und Robby Lehmann, Hausach: Mehrfach haben wir Anzeigen geschaltet, um Fachkräfte für unseren Elektroservice-Betrieb zu finden, aber ohne Erfolg. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, bilden wir auch selbst Elektroniker für Gebäudetechnik aus und die Industrie wirbt die Leute dann ab. Sie werden dort besser bezahlt. Aktuell haben wir sieben Mitarbeiter, bleiben aber weiter am Ball und suchen nach Verstärkung. Mit unserem Ladengeschäft, mit zahlreichen Produkten von Markenherstellern und für Küchenzubehör, das zum Handwerksbetrieb gehört, müssen wir uns gegen den Internethandel durchsetzen. Wir besuchen ständig markenbezogene Schulungen und Fortbildungen. Kompetente Beratung ist uns wichtiger als ein augenscheinlich günstiger Preise.

Christina Kintz, Neuried: Ich selbst habe eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht und war über viele Jahre im Verkauf tätig. Vielleicht stelle ich dadurch etwas höhere Anforderungen, wenn es um fachliche Beratung geht. Egal ob beim Einkauf von Lebensmitteln, neuer Kleidung oder beim Stadtbummel in den unterschiedlichsten Geschäften. Nicht selten habe ich das Gefühl, dass mein Gegenüber, der Fachverkäufer, nicht wirklich weiß, wovon er spricht. Ich verstehe es natürlich schon, dass nicht jeder alles wissen kann, doch bin ich in einem Bekleidungshaus, dann erwarte ich doch ein Mindestmaß an Fachwissen, was zum Beispiel Pflegehinweise betrifft. Aber natürlich trifft man in den Geschäften auch auf wirkliche Fachkräfte und dann man fühlt sich bei seinem Einkauf gut aufgehoben.

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