Nachfolger für Bufdi gesucht
Besonderer Fund

Julian Frietsch am Tümpel, in dem er den Waldwasserläufer entdeckte.  | Foto: Carmen Richter
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  • Julian Frietsch am Tümpel, in dem er den Waldwasserläufer entdeckte.
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Seebach (st). Die Freude war groß, als der Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdi) Julian Frietsch während seiner Arbeit für den naturwissenschaftlichen Fachbereich des Nationalparks Schwarzwald einen Waldwasserläufer entdeckte, der an einem Tümpel nach Nahrung suchte. Waldwasserläufer gehören zu den Schnepfenvögeln und brüten normalerweise in den Nadelwäldern Ostdeutschlands, Skandinaviens und Osteuropas. Sie sind die ersten Zugvögel, die – zumeist bei einer erfolglosen Brut – bereits Ende Juni wieder nach Süden ziehen.

Noch kein Brutnachweis

„Im Gegensatz zu der im Nordschwarzwald heimischen Waldschnepfe brütet der Waldwasserläufer nicht am Boden, sondern in Bäumen. Dabei nutzt er meist verlassene Nester von Drosseln, Krähen oder Tauben“, erklärt Marc Förschler, Leiter des Fachbereichs Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz im Nationalpark Schwarzwald. Ein Brutnachweis für den Schwarzwald sei derzeit noch nicht bekannt, obwohl dies theoretisch möglich wäre, so Förschler weiter. Voraussetzung ist aber, dass es genügend Wasserstellen gibt, an denen der Wasserläufer kleine Insekten und Würmer als Nahrung finden kann.

Freiwilliges Jahr

Julian Frietsch, der im Rahmen seiner Projektarbeit untersucht, welche Vogelarten die Tümpel im Nationalpark Schwarzwald nutzen, ist schon gespannt auf die Auswertung seiner gesammelten Daten. Er hatte das freiwillige Jahr im Nationalpark im August 2018 angetreten, um die Arbeit in der naturwissenschaftlichen Forschung kennen zu lernen, bevor er sich für ein entsprechendes Studium bewerben wollte.

Alltag eines Forschers

Das sei auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen, sagt er. „Das war ein besonderes Jahr für mich und hat mir viele Einblicke in die Highlights, aber auch in den Alltag des Forscherlebens beschert, der auch mal eintönig oder anstrengend sein kann. Aber die ganze Arbeit lohnt sich definitiv, wenn man eben dadurch auch solche Erlebnisse hat wie die Entdeckung des Waldwasserläufers.“

Bufdi gesucht

Übrigens sucht der Nationalpark für September noch einen Nachfolger für Julian Frietsch. Wer am Thema Natur Interesse hat und einen Einblick in die Welt der Naturwissenschaften bekommen möchte, kann sich beim Nationalpark bewerben – und schon im September den Einstieg in ein abwechslungsreiches Leben nach der Schule beginnen und Erfahrungen für die spätere berufliche Entscheidung sammeln.

Bewerbung läuft

Für den Zeitraum von September 2019 bis August 2020 bietet der Nationalpark Schwarzwald noch eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst im Fachbereich Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz an. Zwei weitere Stellen sowie zwei Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr sind bereits besetzt. Informationen zu den Anforderungen und zum Bewerbungsverfahren gibt es auf der Webseite des Nationalparks. Bewerbungsschluss ist der 14. Juli. Interessierte richten ihre Bewerbung per E-Mail an soenke.birk@nlp.bwl.de. Bei Fragen zur Stelle oder zur Bewerbung steht Sönke Birk unter 0162/2694040 zur Verfügung.

Julian Frietsch am Tümpel, in dem er den Waldwasserläufer entdeckte.  | Foto: Carmen Richter
Ein Waldwasserläufer | Foto: Ralph Martin

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