David Halsinger im Porträt
Wenn Liebe zum runden Leder einmal pausiert

- David Halsinger war und ist seinem Heimatverein SV Gengenbach sehr verbunden. Trotzdem legte er mit Abschluss der vergangenen Saison sein Amt als Spielertrainer der 1. Mannschaft nach acht Jahren nieder.
- Foto: Michael Bode
- hochgeladen von Matthias Kerber
Gengenbach "Zum Fußball bin ich durch meinen Opi gekommen", erzählt David Halsinger, der bis zum Ende der vergangenen Saison Spielertrainer des SG Gengenbach/Reichenbach war. Eigentlich wollte sein Großvater seinen älteren Bruder mit auf den Sportplatz nehmen. David kam mit und seitdem brennt die Leidenschaft für den Fußball im Herzen des 37-jährigen Gengenbachers. Sein fußballerisches Talent bleibt nicht lange verborgen. In seiner Laufbahn spielt er unter anderem beim SC Freiburg, SV Oberachern und Kehler FV. Bis zu Oberliga schafft es Halsinger als Spieler.
Stolzer Gengenbacher und sehr heimatverbunden
Dass er irgendwann einmal nach Gengenbach zurückkehren wird, stand für den 37-Jährigen immer fest. "Ich bin stolzer Gengenbacher und sehr heimatverbunden", erzählt der sympathische zweifache Familienvater.
Als seine Frau erstmalig schwanger wird, ist für David Halsinger schnell klar, was er tun muss. Er wird Spielertrainer des damaligen B-Kreisligisten. Das war im Jahr 2017. Bei seinem Heimatverein will er etwas aufbauen – auch in Erinnerung an den einige Jahre zuvor verstorbenen Hannes Biste. "Er war beim SV Genegenbach der Mann für alle Fälle und hatte ein tolles Gespür für Kinder. Er war für uns ein richtiger Fußballpapa."
Aber auch Halsinger kann gut mit Menschen. "Das mit dem Traineramt ging eigentlich schon früh los", erzählt er. "Schon in der Schule habe ich zusammen mit meinem Bruder die Fußball-AG geleitet."
Auch seine Berufswahl passt hierbei voll ins Bild. David Halsinger ist Sonderpädagoge und unterrichtet Kinder mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten. "Ich wollte eigentlich immer ins Lehramt", erzählt er. Und weiter: "Das Schöne an meinem Beruf ist, eine Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen und so zu versuchen ihre Lebenssituation zu verbessern." Seine Erfahrungen aus seinem Berufsalltag als Lehrer fließen auch in die Erziehung seiner beiden Kinder ein. "Ich möchte meinen eigenen Kindern so viel Liebe und Zeit entgegenbringen wie möglich", sagt David Halsinger.
Er kann Menschen aber auch für etwas begeistern. Als er zurück zum SV Gengenbach geht, kommen mit ihm weitere Spieler zurück zu ihrem Heimatverein. Das Ziel ist der Aufstieg in die Bezirksliga.
Weggang vom SVG war ein längerer Prozess
"Ich nehme gerne Herausforderungen an", beschreibt er sich selber. Eine besondere Herausforderung der vergangenen acht Jahre war die Doppelfunktion als Spielertrainer. "Ich habe natürlich einen gewissen Anspruch an mich selbst. In den vergangenen acht Jahren konnte ich dem vielleicht nicht immer so gerecht werden, wie ich gerne gewollt hätte." Dass für ihn als Spielertrainer nach der abgelaufenen Saison Schluss sein würde, sei ein längerer Prozess gewesen und habe nicht unmittelbar mit dem Abstieg in die Kreisliga B zu tun, erklärt er.
"Ich will mich in Zukunft bewusst anderen Themen öffnen und mehr Zeit für die Familie haben", so Halsinger. Er wolle sich zudem mehr den Individualsportarten widmen. "Ich will lernen, nicht mehr so oft an Fußball zu denken, auch wenn er mit seiner Geselligkeit einen ganz wichtigen sozialen Aspekt hat." Auf die sportliche Betätigung will er indes nicht verzichten. "Die brauche ich einfach für mein Wohlbefinden."
So ganz wird der Fußball aber nicht aus seinem Leben verschwinden. Sein Sohn spielt bei den Bambinis des SV Gengenbach. "Ich bin gespannt, wie gut ich loslassen kann", sagt er abschließend mit einem Lächeln. Ich bin gespannt, wie gut ich loslassen kann."


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