Amerikanerin auf den Spuren der Vorfahren
Auf der Suche nach Verwandten

- hochgeladen von Susanne Proboscht
Holly Steidlmayer aus Ohama, Nebraska kam zusammen mit ihrer Freundin Abby nach Nesselried, um die Spuren ihrer Vorfahren, der Familie Conrad / Konrad zu entdecken.
Bereits vor Weihnachten hatte Holly Steidlmayer mit der Ortsverwaltung sowie dem Heimatverein Kontakt aufgenommen, um etwas über ihre Vorfahren zu erfahren. Ihr Vorfahr Anton Conrad war 1846 über Le Havre nach New York ausgewandert. Dort verweilte er einige Zeit bis er sich in Chicago niederließ und dort eine Taverne betrieb. 1860/1861 kam er nochmals kurzzeitig in seine alte Heimat zurück, vermutlich aus Anlass des Todes seines Vater Heinrich Konrad.
Nach der ersten Kontaktaufnahme gingen dann die Mails mit Informationen und Fotos ständig über den großen Teich hin und her. Ortsvorsteher Klaus Sauer übersandte sein Buch über Nesselried und Informationen zu Familienmitgliedern, die in Nesselried aktiv waren. Susanne Proboscht vom Heimatverein versuchte Informationen über die Familie Konrad zusammenzutragen. Mit Hilfe von Richard Vogt, der den Kontakt zum früheren Ratschreiber von Durbach, Josef Werner herstellte, konnten weitere Generationen der Conrads identifziert werden. Auch das alte Familieanwesen konnte zugeordnet werden. Es war das alte Fachwerkhaus der Familie Braun, das der Großvater von Anton Conrad, Josef Conrad zusammen mit seiner Frau Franzisca Grimm 1795 errichtet hatte. Ein alter Holzbalken, den Uwe und Christine Braun aufbewahrt und restauriert hatten, ist Zeitzeuge der Familie, ebenso der alte Sandsteinbogen vom Kellereingang, der ebenfalls noch existiert.
Als Holly und Abby nun in Nesselried eintrafen, wurden sie von Klaus Sauer und Susanne Proboscht begrüßt. Nach einer Besichtigung des Heimatmuseums ging es zu weiteren Stationen im Ort. Aus der Zeit von Anton Conrad stammte noch das heutige Rathaus, das damals allerdings als Schulhaus erbaut worden war. Die Kirche und die heutige Schule hatte er noch nicht erlebt, da sie jüngeren Datums sind. Weiter ging es nach Durbach und zum Schloss Staufenberg mit herrlichen Ausblicken in die Rheinebene. Am Nachmittag begrüßten Richard und Imgard Vogt die Gäste zur Brennereibesichtigung. Edle Brände konnten verköstigt werden. Anschließend hatten Uwe und Christine Braun nicht nur zur Besichtigung der alten Konradschen Relikte, sondern auch zur Schwarzwälder Kirschtorte eingeladen. Abschluss mit deftigem Vesper und kleiner Weinprobe war im Heimatmuseum. Dort waren dann weitere Konrad-Verwandte versammelt. Ottmar Brudy konnte den Familienstammbaum nun um die amerikanische Linie von Anton erweitern. Mit dabei war auch Jürgen Männle als letzter gebürtiger Konrad und seine Frau Renate. Klaus Sauer überreichte den Gästen noch ein T-Shirt von 900 Jahren Nesselried. Der kurze, aber intensive Besuch klang in gemütlicher und fröhlicher Runde aus.



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