Gäste aus Pryiiativka in Hofstetten
Ukrainer über jede Hilfe dankbar

Andrii Kolomiitsev (Mitte) schreibt sich als Erster in das neue Gästebuch von Hofstetten im Beisein von Staatssekretärin Sandra Boser und Bürgermeister Martin Aßmuth ein. | Foto: Dagmar Jäger
  • Andrii Kolomiitsev (Mitte) schreibt sich als Erster in das neue Gästebuch von Hofstetten im Beisein von Staatssekretärin Sandra Boser und Bürgermeister Martin Aßmuth ein.
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Hofstetten (djä) Der Empfang im Rathaus war herzlich: Martin Aßmuth, Bürgermeister von Hofstetten, begrüßte gemeinsam mit Staatssekretärin Sandra Boser, MdL, einen langjährigen Freund und Kollegen aus dem ostukrainischen Ort Pryiiativka. Andrii Kolomiitsev ist in diesen schwierigen Zeiten Bürgermeister der Gemeinde mit rund 12.000 Einwohnern. Zugleich ist er in seiner Heimat auch Vorstandsmitglied der "All Ukrainian Association of Amalgamated Territorial Communities", einer Institution, die mit dem deutschen Gemeindetag beziehungsweise dem deutschen Städte- und Gemeindebund vergleichbar ist.
"Wir kennen uns vom Bürgermeister-Fußball her", erklärte Aßmuth die Bekanntschaft. Die gründet noch aus der Zeit vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, in der interkommunaler Austausch hilfreich war bei der Gründung von Institutionen und dem Aufbau kommunaler Strukturen auf dem Weg des Landes in die EU. Nun löste Andrii Kolomiitsev sein Versprechen ein, den Kollegen in Deutschland zu besuchen und von der Lage in der kriegsgebeutelten Ukraine zu berichten. Begleitet wurde er von seinem Sohn Mark und Dolmetscher Oleksandr Avramenko, Leiter des Fachbereichs Bildung der Stadt Oleksandria, nicht weit entfernt von Pryiiativka.

Viele Herausforderungen

Pryiiativka selbst ist bisher unbeschädigt, berichtete Kolomiitsev. "Die Front zu den von Russland besetzten Gebieten ist derzeit zirka 250 Kilometer entfernt." Doch die Angriffe sind im ganzen Land spürbar. Die Kommune sehe sich vor schwierige Herausforderungen gestellt: Die Energieversorgung ist nach russischen Angriffen immer wieder lahmgelegt. Deshalb versuchen die Kommunen, autark mit alternativen Energiequellen das öffentliche Leben und die Wirtschaft am Laufen zu halten. "Generatoren, auch aus Deutschland, sind hier eine große Hilfe. Dafür sind wir sehr dankbar", so Bürgermeister Kolomiitsev. Flüchtlinge aus den Kampfgebieten müssen untergebracht werden – einige sind auf der Durchreise, andere bleiben. Für rund 1.200 Neubürger muss die Infrastruktur geschaffen werden.
Gut sei, dass die Wirtschaft wieder arbeiten und Steuern zahlen könne, sagt der ukrainische Bürgermeister. Pryiiativka verfügt über eine rund 50.000 Hektar große Fläche mit viel Landwirtschaft, produziert Getreide und betreibt Bergbau.
Die Schilderungen der täglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen, die vielen Todesopfer bedrücken. "Aber wir kämpfen seit Jahren für unsere Freiheit", fasst Kolomiitsev zusammen. "Wir sind dankbar für jede Hilfe."

Landrat Thorsten Erny

Unterstützung erfolgte in den vergangenen Jahren auch aus Hofstetten durch diverse Hilfsaktionen. Anlässlich des Besuchs wurde Einsatzkleidung für die Feuerwehr in Pryiiativka übergeben: gemeinsam gespendet von den Feuerwehren Hofstetten, Mühlenbach, Gutach und Steinach. Am Nachmittag besuchte die ukrainische Delegation Landrat Thorsten Erny und den Haslacher Bürgermeister Philipp Saar als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion sowie den Ersten Landesbeamten Dr. Nikolas Stoermer im Landratsamt.

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