Gengenbacher Adventskalender
Der kleine Prinz verzaubert die Menschen

Freuen sich auf den kleinen Prinzen: Alois Lehmann (v.l.), Gerda Bohnert, Lothar Kimmig, Reinhard End und Thorsten Erny. | Foto: Dagmar Jäger
  • Freuen sich auf den kleinen Prinzen: Alois Lehmann (v.l.), Gerda Bohnert, Lothar Kimmig, Reinhard End und Thorsten Erny.
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Gengenbach (djä). Wenn sich am Rathaus am 30. November um 18 Uhr das erste Fenster am weltgrößten Adventskalenderhaus öffnet, betritt ein literarischer Weltstar die Bühne der Kinzigstadt. Er kommt leise, fast besinnlich mit seiner universellen Botschaft von Freundschaft und Menschlichkeit, die so federleicht daherkommt und doch so tiefe Inhalte transportiert.

"Wir rollen dem kleinen Prinzen den roten Teppich aus", sagte Reinhard End, Vorsitzender des Fördervereins Haus Löwenberg. Gemeinsam mit Gerda Bohnert und Alois Lehmann vom Gengenbacher Adventskalender e.V. sowie Bürgermeister Thorsten Erny und Lothar Kimmig, Geschäftsführer Kultur- und Tourismus GmbH Gengenbach, stellte er am Mittwoch das Programm rund um den hochkarätigen literarischen Gast vor.

Originalmotive von Antoine de Saint-Exupéry

Je zwölf Original-Motive von Autor und Illustrator Antoine de Saint-Exupéry und der argentinischen Künstlerin Valeria Docampo, die das Werk einfühlsam neu interpretiert hat, werden die Fenster des Adventskalenders zieren. Dem Weltbestseller des charismatischen Autors ist ein weiterer großer Auftritt gewidmet: Auch ins Museum Haus Löwenberg zieht der kleine Prinz vom 30. November bis zum 19. April 2020 ein. Möglich machte dies der schweizerische Kunstförderer Jean-Marc Probst. Er hat die weltgrößte Sammlung zum kleinen Prinzen zusammengetragen und stellt daraus spektakuläre Objekte für die Gengenbacher Ausstellung zur Verfügung.

Nicht nur Antoine de Saint-Exupérys Texte wurden zu einem weltweiten Kulturgut – auch seine Illustrationen sind Stilikonen. Diese sowie vielfältig-überraschende Variationen zeigt die Ausstellung im Museum Haus Löwenberg. Als Relief mit Brailleschrift schaffen sie sowohl für Blinde als auch für sehende Menschen einen faszinierenden Zugang. Die türkische Künstlerin Melissa Mey fotografierte Menschen, denen der kleine Prinz buchstäblich unter die Haut gegangen ist. Ihre Fotos zeigen verschiedenste Träger von Tattoos mit Motiven des kleinen Prinzen. Gezeigt werden ebenfalls Bilder von Valeria Docampo, die auch im Adventskalender vertreten ist.

Modernes Kunstmärchen

Der kleine Prinz wurde in rund 400 Sprachen und Dialekte übersetzt. Damit ist er nach der Bibel das Buch in den meisten Übersetzungen. Das moderne Kunstmärchen ist weit mehr als ein niedliches Buch für erwachsene Kinder. Der kleine Prinz ist eine Fundgrube philosophischer, politischer und wissenschaftlicher Anspielungen. "Das Thema des Buches ist aktueller denn je", betonte Bürgermeister Thorsten Erny. Moralisches Denken und die Kritik des Autors am Verlust von Werten, das Besinnen auf das, was wirklich wichtig ist im Leben – die Botschaften des Buches werden kulturenübergreifend verstanden.

Mit dem Öffnen des ersten Fensters am nächsten Samstag ist der kleine Prinz nun in Gengenbach angekommen. Viele Kalenderfenster haben Sponsoren. Auch die Wochenzeitungen Guller und Stadtanzeiger gehören dazu. "Unser" Fenster öffnet sich am 3. Dezember.

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