Nationalparkrat stimmt Erweiterungsplänen zu
Weg frei für Lückenschluss

Pressegespräch im Anschluss an die Ratssitzung: Nationalparkleiter Dr. Wolfgang Schlund, Umweltministerin Thekla Walker und Ratsvorsitzender Dr. Klaus Michael Rückert (v.l.) | Foto: Anne Kobarg/Nationalpark Schwarzwald
  • Pressegespräch im Anschluss an die Ratssitzung: Nationalparkleiter Dr. Wolfgang Schlund, Umweltministerin Thekla Walker und Ratsvorsitzender Dr. Klaus Michael Rückert (v.l.)
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Seebach (st) Der Nationalparkrat hat in seiner Sitzung am Freitag, 21. Februar, dem Entwurf zum Lückenschluss des Nationalparks Schwarzwald zugestimmt. Damit ist der Weg frei für das Gesetzgebungsverfahren auf Landesebene – Ziel ist es, dass das neue Gesetz im Herbst 2025 im Landtag beschlossen wird und zum 1. Januar 2026 in Kraft treten kann. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der Region einen guten Weg gefunden haben, der den Nationalpark Schwarzwald vergrößert, den Naturschutz stärkt und die beiden getrennten Teile zusammenführt. Gleichzeitig haben wir viele Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer berücksichtigt“, sagte Umweltministerin Thekla Walker nach der Sondersitzung des Nationalparkrats. „Der vereinigte, kompakte neue Nationalpark wird eine noch größere Strahlkraft für den Schwarzwald insgesamt entfalten.“ Im Rat sind neben dem Ministerium und der Nationalparkverwaltung alle angrenzenden Kommunen und Landkreise vertreten. Das Gremium stimmte den Plänen bei einer Gegenstimme des Baiersbronner Bürgermeisters Michael Ruf zu.

Auf seiner Sitzung am 31. Januar hatte der Rat die Entscheidung über die Nationalparkerweiterung zunächst vertagt – um den Gemeinden der Region mehr Zeit zu geben, sich mit den Zusagen des Umweltministeriums zu beschäftigen. In 13 Punkten war Ministerin Thekla Walker auf die konkreten Sorgen und Wünsche vor allem der direkten Nachbarn des künftigen Nationalparkgebiets eingegangen.

Anregungen ernst genommen

Diese Zusagen umfassen Änderungen im Rat, die für Beschlüsse künftig eine eigene Mehrheit der kommunalen Vertreter vorsehen. Das Borkenkäfermanagement rund um den Park soll mindestens auf dem bisherigen Niveau dauerhaft fortgeführt werden, der allergrößte Teil wird zukünftig vom Landesforstbetrieb ForstBW übernommen. Die Tal- und Waldflächen des zum Teil bewohnten Langenbach- und Schönmünztales sollen dauerhaft Managementzonen werden. Dies ermöglicht Eingriffe in den Wald, um etwa vom Borkenkäfer befallene Fichten zu entnehmen. Damit verbunden ist auch die Garantie an die Bürgerinnen und Bürger, in dieser Managementzone den Wald frei betreten zu können, Holz zu lagern oder Pilze und Beeren zu sammeln. Weitere Zusagen umfassen Garantien in Bezug auf die Weiterentwicklung vorhandener Infrastruktur (Strom, Internet), zum Schutz der Angrenzer vor Feuer und Hochwasser und zum Erhalt bisher vorhandener breiter Wege.

„Es ist gut, dass die Anregungen der Menschen so ernst genommen werden und wir gemeinsam Lösungen gefunden haben. Der Nationalpark ist das Herzstück unserer Region und ich freue mich, dass dieses künftig noch attraktiver wird – für die Natur und für die Menschen“, sagte Ratsvorsitzender Dr. Klaus Michael Rückert, Landrat von Freudenstadt. Er ergänzte: „Ich gehe davon aus, dass die Punkte und die Gebietskulisse über die wir heute abgestimmt haben, sich im Gesetzgebungsverfahren genauso wiederfinden – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Die Nationalparkverwaltung hatte die Pläne in den vergangenen Wochen in Gemeinderatssitzungen, in Gesprächen mit Ortsvorstehern und Bürgermeistern, aber auch mit den Anwohnern direkt erläutert und über kritische Punkte diskutiert. „Wir waren zum Beispiel jeden Donnerstag in der Gitschenteichhütte in Zwickgabel und haben ausführlich über alle offenen Fragen gesprochen – ich habe den Eindruck, wir sind hier sehr weit gekommen“, sagte Nationalparkleiter Wolfgang Schlund. Er ergänzte: „Mir ist es wichtig, dass die Menschen, die am und zum Teil sogar im Nationalpark leben oder künftig leben werden, wissen, dass sie Vertrauen haben können und wir auch unbürokratische Lösungen finden können.“

Diese Angebote gelten natürlich auch noch weiterhin. Neben den Sprechstunden in der Gitschenteichhütte gibt es auch das Angebot von Sonderführungen im Gebiet. „Wir gehen sehr gerne dahin, wo der Schuh drückt und wo die Menschen uns etwas zeigen möchten. Und bringen dort auch unsere Perspektive ein, die manchmal vielleicht etwas langfristiger ist. Zum Beispiel sind wir davon überzeugt, dass wir um einen kurzfristigen Wandel des jetzigen Waldbildes nicht herumkommen – wenn wir uns einen resilienteren Wald für die Zukunft wünschen.“

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