Schulabgänger werden bei ihrer Berufswahl beraten und unterstützt
Der Baubranche fehlt Handwerkernachwuchs

Zimmermannslehrlinge präsentieren sich in ihrer Kluft | Foto: Foto: cao

Hausach/Gutach (cao). Derzeit wird über den Abschlussarbeiten gebrütet und die abgehenden Schüler aller Schularten stehen vor einer wichtigen Zukunftsentscheidung: ihrer Berufswahl. Auszubildende werden in vielen Bereichen gesucht.

Unterstützung und Informationen finden die Schulabgänger bei Ausbildungs- und Berufsinfobörsen. Doch die Entscheidung ist nicht einfach, auch wenn es hier ein breitgefächertes Angebot gibt.

Uwe Arnold, Abteilungsleiter der Kaufmännischen Schulen in Hausach, initiiert für die Schüler der hiesigen Schulen jährlich eine dieser Börsen in der Stadthalle, die an das Schulzentrum angrenzt. Regionale Firmen, Handwerksbetriebe und Dienstleister bieten dann zahlreiche Informationen zu den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen, Studiengängen und Weiterbildungsmöglichkeiten an.

Oftmals gibt es noch ein Klischeedenken, "lieber in ein klimatisiertes, sauberes Büro als in einer lauten und dreckigen Fabrik", beschreibt Arnold und widerspricht dem massiv: "So ist es heutzutage nicht mehr." Trotzdem sei das Interesse an Ausbildungsplätzen im kaufmännischen Bereich sehr hoch. Die Rückmeldungen der Firmen aus der Region seien durchweg positiv. "Hier gibt es für sie ein interessanteres Klientel als bei den ganz großen, überregionalen Messen", so Arnold. Die Schüler informieren sich vorab, sprechen in der Regel drei bis vier Firmen dann gezielt an.

Während es im kaufmännischen Bereich gut aussieht, hapert es in anderen Ausbildungsberufen, so auch bei den Handwerkern. Es mangelt immer mehr an Fachkräften und vor allem am Nachwuchs. "Bau-Dein-Ding" heißt beispielsweise eine Kampagne der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, um Jugendliche bei der Berufs-#+orientierung zu unterstützen. Neben einer informativen und spannenden Webseite (www.bau-dein-ding.de), auf der die Bauberufe beschrieben sind samt einer Ausbildungsplatzbörse, gibt es den "BauBus", der die Schulen direkt anfährt. "Mit multimedialen Elementen sowie Aufgaben zum Anfassen informiert der ,BauBus' abwechslungsreich über die Bauberufe und Karrieremöglichkeiten", so die Erklärung.

Ein großes "Bau-Dein-Ding"-Banner hing in der vergangenen Woche zwei Tage lang am Falkenhof im Gutacher Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Der Zimmermannsnachwuchs hatte sich dort eingefunden, um die alte Zimmermannskunst kennenzulernen. "Seit mehr als zehn Jahren wird sie den Lehrlingen des zweiten Lehrjahrs im Freilichtmuseum gezeigt", berichtet der Fachbereichsmeister und Ausbilder im Bereich Holz- und Ausbau, Stephan Hielscher, von der überbetrieblichen Ausbildungsstätte, dem Komez-Bau (Kompetenzzentrum der Bauwirtschaft) in Bühl. Rund 40 angehende Zimmerleute im zweiten Lehrjahr waren aus ganz Südbaden gekommen und nahmen an dem besonderen Zusatzangebot der Berufsschule teil.

"Eine schöne Aktion, um das Handwerk nach außen zu tragen", findet Hielscher die beiden außergewöhnlichen Tage im Vogtsbauernhof. Tradition und Moderne sei ein sehr zentrales Thema in der Nachwuchskampagne "Bau-Dein-Ding". Zwar seien die Azubi-Zahlen bei den Zimmerleuten leicht steigend, aber wie Hielscher sagt: "Wir könnten noch mehr gebrauchen." Überhaupt fehle es an Nachwuchs in den Bauberufen. Letztendlich bleibt die Entscheidung aber doch den jungen Menschen überlassen. Kampagnen wie die von der Bauwirtschaft Baden-Württemberg und Informationsveranstaltungen helfen ihnen jedoch in jedem Fall, den persönlich richtigen Weg zu finden.

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