Erhöhte Grundwasserstände in Rheinau
Abgeordnete fordern Untersuchung
- Die Grundwasserstände entlang des Rheins sind angestiegen. Grund können die Niederschlagsmengen der vergangenen beiden Jahre sein.
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- hochgeladen von Christina Großheim
Rheinau (st) Hohe Grundwasserstände führen in Rheinau derzeit zu erheblichen Problemen und haben die beiden Landtagsabgeordneten der Region, Bernd Mettenleiter (Bündnis 90/Die Grünen) und Willi Stächele (CDU), auf den Plan gerufen. Sie haben beim Umweltministerium Baden-Württemberg die Rückmeldungen aus Rheinau vorgetragen und nachgefragt.
Nach Angaben des Ministeriums beobachten und bewerten die zuständigen Fachbehörden und Landesstellen die Entwicklung fortlaufend, so die beiden Abgeordneten in einer Pressemitteilung. Unter der Leitung des Regierungspräsidiums Freiburg sei hierfür extra eine Expertengruppe eingerichtet. Diese betont, dass nicht nur Rheinau betroffen sei, sondern der gesamte Abschnitt des Rheins südlich der Staustufe Iffezheim. Der Anstieg des Grundwassers sei somit kein lokales Rheinauer Phänomen, sondern betreffe, nach Aussage des Ministeriums, die gesamte Region entlang des Oberrheins.
Die bisherigen umfassenden Untersuchungen würden zeigen: Aufgrund außergewöhnlich hoher Niederschlagsmengen im sehr nassen Jahr 2024 wurden teilweise Grundwasserstände erreicht, die mit den Werten vor dem Bau der Staustufe Iffezheim in den 1970er-Jahren vergleichbar seien. Die Expertengruppe gehe bisher davon aus, dass der Rhein, als großer und derzeit wasserreicher Strom, die wesentliche Quelle des Grundwasseranstiegs ist.
Dämme sind in Ordnung
„Diese Einschätzung ist naheliegend“, erklärt Mettenleiter, Fachpolitiker seiner Fraktion für das Thema Wasser. „Deshalb haben wir nachgefragt, ob die Dämme entlang des Rheins undicht sein könnten.“ Die Antwort des Ministeriums sei jedoch eindeutig: Die Dämme seien in Ordnung. Untersuchungen der vergangenen zwanzig Jahre würden demnach eine stabile Dammstruktur belegen. Regelmäßige Damminspektionen und Beobachtungen hätten bisher keine Auffälligkeiten gezeigt. Auch ein Zusammenhang mit seismischen Aktivitäten durch Bohrungen auf französischer Seite – etwa in Vendenheim – werde nach aktuellem Kenntnisstand vom Landesamt für Geologie, Ressourcen und Bergbau sowie vom Landeserdbebendienst ausgeschlossen.
„Gerade weil bisher keine eindeutige Ursache für dieses Phänomen feststeht, verstehe ich die Sorge der Menschen“, so Mettenleiter weiter. „Nicht nur ich wäre sehr froh, wenn es eine einfache Erklärung gäbe. Danach sieht es aktuell jedoch nicht aus, daher gilt es, am Ball zu bleiben.“ Dem pflichtet auch Stächele bei und unterstreicht die Bedeutung einer faktenbasierten Kommunikation: „Wenn die Fachleute vom Bergamt nach aktuellem Stand undichte Dämme oder einen Zusammenhang mit Vendenheim ausschließen, bleibt dennoch Raum für Spekulationen. Deshalb braucht es weitere Anstrengungen und Untersuchungen, die wir einfordern werden.“ Die beiden Abgeordneten schlagen daher vor, den direkten Austausch mit dem Expertenteam zu suchen. Sie kündigen an, hierzu aktiv auf die beteiligten Stellen zuzugehen und den Prozess weiter als Schnittstelle im Interesse ihrer Region zu begleiten.







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