In Kehl kontrollieren Mitarbeiter des Ordnungsdienstes künftig auch in der Nacht
City-Streife soll Vandalismus im Stadtgebiet stoppen

Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Kehl werden künftig vier Mal in der Woche in der Innenstadt und den Ortsteilen auf Streife gehen und Fälle von Ruhestörung oder Vandalismus ahnden. | Foto: Stadt Kehl
  • Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Kehl werden künftig vier Mal in der Woche in der Innenstadt und den Ortsteilen auf Streife gehen und Fälle von Ruhestörung oder Vandalismus ahnden.
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Kehl (st/gro). Eingeschlagene Scheiben, zerstörte Spielgeräte, demolierte Fahrradständer, herausgerissene Pflanzen: Rund 50.000 Euro Sachschaden kommen nach Angaben der Stadt in Kehl jährlich durch Vandalismus an öffentlichen Einrichtungen und Gegenständen zustande. Weil in den vergangenen Wochen Schulen, Spielplätze und Sportstätten besonders häufig mutwillig beschädigt worden seien und sich zudem Anwohner der Innenstadt vermehrt über Ruhestörung beschwert hätten, setzt die Stadt nun eine City-Streife ein. Das Problem: Nur selten meldeten sich Zeugen, so dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Nur in zehn Prozent der Fälle sei dies bislang der Fall. Der kommunale Ordnungsdienst kontrolliert an vier Nächten pro Woche öffentliche Plätze in der Kernstadt und den Ortschaften.

"Die Beamten werden im öffentlichen Raum präsent sein und auf die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen achten", erklärt Nico Tim Glöckner, Leiter des Bereichs Bürgerservice, Sicherheit und öffentliche Ordnung bei der Stadtverwaltung Kehl. Die Kontrollen würden in Fußgängerzonen und Grünanlagen ebenso stattfinden wie auf Schul- und Sportgeländen sowie Spielplätzen. Stelle die City-Streife Vandalismus, Ruhestörung oder eine andere Ordnungswidrigkeit fest, so hätten die Beamten das Recht, Personen anzuhalten und zu befragen, Platzverweise auszusprechen oder Gegenstände sicherzustellen. Auch Verwarnungen könnten sie aussprechen, Verwarnungsgelder erheben oder ein Bußgeldverfahren einleiten.

Die Stadt Kehl schreibt in einer Pressemitteilung, dass in den warmen Sommernächten der vergangenen Wochen sich immer wieder Anwohner des Rosengartens und der Innenstadt beim Bereich Ordnungswesen über Ruhestörung am späten Abend und bis weit in die Nacht beschwert hätten. Gleichzeitig habe der Vandalismus zugenommen: "Fast jede Kehler Schule war schon betroffen", sagt Glöckner. Meist würden Scheiben eingeschlagen, Spielgeräte und Fahrräder beschädigt. Anfang des Jahres sei der für jedermann zugängliche Bücherwurm auf dem Marktplatz Opfer von Zerstörungswut geworden, Unbekannten hätten Bücher herausgerissen und auf den regennassen Boden geworfen. Im Mai seien die Tram-Wartehäuschen am Kehler Bahnhof demoliert worden. Vor allem im Juni stellten die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs fest, dass frisch gesetzte Pflanzen gewaltsam aus Kübeln und Beeten entfernt worden waren, sogar junge Bäume seien entwurzelt worden. Zuletzt habe es den Sportverein Auenheim getroffen, dort hätten Randalierer Scheiben eingeschlagen und die Sportanlagen verwüstet.

"Auf diesen massiven Vandalismus müssen wir reagieren", sagt Glöckner. Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, der nicht mit dem Gemeindevollzugsdienst verwechselt werden darf, seien an ihrer Uniform mit der Aufschrift "Polizeibehörde" zu erkennen. Sie arbeiteten im Schichtdienst und seien zunächst viermal pro Woche bis in die Nacht hinein in der Gesamtstadt unterwegs.

Die Stadt bittet Bürger, die Vandalismus auf öffentlichen Flächen feststellen, dies dem Bereich Ordnungswesen der Stadtverwaltung zu melden, telefonisch unter 07851/881202 oder per E-Mail an n.gloeckner@stadt-kehl.de. Auch wer Ruhestörungen wahrnehme, könne sich an das Ordnungswesen wenden, damit die City-Streife in den betroffenen Bereichen kontrollieren könne.

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