Verleihung Christa-Seric-Geiger-Preis
"Ahktar ist Königin der Epigenetik"

Preisträgerin Asifa Ahktar | Foto: Markus Dietze

Kehl (st). Ein Abend der Frauen war die Verleihung des Christa-Seric-Geiger-Preises im Kehler Kulturhaus am vergangenen Freitag. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird vergeben von der Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung in Kehl. In diesem Jahr ging er an die im afghanischen Karatschi geborene und am Freiburger Max-Planck-Institut wirkende Wissenschaftlerin Prof. Asifa Ahktar.

Straßenbenennung nach Christa Seric-Geiger

Die Runde der Redner eröffnete Fadil Seric, Vorsitzender der Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung, der sichtlich erfreut war über die dank der Corona-Lockerungen möglichen knapp 80 Besucher im Kehler Kulturhaus. Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano erinnerte mit herzlichen Worten an die Stiftungsgeberin. Als solche habe sie stets ein großes Herz bewiesen: „Auch der Gemeinderat der Stadt Kehl sieht das so und hat beschlossen, eine Straße nach Christa-Seric-Geiger zu benennen“, so Toni Vetrano.

"Bahnbrechende Entdeckungen"

Über Zukunft und Vergangenheit sprach Thomas Jenuwein, der Asifa Ahktar laudatierte: „Die Preisträgerin hat für bahnbrechende Entdeckungen in der Epigenetik gesorgt und sie hat zugleich Vorbildcharakter für Frauen in der Wissenschaft“. Jenuwein, Direktor des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, schloss mit den Worten: Asifa Ahktar ist die Königin der Epigenetik, sie ist ein Vorbild für Frauen in der Wissenschaft und die beste Kollegin, die man sich wünschen kann!“

Angesicht der augenblicklichen Lage in der Ukraine gab Dr. Michael Strickmann, Vorsitzender des Kuratoriums der Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung, einen kurzen, aber zu Herzen gehenden Impuls, bevor er mit Fadil Seric den Preis überreichte: „Wir erinnern uns heute, wie Christa Seric-Geiger vor etwas mehr als 30 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Flüchtlinge während des Balkan-Krieges aufnahm“. An die Preisträgerin gewandt meinte er: „Sie stehen als Wissenschaftlerin, die den Menschen ganz offensichtlich Nutzen bringt, heute Abend hier als ein Beispiel für Völkerverständigung und Zivilisation!"

Asifa Ahktar selbst erläuterte in launigen Worten ihre Forschungsarbeiten, so dass das Publikum begeistert folgte. Dabei lernten die Zuhörer: Asifa Ahktars Arbeit in der Grundlagenforschung hat sofortige Effekte in der Medizin. Nach ihr und einer Mitarbeiterin wurde das Basilikata-Ahktar-Syndrom entdeckt. Dazu die Preisträgerin: „Es ist mir ein Anliegen, zu zeigen, dass Grundlagenforschung sehr nahe am Menschen beziehungsweise am Nutzen für seine Gesundheit sein kann“. Das Preisgeld will sie dafür verwenden, genau dies in die breite Bevölkerung zu kommunizieren.

Video zur Preisverleihung

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