Fertigstellung 19. März
Sanierung Großprofile Renovierung in Oberachern

- Von links: Thomas Boos (Vogel Ingenieure, Kappelrodeck), Anton Dannhauser (Eigenbetriebe Technik), Bürgermeister Andreas Kollefrath, Oberbürgermeister Manuel Tabor, Ralf Volz (Fachgebietsleiter Eigenbetriebe Technik), Uwe Theim (Geschäftsführer LineTec Umwelttechnik GmbH)
- Foto: Nele Späth/Stadt Achern
- hochgeladen von Matthias Kerber
Achern (st) Die Stadt Achern führt aktuell die Sanierung von Großprofilen in Oberachern aus. Es handelt sich bei den zu sanierenden Großprofilen um Kanäle mit Durchmessern von DN 800 bis DN 1000. Die Haltungen liegen dabei in der Allerheiligenstraße, der Schloßbachstraße, der Poststraße, Am Schloßbächel und in der Fabrikstraße, schreibt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung.
Zwei Liner in der Schloßbachstraße und drei Liner in der Poststraße seien bereits in der KW 5 sowie in der KW 7 erfolgreich eingebaut worden. Infolge der Arbeitsabläufe mit Reinigung der Kanäle, Einziehen und Aushärten der Liner und zum Teil beengte Zugänglichkeit in den Schächten, dauerten die Arbeiten bis tief in die Nacht.
Die weiteren Sanierungsarbeiten in der Oberacherner Straße können nur unter Vollsperrung durchgeführt werden. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Für die Anwohner und Geschäfte sind beschränkte Zufahrtsmöglichkeiten offengehalten. Die Zufahrt zum Penny-Markt ist weiterhin möglich, so die Stadtverwaltung weiter.
Wurzeleinwüchse verhindern
Die Maßnahme diene der Modernisierung des Kanalstrangs, indem in die bestehenden Rohre eine durchgängige Innenauskleidung mittels Schlauchliningverfahren eingebracht werde. Dadurch würden alle Undichtigkeiten dauerhaft abgedichtet. Wiederkehrende Wurzeleinwüchse an den Rohrverbindungen, die bislang Betriebsstörungen verursachten, würden wirksam verhindert. Der ausgehärtete Inliner erfülle alle statischen Anforderungen des Altkanals. Der sanierte Kanal sei somit in der Lage, weiterhin die erdstatischen und verkehrlichen Belastungen zu tragen.
Die Materialeigenschaften des Schlauchliners würden die chemische Resistenz gegenüber den Abwasserinhaltsstoffen und verbessern das Verschleißverhalten erhöhen. Neben der Gewährleistung von Dichtheit und Standsicherheit würde auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber betrieblichen Einflüssen optimiert. Mit dieser Verfahrenstechnik würde die Nutzung des alten Kanals um einen Zeitraum von mindestens 50 Jahren verlängert.
Der verbaute Schlauchliner besteht aus mit Polyesterharz getränktem Glasfasergewebe.
Die Schlauchliner würden in Abschnitten vor Ort eingebaut und sind werkseitig passgenau vorbereitet. Länge, Wanddicke und Durchmesser der einzelnen Liner würden sich nach den jeweiligen Maßen, statischen Anforderungen und Einbaubedingungen vor Ort richten. Die Schläuche würden im flexiblen, nicht ausgehärteten Zustand in die Kanalstränge eingebracht.
Der Einbau erfolgt durch das Einziehen des Schlauchs, der dann unter Luftinnendruck aufgestellt und gegen die Rohrwand gepresst wird. Anschließend würde eine Lichterkette mit speziellen UV-Lichtstrahlern in definierter Geschwindigkeit durch den Liner gezogen, wodurch das Harz aushärtet und ein neues Rohr innerhalb des alten Rohrs entstehe. Der Liner liege eng an der Altrohrwand an und reduziere den Kanalquerschnitt nur um die Wanddicke, die im vorliegenden Fall bis zu acht Millimeter beträgt.
Die seitlichen Zuläufe würden manuell direkt von innen im Liner geöffnet und wasserdicht angebunden. Ab einem Rohrdurchmesser von DN 800 erfolge diese Arbeit in Handarbeit durch Personal, das in die Kanalstrecke einsteigt.
Die reinen Baukosten würden sich auf rund 660.000 Euro belaufen. Eine vollständige Erneuerung des Kanalstrangs, die als einzige Alternative zur Sanierung in Frage gekommen wäre, hätte Kosten von rund der dreifachen Summe verursacht und eine deutlich längere Bauzeit mit den damit verbundenen Belastungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer nach sich gezogen, so die Stadtverwaltung.
Laut dem aktuellen Bauzeitenplan würden sich die Fertigstellung des Gesamtprojektes bis zum 19. März 2025 verschieben.
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