Sammlung des Kunstmuseums erweitert
Bronzetafel von Curt Liebich

Die aktuelle Erwerbung der Liebich-Bronzetafel | Foto: Kunstmuseum Hasemann-Liebich

Gutach (st). Dank der Homepage von Hans-Jörg Haas hat das Gutacher Kunstmuseum Hasemann-Liebich eine gute Sichtbarkeit im Internet. So nahm ein Verkäufer gezielt mit dem Museum Kontakt auf, um eine Brnzetafel von Curt Liebich in „gute Händen“ abzugeben. Ein Treffen wurde schnell vereinbart. Nach dem Kauftermin konnten der Vorsitzende Jean-Philippe Naudet und sein Stellvertreter Martin Moser hoch erfreut die Bronzetafel nach Gutach mitbringen.

Die Bronzetafel hat ein Maß von 25 auf 35 Zentimeter und wiegt 3,3 Kilo. Die Tafel stellt eine Stadtansicht von Schramberg dar; an der linken unteren Ecke sind die Schramberger Wappen zu sehen. Die Widmung ist in der Kartusche unten rechts zu lesen. Hinter der Aufhängung steht fein eingraviert: „Kunstanstalt / W-M-F / Geislingen-St(uttgart)“. Dort wurde unter anderen von Curt Liebich das Gutacher Kriegerdenkmal entworfen. Die Tafel wurde wahrscheinlich in einer limitierten Auflage für die Stadt Schramberg gegossen und individuell eingraviert für Honoratioren.

Christian Ragg, Schriftsteller der Feuerwehr Schramberg, und David Kuhner vom Stadtarchiv Schramberg haben durch ihre wertvolle Unterstützung ermöglicht, die Geschichte der Bronzetafel zu rekonstruieren. Sie wurde dem damaligen Feuerwehrkommandanten Otto Bacher am 21. September 1929 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Schramberg im Saalbau Bären - heute Bärensaal - verliehen. So steht im Schwarzwälder Tagblatt vom 24. September: Oberbürgermeister Ritter überreichte „Herrn Kommandanten Bacher namens der Stadt ein Ehrenplakette mit dem herzlichen Dank dafür, was er in den 20 Jahren für die Stadt geleistet hat.“ Otto Bacher erhielt auch an diesem Tag für „30 Dienstjahre und mehr“ eine „Ehrenurkunde und eine vergoldete Ehrennadel“.

Otto Bacher (1873 – 1945) war Bauunternehmer, das gleichnamige Baugeschäft wurde übrigens erst 1986 aufgelöst. Er trat vor 1893 in die Wehr ein und wurde deren Kommandant 1909. Aus der Internetseite der Schramberger Feuerwehr erfahren wir weiter: „kurz vor dem Wahltermin 1934 kam die Weisung, dass auch bei der Feuerwehr das so genannte Führerprinzip anzuwenden sei, d.h. die Inhaber der Funktionsstellen wurden nicht mehr gewählt, sondern vom Kommandanten ernannt. Otto Bacher, der 25 Jahre Kommandant gewesen war, legte daraufhin sein Amt nieder und überließ dieses Geschäft seinem bisherigen Stellvertreter. Ungeachtet dieses "Rückzugs" wurde er zum Ehrenkommandant ernannt.“

Die Bronzetafel ist vorerst in der Vitrine des Museums zu sehen - bis das Museum hoffentlich bald wieder öffnen darf.

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