Tag der Forts am 3. Juni
Tarnbunker in Neumühl geöffnet

Jury Kern, Städtische Wohnbau, Friedrich Wein, Michael Truttenbach, Florian Wein und Klaus Gras von der Interessengemeinschaft Neumühler Bunker vor dem Bauwerk aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs (v. l.) | Foto: Dagmar Jäger
  • Jury Kern, Städtische Wohnbau, Friedrich Wein, Michael Truttenbach, Florian Wein und Klaus Gras von der Interessengemeinschaft Neumühler Bunker vor dem Bauwerk aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs (v. l.)
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Kehl-Neumühl (gro). Im Oktober 2017 hatte die Öffentlichkeit zum ersten Mal Gelegenheit, einen Blick in den Tarnbunker in Kehl-Neumühl zu werfen. Seitdem hat sich an dem Überbleibsel aus den Tagen, als der Westwall die deutsch-französische Grenze bewachte, einiges getan. Die Interessengemeinschaft Tarnbunker Neumühl hat einige weitere Einrichtungsgegenstände beschafft, aber auch an der Konservierung der Innenräume des Bunkers gearbeitet.

Außerdem plant sie, den Tarnbau, dem der Bunker seinen Namen verdankt,  wieder zu errichten. Dem Kehler Gemeinderat, dem Neumühler Ortschaftsrat, aber auch der Städtischen Wohnbaugesellschaft, der der Bunker gehört, sei das Projekt bereits im Frühling vorgestellt worden, der Bauantrag sei laut Architekt Friedrich Wein vor kurzem eingereicht worden. "Über dem Bunker befand sich ursprünglich ein Wohnhaus", so Wein. Das soll in seiner ursprünglichen Kubatur wieder errichtet werden. "Wir haben im Bunker relativ wenig Platz", erklärt Wein. "Deshalb wird im Inneren des geplanten Gebäudes natürlich kein Wohngrundriss mehr enthalten sein."

Gebaut werden sollen sanitäre Einrichtungen und ein Raum, in dem die Interessengemeinschaft nicht nur Platz für Ausstellungen und Ausstellungsgegenstände rund um den Tarnbunker habe, sondern auch Besuchergruppen in Vorträgen über den Westwall, seine Gebäude und die Geschichte informieren könne. "Zwei Drittel der Fläche, die über dem Bunker entstehen soll, soll als Informationscenter dienen", so Wein. Im Frühjahr hätten bereits erste Gruppen den Tarnbunker im Rahmen von geführten Besichtigungen besucht. Dieses Angebot soll ausgebaut und auch Schulklassen zur Verfügung gestellt werden. Die denkmalschutzrechtlichen Genehmigungen seien schon erteilt worden. "Wir haben eng mit der Denkmalschutzbehörde zusammengearbeitet", stellt Wein fest. 

Die Finanzierung des Projektes soll über Spenden laufen. "Zahlen kann ich im Augenblick noch nicht nennen. Wir überprüfen gerade die ursprüngliche Kostenschätzung, damit wir belastbare Zahlen haben", betont Wein. "Wir sind uns bewusst, dass es sich um ein ehrgeiziges Projekt handelt."

Am Sonntag, 3. Juni, steht der Bunker in Neumühl, Ecke Elsässer Straße und Stockweg, der Öffentlichkeit zum zweiten Mal für Besuche offen. An diesem Tag findet der vom  "Cologne Research Institut für Fortress Architecture" (CRIFA) ins Leben gerufene Tag der Forts statt. Der 1938 im Rahmen der Westbefestigungen errichtete Bunker ist von 10 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. 

An diesem Tag ist auch der wenige Kilometer weiter südlich befindliche Bunker "Emilie" in Neuried-Altenheim zu besichtigen. Mit den Betreuern dieses intakten "Regelbau 11" arbeitet die Interessengemeinschaft Bunker Neumühl gut zusammen. Dieser Bunker hatte das gleiche Schicksal wie der Neumühler Tarnbunker, er beherbergt heute eine interessante Sammlung zur Geschichte der Westbefestigungen. Wer Interesse an einer Führung außerhalb des Tags der Forts hat, kann sich an Siegfried Pagel oder Adolf Zippenpfennig, beide Kehl-Neumühl, zwecks Terminvereinbarung wenden.

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