Mit der Kitzrettung Ortenau unterwegs
Helfer mit moderner Technik

Die in den hohen Wiesen gesetzten Rehkitze werden mit einer Drohne aufgespürt und gesichert. | Foto: Mirko Schley
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  • Die in den hohen Wiesen gesetzten Rehkitze werden mit einer Drohne aufgespürt und gesichert.
  • Foto: Mirko Schley
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Es ist kurz vor Sonnenaufgang, irgendwo zwischen Ebersweier und Nesselried. Ein Landwirt möchte seine mehrere Ar große Wiese abmähen und die in diesem Jahr sehr gute Grasernte einbringen. Doch außer einem leisen Summen ist erst einmal nichts zu hören. Das Geräusch stammt von einer hochmodernen Kameradrohne mit Wärmebildobjektiv und wird von einem ehrenamtlich tätigen Helfer der "Kitzrettung Ortenau" von der Jägervereinigung Offenburg gesteuert. Ein weiterer Kollege blickt gebannt auf den aufgestellten Monitor...und tatsächlich, nach einigen Minuten systematischer Suche erscheint ein roter Fleck auf der dunklen Fläche. Der Größe nach ein von der Mutter abgelegtes Rehkitz. "Es ist wichtig, möglichst früh am Morgen mit der Suche zu beginnen, denn nur so heben sich die warmen Körper von der kühlen Umgebung gut ab", so Mirko Schley aus Ebersweier, selbst Jäger und Helfer der Kitzrettung Ortenau. 
Ab Ende April bis Mitte Juli brauchen die Tiere in der Natur besonderen Schutz. Die Setzzeit beginnt, die Ricken legen ihre Kitze z.B. in Feldern ab, gut getarnt vor Fressfeinden. Die Kleinen rühren sich in den ersten Wochen nicht von ihrem Platz und warten auf die Muttertiere, die immer wieder zum Säugen und säubern zurückkehren. Eine Art der Aufzucht, die in der heutigen Zeit, mit mordenen und schnellen Mähmaschinen, vielen Kitzen zum Verhängnis wird. 
Deshalb können Landwirte, z.B. über das Internet ihre Felder rechtzeitig anmelden und absuchen lassen. Die Jungrehe werden mit einer großen Kiste gesichert und gut sichtbar, mit einer Stange, markiert. Unmittelbar nach Ende der Suche sollte mit den Mäharbeiten begonnen werden, um die Kitze möglichst schnell wieder freilassen zu können und um zu verhindern, dass weitere Kitze gesetzt werden.
Wer sich über die ehrenamtliche Arbeit der "Kitzrettung Ortenau" informieren oder diese unterstützen möchte, findet alle Informationen unter www.kitzrettung-ortenau.de oder wendet sich an den für sein Gebiet zuständigen Jagdpächter vor Ort.
Schley richtet zum Schluss noch einen Appell an alle die, die in dieser Zeit in Wald und Wiesen unterwegs sind: "Führt bitte eure Hunde an der Leine und lasst Jungtiere an Ort und Stelle"! Die Rehmütter reagieren sehr stark auf fremde Gerüche und stoßen ihre Kinder ab, wenn diese berührt oder gar hochgenommen wurden.

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