Baumaßnahmen in Ferien
Sanierung und Digitalisierung der Schulen läuft

Einstein-Gymnasium | Foto: Stadt Kehl
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Kehl Die Grundschule Leutesheim mutet derzeit an wie ein Werk der Verpackungskünstler Christo und Jeanne-Claude: Damit die Armierung im Beton saniert werden kann, ist die Frontseite des Gebäudes komplett eingepackt. Auch in der Söllingschule sind Handwerker im Gebäude anzutreffen; im Einstein-Gymnasium sowie in der Tulla-Realschule werden auf mehreren Etagen Kabelkanäle verlegt und Leitungen gezogen. Wie in jedem Jahr nutzt das städtische Gebäudemanagement die Sommerferien, um vor allem die geräuschvollen Arbeiten zu erledigen. Das 2019 aufgelegte größte Schulsanierungsprogramm, das es in Kehl je gab, nähert sich langsam seinem Abschluss. Am Ende werden für die Modernisierung der Gebäude und die Digitalisierung rund 30 Millionen Euro investiert worden sein.

Einstein-Gymnasium

Allein im Einstein-Gymnasium belaufen sich die Sanierungskosten auf 7,6 Millionen Euro – die Baukostensteigerungen sind eingerechnet. Im Block D, der sich über zwei Etagen erstreckt, sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. Im Block B fehlt nur noch der neue Raum für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Der soll als eine Art Box im heutigen Atrium entstehen, und den Jugendlichen eine Rückzugsmöglichkeit, auch zum gemeinsamen Lernen, bieten. Mit neuen und unterschiedlichen Sitzmöbeln soll der Raum nicht nur moderner ausgestattet werden, sondern es den Jungen und Mädchen zudem ermöglichen, anders zusammensitzen zu können als in den Klassenzimmern.

Im Block A wird im Erdgeschoss gearbeitet. In der Bibliothek, welche die Blöcke A und C verbindet, wird die komplette Decke erneuert und mit Akustikplatten ausgestattet. Die Klassenzimmer und Sanitärräume im ersten und zweiten Obergeschoss von Block A sind bereits fertig. Im Block C laufen die Vorarbeiten für die Sanierung der Heizungsanlage. Die Kunst- und Werkräume werden im Zuge der Digitalisierung mit Monitoren ausgestattet. Der bisher für die Oberstufenschülerinnen und -schüler reservierte Raum wird der Cafeteria zugeschlagen. Auch hier soll die Atmosphäre durch andere Sitzformen, wie zum Beispiel Barhocker und höhere Tische, aufgelockert werden, erklärt Michael Heitzmann, Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Die Gründungsarbeiten für den Aufzug, der das Einstein-Gymnasium barrierefrei machen soll, sind für den Herbst vorgesehen.

Tulla-Realschule

In der mit dem Einstein-Gymnasium verbundenen Tulla-Realschule werden Strom- und EDV-Leitungen gezogen. Die Kabelkanäle werden so nachgerüstet, dass die Beamer beispielsweise durch fahrbare Monitore ersetzt werden können, wenn die Schule dies wünscht. Die in den Sommerferien laufenden Arbeiten sollen auch dazu führen, dass die Schule in den Klassenzimmern über W-Lan verfügt. Vier Computerräume, die sowohl vom Einstein-Gymnasium als auch von der Tulla-Realschule genutzt werden können, waren bereits nach den Pfingstferien fertig gestellt. 300 000 Euro kosten allein die Verkabelungsarbeiten, und dies, obwohl die bestehenden Leitungen aus den Jahren 2003 bis 2006 stammen. Insgesamt werden in der Tulla-Realschule 863 000 Euro investiert.

Grundschule Leutesheim

Weil die Armierung in der Betonfassade der Grundschule Leutesheim Rost angesetzt hat, muss diese freigelegt und mit Korrosionsschutz versehen werden. Diese lärmintensiven Arbeiten werden bis zum Ende der Sommerferien erledigt sein, versichert Michael Heitzmann, das Gleiche gilt für die Erneuerung des Regenwasserkanals. Entlang der Außenmauern wurde das Erdreich bis in eine Tiefe von 50 bis 60 Zentimetern unterhalb der Bodenplatte abgegraben, um eine Dämmschicht anbringen zu können. Der Vollwärmeschutz fürs gesamte Gebäude wird nach den Ferien aufgebracht. Am Ende werden in die Grundschule 2,2 Millionen Euro investiert worden sein.

Söllingschule

In der Söllingschule werden derzeit die WC-Anlagen erneuert; die Beleuchtung wird auf stromsparende LED umgestellt. Die Dachsanierung kann zum Bedauern von Michael Heitzmann nicht angegangen werden: Das ist erst dann sinnvoll, wenn klar ist, welche Flächenvorgaben Bund und Land für die Grundschulbetreuung machen. Darauf haben vom Schuljahr 2026/2027 an zumindest die Erstklässler einen Rechtsanspruch, die anderen Grundschuljahrgänge folgen dann sukzessive. In der Söllingschule könnten zusätzliche Räume durch eine Aufstockung des Gebäudes geschaffen werden, erklärt der Leiter des Gebäudemanagements. Insgesamt sind für die Söllingschule im Sanierungsprogramm rund 2,9 Millionen Euro vorgesehen.

Grundschule Goldscheuer

In der Grundschule Goldscheuer rücken die Baufirmen am 4. September an, um alle sanitären Anlagen im Erdgeschoss umzubauen. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, werden für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte jeweils zwei größere WC-Einheiten zur Verfügung stehen. Im Eingangsbereich kommt noch eine barrierefreie Toilette hinzu. Die Baukosten belaufen sich auf rund 250 000 Euro.

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