100. Geburtstag
Margarete Glaser zeichnet ihr soziales Engagement aus

Die engagierte, pensionierte Lehrerin Margarete Glaser feiert heute ihren 100. Geburtstag. | Foto: Foto: as
  • Die engagierte, pensionierte Lehrerin Margarete Glaser feiert heute ihren 100. Geburtstag.
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Achern (as). Wie jedes Jahr kommen Familie, Freunde und zahlreiche Bekannte Margarete Glaser an ihrem Geburtstag besuchen. Dieses Jahr ist der heutige 4. Oktober ein ganz besonderer Tag: Es ist ihr 100. Geburtstag.

Als eines von fünf Kindern kommt sie 1917 in Achern zur Welt. Früh entwickelt sich bei ihr der Wunsch, Lehrerin zu werden. „Nach der Grundschule wollte ich auf das Gymnasium, um anschließend studieren zu können“, erzählt Margarete Glaser. Doch die damaligen Verhältnisse ließen ihren Traum vorerst in weite Ferne rücken. Nach dem Realschulabschluss begann sie 1934 im Büro der Glashütte Achern zu arbeiten. Aufgegeben hat sie ihren Traum während dieser Zeit jedoch nie. Morgens vor Arbeitsbeginn, stand sie auf und lernte. Latein, Französisch, Englisch und Geschichte standen dabei auf dem Programm. Nach Kriegsende bot sich ihr 1946 endlich die passende Gelegenheit. Durch den Lehrermangel wurde händeringend pädagogischer Nachwuchs gesucht. Dank einer Schulhelferausbildung trat sie in Fautenbach ihre erste Stelle als Lehrerin an. Das erste und zweite Staatsexamen holte sie nach. Bis 1980 unterrichtete sie an verschiedenen Schulen, zuletzt 20 Jahre in Achern. Einige ihrer inzwischen 80 Jahre alten Schüler besuchen sie noch heute.

Margarete Glasers Leben zeichnete sich ebenso durch ihr starkes soziales Engagement aus. In ihrer Jugend war sie eines der ersten Mitglieder der Acherner Quickbornerinnen, einer katholischen Jugendgruppe, die besonders naturverbunden war und sich durch Aufrichtigkeit, Gemeinschaftssinn sowie Abstinenz auszeichnete.

Als in den 80er-Jahren in Achern die ersten vor dem Bürgerkrieg geflohenen Eritreer ankamen, gab ihnen die bereits pensionierte Lehrerin Deutschunterricht und half ihnen, sich in dem ihnen fremden Land zurechtzufinden. Zwei dieser Familien leben noch immer in Achern. Aus dieser Zeit stammen langjährige Freundschaften sowie eine Patenschaft für eines der Kinder. Gleichzeitig engagierte sich Margarete Glaser in der Caritas-Konferenz sowie im ehemaligen Geistlichen Zentrum in Sasbach für und mit anderen Christen.

Mit einem zufriedenen Blick schaut sie heute aus dem Fenster ihres Zimmers im Altenpflegeheim St. Franziskus in Achern, auf die Stadt, in der sie fast ihr ganzes Leben verbracht hat.

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