Volksbank Kinzigtal stellt neues Filialkonzept im Geschäftsgebiet vor
"Wir schließen keine Filialen, sie werden umgewidmet"

Von links: Bereichsleiter Privatkunden Axel Moosmann, Vorstand Oliver Broghammer und Vorstandssprecher Martin Heinzmann
 | Foto: Christiane Agüera Oliver
  • Von links: Bereichsleiter Privatkunden Axel Moosmann, Vorstand Oliver Broghammer und Vorstandssprecher Martin Heinzmann
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Wolfach (cao). Noch in dieser Woche sollen die Kunden per Brief über die neue Filialstruktur bei der Volksbank Kinzigtal informiert werden. Im Pressegespräch erläuterten Vorstandssprecher Martin Heinzmann, Vorstand Oliver Broghammer und Axel Moosmann, Bereichsleiter Privatkunden, in Wolfach das neue Filialkonzept der Volksbank Kinzigtal.
"Wir schließen keine Filialen, sie werden umgewidmet", betonten die Vorstände mehrfach. Flächendeckend werde die Volksbank Kinzigtal im Geschäftsgebiet optimiert und weiter wie bisher vertreten sein. In den Voll-Service-Filialen in Haslach, Hausach, Wolfach, Schiltach und Alpirsbach werde der komplette Service angeboten. In den Basis-Service Filialen in Steinach und Oberwolfach gebe es neben Briefkasten, Nachttresor, Service-Terminal, Abwurftresor sowie Cash-Recycler (Ein- und Auszahlung) auch je einen Mitarbeiter am Service. Rötenberg (ab 1. Juli), Gutach und Schenkenzell (ab 1. September) sowie Peterzell (ab 1. Januar) würden zu SB-Stellen umfunktioniert. Dort gebe es je einen Cash-Recycler, Service-Terminal und Briefkasten.
Ursprünglich seien die kleinen Filialen als Zahlstellen gegründet worden. Das Wirtschaftleben befinde sich aber im stetigen Wandel und ein Rückgang der Kundenbesuche mit mehr automatisierten Vorgängen über Online-Banking und Automaten seien zu verzeichnen. Wie in dem Pressegespräch erläutert wurde, wird das kundenorientierte Filialkonzept schon seit rund zwei Jahren entwickelt – unabhängig von der Fusion in zwei Monaten mit der Volksbank Triberg zur Volksbank Mittlerer Schwarzwald. Am Anfang habe im März 2015 ein Strategieworkshop gestanden. "Seit Juni 2015 sind die Mitarbeiter integriert", so Martin Heinzmann. Im Dezember 2016 sei der Beschluss im Aufsichtsrat gefallen. Die Filialen seien auf den Prüfstand gestellt, Kundenkontaktpunkte ausgewertet worden, genauso wie die Frequenz der Filialen sowie der Bargeldverkehr. Am Beispiel der Gutacher Filiale zeige sich, dass etwa 80 Prozent der Vorgänge auch elektronisch geregelt werden könnten. "Ein Stück Dorfgeschichte fällt weg", weiß auch der Gutacher Martin Heinzmann, doch als Bank könne man es sich nicht leisten, die Dorfhistorie aufrecht zu erhalten. Durchschnittlich habe der Kunde 500 Mal pro Jahr Kontakt mit seiner Bank, nur ein Mal ginge es aber um eine persönliche, qualifizierte Beratung. "Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres gab es rund 72.000 elektronische Zugriffe bei unserer Bank", rechnete Heinzmann vor. Die Kundenbesuche am Serviceschalter der Bank würden jedoch immer weniger. Massiv werde in die neue Technik investiert. "Der Service wird sogar deutlich erhöht, mit den Automaten bieten wir mehr", machte Oliver Broghammer deutlich. An den Service-Terminals und Cash-Recyclern, die bereits in den großen Filialen im Testlauf seien, könnten alle Online-Banking-Geschäfte erledigt werden. Auch die Briefkästen blieben und würden täglich geleert. "Natürlich gibt es bei manchen Kunden noch gewisse Hemmschwellen, wenn ein Automat bedient werden muss", gab Martin Heinzmann zu. Noch in den nächsten Monaten würden die Service-Mitarbeiter deshalb aktiv auf die Kunden zugehen und erklären, wie die Serviceterminals funktionieren. Außerdem würden Schulungen angeboten werden. Beratungen werde es nach Terminvereinbarungen weiterhin geben.
Finanziell werde in die Umstrukturierung einiges investiert, mittelfristig verspreche sich die Volksbank Kinzigtal "eine Einsparung in sechsstelliger Höhe". Wie Broghammer jedoch betonte: "Es wird kein Mitarbeiter entlassen."

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