In zwei Jahren vom Hauptschulabschluss zur Fachhochschulreife
Interview mit David Kaufmann, 23 Jahre alt, einer der diesjährigen Absolventen der BKFH-Klasse

David Kaufmann
obere Reihe, dritter Schüler von links

Du hattest eine Lehre zum Schreiner gemacht. Wie lange hast du in diesem Beruf gearbeitet?

Nach der dreijährigen Lehre habe ich noch 3 Jahre in meinem Beruf gearbeitet. Also insgesamt 6 Jahre.

Was hat dich bewogen, in die Berufsaufbauschule (BAL) der Maria-Furtwängler-Schule zu gehen, um deinen Mittleren Bildungsabschluss nachzuholen?

Mein Ziel war es, die Studierfähigkeit zu erlangen und dies war für mich der kürzeste Weg dahin.

Achern liegt ja nun nicht gerade bei Lahr um die Ecke. Wie bist du auf unsere Schule aufmerksam geworden?

Indem ich im Internet recherchiert habe. Dabei bin ich auf eine Info der Arbeitsagentur gestoßen, die mich auf die Maria-Furtwängler-Schule aufmerksam gemacht hat. In der MFS liegt der Schwerpunkt auf Biologie, das hat mich persönlich mehr angesprochen als der Schwerpunkt: Wirtschaftslehre, die in den BKFH´s in Freiburg und Karlsruhe angeboten wird.

Dein Ziel ist es zu studieren. In welche Richtung möchtest du denn gehen?

Biologie war meine persönliche Präferenz zur Erlangung der Fachhochschulreife. Mein Studium soll allerdings Richtung Medientechnik gehen.

Was hat dir in den beiden Jahren (Berufsaufbauschule und Berufskolleg zur Fachhochschulreife) an unserer Schule am meisten gefallen?

In der BAL konnte ich das Niveau noch nicht richtig einschätzen, da meine Schulzeit ja schon länger zurücklag. Wir starteten mit 16 SuS in der Klasse und 5 SuS verließen die BAL mit ihrem Abschlusszeugnis. Daher konnten uns die Lehrerinnen und Lehrer ganz individuell schulisch begleiten und dies auf Augenhöhe, was für mich eine wichtige Voraussetzung für den Lernerfolg bei erwachsenen SuS ist. In der BAL hat mich das Fach: Chemie am meisten begeistert.
Die BKFH-Klasse war danach ein starker Kontrast. Das anspruchsvolle Pensum musste in einem Jahr bewältigt werden. In den Fächern: Biologie und Mathematik spürte ich diesen Niveauunterschied am deutlichsten.

Gibt es auch etwas, was dich gestört hat?

Da fällt mir jetzt spontan nichts ein. Es waren rückblickend zwei schöne Jahre, in denen ich viel Neues dazugelernt habe.

Was würdest du anderen jungen Menschen raten, die sich beruflich in einer Sackgasse befinden oder mit ihrem Beruf unglücklich sind?

Man sollte sich bewusstmachen, was man wirklich will. Wenn man merkt, dass der aktuelle Beruf bzw. die aktuelle Beschäftigung nicht mehr zu einem passt bzw. keine Erfüllung mehr darstellt, sollte man mutig eine Veränderung anstreben. Das Berufsleben erstreckt sich über einen so langen Zeitraum, daher wäre es schade, wenn nur finanzielle Überlegungen eine Rolle spielen würden. Selbst wenn man kein BAFÖG erhält und während der Vollzeitschule nebenher jobben muss, um seinen Lebensunterhalt zu sichern, ist das zwar eine anstrengende Zeit, aber eine sinnvolle Investition in die Zukunft.
Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und mir nun völlig neue Perspektiven offenstehen.

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