Für das Glasfasernetz
Knotenpunkt in Gengenbach wurde jetzt errichtet

Foto: Jürgen Gantert/HTI Zehnter

Gengenbach (st) Der Anschluss Gengenbachs an das Glasfasernetz ist einen Schritt näher gerückt: Am vergangenen Freitag hat die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG in der Brückenhäuserstraße einen sogenannten Point of Presence errichtet. Das auch als PoP bekannte, etwa garagengroße Gebäude verbindet künftig als Knotenpunkt das überörtliche Glasfasernetz mit dem lokalen Netzwerk in der Gemeinde. Von dort aus wird der Datenverkehr über eine Reihe von kleineren Netzverteilern bis zu den individuellen Hausanschlüssen weitergeleitet.

„Ich freue mich, dass der Breitbandausbau in Gengenbach voranschreitet und die Gebiete Fußbach, Schönberg, Bermersbach, Haigerach und Pfaffenbach Anschluss an das Glasfasernetz erhalten können“, sagte Diana Kohlmann, die für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin beim Landratsamt Ortenaukreis. „Dank der staatlichen Fördermittel können wir nun auch die ländlichen Regionen Gengenbachs erschließen.“ Auch Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny begrüßte die Fortschritte beim Anschluss seiner Stadt an das Glasfasernetz. „Der Breitbandausbau hat in Gengenbach dank der Breitband Ortenau deutlich an Fahrt aufgenommen“, sagte er. „Dies wird auch mit dem Bau dieses PoP-Gebäudes sichtbar.“

Herzstück des Netzes

„Die PoPs sind das Herzstück des Glasfasernetzes“, betonte auch Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau, die für die Koordination des Breitbandausbau in 47 von 51 Gemeinden im Landkreis verantwortlich zeichnet. „In Gengenbach haben wir daher nun eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Einwohner bald von einer zukunftssicheren und flächendeckenden Breitbandversorgung profitieren können.“

Um eine möglichst breitflächige Versorgung mit Glasfaser zu erreichen, wird in Gengenbach wie in vielen anderen Kommunen der Ortenau der staatlich geförderte mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau kombiniert. Im Rahmen des geförderten Ausbaus, der in mehrere Phasen unterteilt ist, werden aktuell 285 Adressen in Fußbach, Schönberg, Bermersbach, Haigerach und Pfaffenbach erschlossen. „In Fußbach und Schönberg sind die Tiefbauarbeiten bereits vollständig abgeschlossen und alle Kabel verlegt worden“, so Glöckl-Frohnholzer. „Die Infrastruktur werden wir voraussichtlich im Juni an die Pächterin des Netzes – die Vodafone – übergeben können.“ Auch in Bermersbach, Haigerach und Pfaffenbach gebe es gute Fortschritte, fügte er hinzu. Die Tiefbauarbeiten seien dort in vollem Gange. Nach dem Einblasen der Glasfaserleitungen und dem Setzen der Hausübergabepunkte rechne man damit, die Infrastruktur in diesen Bereichen statt wie ursprünglich geplant im Oktober bereits bis Juli an die Vodafone übergeben zu können.

Gesamtvolumen von 363 Millionen Euro

Diejenigen Adressen in den Innenlagen Gengenbachs, die keinen Anspruch auf einen staatlich geförderten Ausbau haben, werden derweil durch die Deutsche Telekom AG auf eigene Kosten ausgebaut. In der letzten Phase des geförderten Ausbaus sollen schließlich alle noch übrigen Gebäude, die bisher mit Downloadgeschwindigkeiten von weniger als 200 Mbit pro Sekunde auskommen müssen, mit Glasfaser versorgt werden. Für die Erschließung dieser rund 900 Gebäude wurde bereits ein Förderantrag gestellt. „Wir gehen davon aus, dass wir noch in diesem Jahr den Förderbescheid erhalten“, so Glöckl-Frohnholzer. Die Investitionskosten in dieser finalen Phase des Glasfaserausbaus in Gengenbach belaufen sich insgesamt auf rund 17,1 Millionen Euro.

Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben im Ortenaukreis liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen. In der von 2020 bis Ende 2024 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2025 laufenden Phase 2 weitere 2200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. Ziel ist, im Rahmen der GiGa | Ortenau-Strategie bis zum Jahr 2027 insgesamt etwa 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau ans Glasfasernetz anzuschließen.

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