50 Jahre Regionalverband Südlicher Oberrhein

Wichtiger Impulsgeber

Südlicher Oberrhein Der Regionalverband hat ebenfalls Grund zum Feiern. Am 8. November 2023 jährte sich die Konstituierung des Verbands mit Sitz in Freiburg zum 50. Mal. Die Gründung der Regionalverbände im Zuge der Kreis- und Kommunalreformen Anfang der 1970er-Jahre ist eine Erfolgsgeschichte. Dennoch sind die Regionalverbände – Träger der Regionalplanung, Impulsgeber für die Raumentwicklung und Sprachrohr der Region – bei vielen Bürgern gar nicht so sehr bekannt.

Ein Blick auf die Anfänge

Anfang der 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entwickelten sich auf Initiative der Kommunen und der Kreise in freier Initiative und in privater Rechtsform die „Planungsgemeinschaft Breisgau“ mit Sitz in Freiburg und die „Regionale Planungsgemeinschaft Mittelbaden“ mit Sitz in Offenburg. Die Kommunalpolitik vertrat die Ansicht, dass eine gute Entwicklung nur fachübergreifend und gemeindeübergreifend umgesetzt werden kann. Gute Nachbarschaft, Zusammenarbeit und gemeinsame Initiativen, kurz gesagt der Blick über den eigenen Tellerrand hinweg, rückten bereits damals bei räumlichen Planungen mehr und mehr in den Fokus der Verantwortlichen. Beide Planungsgemeinschaften waren Vorläufer des heutigen Regionalverbands Südlicher Oberrhein, dessen räumlicher Zuschnitt heute den Stadtkreis Freiburg sowie die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenaukreis umfasst.
Mit Vereinigung der beiden Planungsgemeinschaften und der Gründung des Regionalverbands Südlicher Oberrhein wurde die Raumordnung am Oberrhein auf ein neues Fundament gestellt und durch ein demokratisch legitimiertes Gremium gestützt. Am 8. November 1973 setzte sich das politische Hauptorgan, die Verbandsversammlung mit ihren Repräsentanten der gesamten Region, erstmals zusammen. Viele wegweisende und zukunftsgerichtete Entscheidungen für die räumliche Entwicklung der Region wurden seither in der Verbandsversammlung und den Ausschüssen getroffen.

Abteilung Zukunft

Otto Neideck ist seit über 20 Jahren Verbandsvorsitzender. Seine Einordnung des Regionalverbands formuliert er so: „Im großen Konzert all jener, die an der räumlichen Entwicklung der Region mitschreiben, ist der Regionalverband die Abteilung Zukunft. Wir wissen nicht mehr als andere, wie unsere Region in 20 oder 50 Jahren aussehen wird, aber wir haben stets mit Weitblick gehandelt – über sektorale Ziele hinweg, über Landes- und Gemeindegrenzen, meist auch über Parteigrenzen. Die wirtschaftliche Stärke, die Lebensqualität, die Attraktivität und Funktionsfähigkeit unserer Naturräume – dafür wird sich der Regionalverband auch die nächsten 50 Jahre einsetzen.“ Der Regionalverband hat die gesetzliche Pflichtaufgabe, einen Regionalplan aufzustellen. Dieser ist das zentrale planerische Instrument zur Koordination der unterschiedlichen Raumnutzungen und enthält verbindliche Vorgaben zur Entwicklung von Siedlung, Freiraum und Infrastruktur. Fläche ist nicht vermehrbar. Damit wird es zunehmend schwieriger, widerstreitende Ansprüche an den Raum in Einklang zu bringen. Der Regionalverband wägt die Interessen aus fach- und ortsübergreifender Perspektive gegeneinander ab. Neben dieser formalen Aufgabe als Träger der Regionalplanung wirkt der Regionalverband Südlicher Oberrhein seit vielen Jahren auch als Impuls- und Ideengeber sowie als politische Vertretung der Region gegenüber dem Land, dem Bund und der EU. Das sind die Aufgaben