Christophe Meyer ist ein Top-Sommelier
Der Mann für den perfekten Wein

Christophe Meyer in seinem Reich, dem Weinkeller des Hotels und Restaurants "Dollenberg". "Ein Sommelier muss das Talent eines Weines erkennen, wenn er noch nicht als großer bekannt ist", sagt er über seinen Berurf. "Der Gast steht im Mittelpunkt." | Foto: Fotos: Michael Bode
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  • Christophe Meyer in seinem Reich, dem Weinkeller des Hotels und Restaurants "Dollenberg". "Ein Sommelier muss das Talent eines Weines erkennen, wenn er noch nicht als großer bekannt ist", sagt er über seinen Berurf. "Der Gast steht im Mittelpunkt."
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Bad Peterstal-Griesbach Christophe Meyer weiß, was er tut, wenn er seinen Gästen reinen Wein einschenkt – der Chef-Sommelier des "Dollenberg" gilt nicht umsonst als der beste in Deutschland. Zahlreiche Auszeichnungen wie den Michelin Germany Sommelier Award in diesem Jahr hat er erhalten, er ist auf jede einzelne stolz, bleibt aber bescheiden: "Ein Sommelier muss empathisch sein, er muss herausfinden, was seine Gäste gerne trinken." Denn, so ist sich Christophe Meyer sicher, nicht der Sommelier steht im Mittelpunkt, sondern der Wein und der Gast. "Ich möchte, dass mir die Gäste vertrauen", sagt er schlicht.

Die Liebe zum Wein wurde ihm nicht in die Wiege gelegt. "Ich stamme aus keiner Winzerfamilie", erzählt der 1977 in Straßburg geborene Franzose, der seit diesem Jahr auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat. "Mein Vater war Handwerker, meine Mutter Köchin." Der Beruf der Mutter faszinierte den Jugendlichen, so dass er sich mit 16 Jahren am Lycée Alexandre Dumas in Straßburg einschrieb, wo alle Berufe der Gastronomie unterrichtet werden: Service, Küche und Sommelier.

Der Faszination Wein immer mehr erlegen

Seine Leidenschaft für den Wein erwachte im Laufe der Ausbildung. "Wir absolvierten Praktika in Restaurants", schildert Meyer. Das erste führte ihn ins Burgund. Dort arbeitete er im Service: "Es war sehr gut dort, aber leider zählte der Weinservice nicht zu meinen Aufgaben." Allerdings wurde sein Interesse daran geweckt, eine Leidenschaft, die ihn nicht mehr losließ. "Ich fand es erstaunlich, dass ein Produkt, dass nur mit einer Rebsorte hergestellt wird, so unterschiedlich schmecken kann", so Meyer. Um sich besser in die Materie einzuarbeiten, löste er von nun an die Etiketten von Flaschen und sammelte sie. Sein zweites Praktikum absolvierte er in St. Emilion in Bordeaux – allerdings in der Küche. "Gegenüber von meinem Zimmer lagen die besten Weingüter der Welt", sagt er mit einem kleinen Seufzer. Er entschied sich, seinen Abschluss als Sommelier und nicht als Koch zu machen: "Im letzten Schuljahr habe ich Weinkurse belegt."

Der richtige Lehrer zum richtigen Zeitpunkt

"Ich hatte immer das Glück, die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen", blickt er auf seine Karriere zurück. So arbeitete er im "Crocodile" in Straßburg, dessen Inhaber Emile Jung ein großer Weinliebhaber war. In Italien traf er auf den bekannten Sommelier Guiseppe Vaccarini. "Er sagte mir, ich hätte die Qualität, ein großer Sommelier zu werden", so Meyer. In Italien musste er nicht nur die Sprache erlernen, sondern auch die italienischen Weine kennenlernen. Ähnlich ging es ihm in Deutschland: Bei Sterne-Koch Dieter Kaufmann in Grevenbroich lernte er viel über den deutschen Wein. Da er etwas von der Welt sehen wollte, leistete er seinen Militärdienst im Ausland ab. "Ich wollte nach Tahiti, wurde aber nach Französisch-Guyana versetzt", sagt Meyer. Er war für die Offiziersmesse verantwortlich: "Dabei wurde mir bewusst, dass ich keine Angst vor Verantwortung habe."

Bei einer Station in den französischen Hochalpen traf er seine Frau, die aus Achern stammt. Dort lebt das Paar mit seinen drei Kindern heute. "Ich arbeitete in ganz Deutschland und lernte den 'Dollenberg' bei einer Küchenparty kennen", verrät der Sommelier. Er bewarb sich blind, wurde genommen und hält seitdem dem Haus die Treue. "Ich habe viele Freiheiten und arbeite eng mit der Küche zusammen", zählt er die Pluspunkte aus seiner Sicht auf.

Christophe Meyer in seinem Reich, dem Weinkeller des Hotels und Restaurants "Dollenberg". "Ein Sommelier muss das Talent eines Weines erkennen, wenn er noch nicht als großer bekannt ist", sagt er über seinen Berurf. "Der Gast steht im Mittelpunkt." | Foto: Fotos: Michael Bode

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