Nachgefragt: Wo drückt der Schuh, Herr Bürgermeister Bruno Metz?
Vier Mal mehr Bewerber als Bauplätze in Ettenheim

Im Zuge der Innenstadtentwicklung wurde im Mai der sanierte Marienplatz eingeweiht. | Foto: Sandra Decoux-Kone
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Ettenheim (ds). "Der Kernbereich ist seit wenigen Monaten nun fertig", freut sich Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Die Entwicklung der Innenstadt mit ihrem denkmalgeschützten Ensemble beschäftigt die Rohan-Stadt schon seit vielen Jahren. Anfang der 2000er-Jahre hat man zwei Kreisstraßen aus der Stadt rausverlagert und parallel dazu ein Verkehrs- und Gestaltungskonzept entworfen. "Wir wollten einen verkehrsberuhigten Bereich und den haben wir jetzt", so Metz. Nun steht die nordwestliche Vorstadt an. "Vor 2019 werden wir hier nicht bauen. Zu lange können wir aber auch nicht warten, weil die Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt wird", berichtet der Bürgermeister auf die Frage, wo der Schuh drückt. Vor allem muss die Frage geklärt werden, ob die 17 Jahre alte Entscheidung für Betonwerkstein in diesem Stadtquartier aufrecht erhalten wird. Vor wenigen Wochen haben die Sanierungsarbeiten am Kirchberg in Münchweier begonnen, im zweiten Stadtbereich, der unter Denkmalschutz steht. Hier investiert die Stadt Ettenheim rund 1,6 Millionen Euro.

Auch im Hochbau hat die Stadt einige Aufgaben zu meistern. "Beispielsweise brauchen wir weitere Betreuungsplätze", betont Metz. In diesem Jahr hat die Stadt bereits die Kindertagesstätten in Wallburg und Altdorf erweitert, ebenso in der Leistnerstraße. "In Vorbereitung ist derzeit ein Neubau in der Kernstadt mit vier Gruppen, der Ende kommenden Jahres in Betrieb gehen soll", so der Bürgermeister. Dort, im Baugebiet Supperten, sollen außerdem Mehr- und Einfamilienhäuser entstehen. Da Ettenheim vier Mal mehr Bewerber als Bauplätze hat, steht vor allem die Ausweisung neuer Baugebiete auf der Agenda. "Im Frühjahr haben wir in Wallburg das Gebiet Heiligenhäusle übergeben", berichtet Bruno Metz. Vor der Sommerpause hat der Gemeinderat den Satzungsbeschlus Klein-Münchberg in der Kernstadt für 26 Bauplätze und für das etwa ein Hektar große Gebiet am Sportplatz in Ettenheimweiler gefasst. "Im Herbst soll die Vermarktung beginnen", sagt Metz. Des Weiteren sind in den Gebieten Steinröhre und Giersbühl weitere Bauplätze in Planung, ebenso in Münchweier im Bettäcker. "Hier gestalten sich die Grundstücksgespräche allerdings schwierig", berichtet Bürgermeister Bruno Metz. Auch ein weiteres Gewerbegebiet ist in Vorbereitung: In Altdorf will die Stadt im nächsten Jahr auf rund zwei Hektar Flächen für Handwerksbetriebe erschließen.

Aber selbst das hat mitunter seine Schattenseiten: "Die aktuelle Konjunkturlage macht es uns nicht einfach", betont Metz. "Auf der einen Seite bringt sie gute Einnahmen, auf der anderen Seite haben wir mit unseren Projekten zu kämpfen, weil die Kosten in die Höhe schnellen und manche Ausschreibungen ins Leere laufen", so Metz weiter. Und wo den Ettenheimern der Schuh noch drückt, möchte die Stadt im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses erfahren: "Wir möchten herausfinden, wo es in der Stadt verbesserungsfähige Punkte gibt. Dazu werden wir 250 Einwohner, die per Zufallsprinzip ausgesucht werden, befragen", erläutert Metz. Am 20. Oktober soll dies in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden.

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