Nick Wilder zu Gast in Sasbachwalden
Musikalische Lesung mit Tiefgang

Von links: Christine Mayn, Sonja Schuchter, Nick Wilder | Foto: Anita Ronecker
  • Von links: Christine Mayn, Sonja Schuchter, Nick Wilder
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Sasbachwalden (st) „Ich bin total begeistert“, so die freudige Zusammenfassung eines Gastes für einen ganz besonderen Abend im „Penthouse“ des Rathauses Sasbachwalden, das zum Ort der musikalischen Lesung von Nick Wilder wurde, schreibt die Gemeindeverwaltung in einer Pressenotiz. Auf Initiative von Bürgermeisterin Sonja Schuchter war Nick Wilder, bekannt als Doc Sander vom Traumschiff, mit seiner Frau, der Schauspielerin Christine Mayn, angereist, um dort seine Biografie mit den wichtigsten Stationen aufzuzeigen, zu analysieren und daraus Botschaften zu senden. So war die wichtigste Botschaft des Abends: Ohne seinen strengen Vater hätte er es nicht geschafft, das zu erreichen, was er sich als Kind erträumte.

Turbulentes Leben

Nick Wilder, geboren als Klaus Wilder, war Sohn einer Bauernfamilie der Ostsee-Insel Fehmarn. Schon als Kind war er ein Träumer, der immer wieder unter der Strenge seines Vaters litt, was die Sehnsucht nach der weiten Welt in ihm entfachte. So war es nicht der Schauspieler Nick Wilder, der sich an diesem Abend vorstellte, sondern der Mensch dahinter. Er nahm die Zuhörer mit auf eine ganz besondere Reise – mit Fotos auf der Leinwand, Vogelgezwitscher, Gitarrenklängen und seiner Mundharmonika – mit auf die Reise durch sein turbulentes Leben. Er war Surfweltmeister, Diplomholzwirt, Surfshop-Besitzer in Dänemark und Florida, Darsteller in Roland Emmerichs „Stargate“, vierzehn Jahre Deutschlands bekannteste Werbe-Ikone Herr Kaiser, zehn Jahre Doc Sander auf dem „Traumschiff“ und in vielen weiteren Rollen in Deutschland, Dänemark und den USA auf dem Bildschirm zu sehen.

Streng erzogen von einem Vater, der seine Liebe nicht zeigen konnte, vielmehr sich während der Kriegsjahre den Nazis angeschlossen hatte, und deshalb für manche unangenehme Situation des jungen Klaus Wilder sorgte. Seit dieser Kindheit wollte er, dass sein Vater ihn lobte, auf ihn stolz ist. Erst als Schauspieler bei „Die große Freiheit“ gelang dem mittlerweile 40-Jährigen, seinen Vater stolz zu sehen. Ausgerechnet diese Serie brachte ihm die so lang ersehnte „Freiheit“: Zufall?

„Ich wollte einmal Arzt werden, doch mein schlechtes Abitur erlaubte dieses Studium nicht“, so Nick Wilder, „und schließlich wurde mir die Rolle des Doc Sander von Wolfgang Rademann angeboten – Zufall?“

Mal heiter, mal nachdenklich oder auch emotional – so war die zweistündige Lesung kurzweilig, spannend, sympathisch und mitreißend mit dem Fazit: Es gibt keine Zufälle, Nick Wilder ist davon überzeugt, dass die intensiven Visualisierungen unserer Träume die Katalysatoren für all die Dinge sind, die in unserem Leben später passieren. Er meint: “Wenn Du es Dir in Deinem Kopf nicht vorstellen kannst, dann wird es auch nie passieren.” Mit viel Beifall und herzlichen Dankesworten von Bürgermeisterin Sonja Schuchter, wurde Nick Wilder von der „Bühne“ verabschiedet, um bei einem Glas Sekt noch das persönliche Gespräch mit den Anwesenden zu führen – Fotos und Selfies inklusive.