30,5 Millionen für ein neues Kombibad Kehl
Grünes Licht für Realisierungswettberb

Das neue Kombibad Kehl soll am Standort des jetzigen Freibades entstehen. | Foto: Stadt Kehl
  • Das neue Kombibad Kehl soll am Standort des jetzigen Freibades entstehen.
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Kehl (gro). Die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem neuen Kombibad in Kehl sind gemacht. In seiner Sitzung am Montagabend beschloss der Gemeinderat einstimmig einen Realisierungswettbewerb auf Basis des von der Projektgruppe Hallenbad erarbeiteten Raumprogramms, die Bereitstellung der erforderlichen Mittel im Rahmen der Beratungen für den anstehenden Doppelhaushalt 2019/20 sowie den Standort am Freibad Kehl.

Zuvor hatte Dr. Jochen Fritz, Fritz Planung GmbH, die bereits im Mai vorgestellten Anforderungen an das neue Kombibad mit Zahlen hinterlegt. Das Raumprogramm, das von der Projektgruppe erarbeitet worden war, sieht für das Hallenbad sechs Bahnen à 25 Meter vor. Es soll ausreichende Aufenthaltsbereiche im Schwimmbad sowie ein Lehrschwimmbecken geben. Ein Kleinkinderbereich im Gebäude darf ebenso wenig fehlen wie ein barrierefreier Umkleidebereich. Gewünscht ist ein Gastrobereich und die Zusammenlegung der Schwimmbadtechnik für das Hallen- und Freibad.

Daraus ergibt sich laut Planungsbüro ein Raumbedarf von 5.139 Quadratmetern für das Ganzjahreshallenbad. Optional wurde ebenfalls eine Rutsche mit 85 Quadratmetern und ein Saunabereich mit noch einmal 750 Qudratmetern berechnet. "Der Bruttorauminhalt liegt bei 30.000 Kubikmeter", machte Jochen Fritz deutlich. In einer ersten Kostenschätzung kam das Planungsbüro auf 20,5 Millionen Euro für den Bau des neuen Hallenbads, inklusive der Schwimmbadtechnik für alle Bereiche. Die Rutsche würde mit 1,5 Millionen Euro und eine Sauna mit 4,2 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Das Kehler Freibad, das ebenfalls in die Jahre gekommen ist, soll in einem zweiten Bauabschnitt saniert werden. Dazu müssten die Becken ersetzt werden, das Planungsbüro schlägt in diesem Zuge die Verlegung des Kinder- und Nichtschwimmerbeckens vor. Auch sollte der Schwimmerbereich im Freibad um zwei Bahnen verkleinert werden, da sich ja in unmittelbarer Nachbarschaft das Ganzjahreshallenbad befindet. Dieser zweite Bauabschnitt wurde mit weiteren 6,6 Millionen Euro veranschlagt. Der Bau eines neuen Kombibades mit allen Optionen würde also insgesamt rund 35 Millionen Euro kosten.

Auf Nachfrage gab Jochen Fritz ebenfalls noch eine ungefähre Bauzeit an: Zwischen 18 und 20 Monate könnte der Bau des Hallenbadkomplexes dauern, die Sanierung des Freibades wird in einer "Schließzeit", also etwa acht Monate, zu bewältigen sein. Schwer tat sich der Experte mit der Schätzung den Folgekosten: "Ohne Personalkosten müssten sie 200.000 Euro im Jahr für das Hallenbad und weitere 300.000 Euro für das Freibad rechnen", so Jochen Fritz.

Eines stellte sich in der anschließenden Beratung im Gremium schnell heraus: Einen wie auch immer gearteten Saunabereich wird es nicht geben, da dafür kein Bedarf in der Stadt gesehen wird. Die Rutsche, darüber war sich der Mehrheit der Stadträte einig, ist wünschenswert – wenn auch nicht direkt bei der Eröffnung, sie könnte in einem zweiten Bauabschnitt realisiert werden.
Wichtig war allen: Den Vorgaben, die mit der Unterstützung von Bürgern in der Projektgruppe Hallenbad gemacht wurden, fühlt man sich verpflichtet. "Wir bauen in einer Größenordnung, die höher ist als die Tram", so Oberbürgermeister Toni Vetrano abschließend. "Dort hatten wir 80 Prozent Zuschüsse, hier werden wir die nicht haben."

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