Unterzeichnung einer Vereinbarung über einen gemeinsamen Tramtarif
Tickets von TGO und CTS gelten grenzüberschreitend

Auch wenn die neue Trambrücke im Hintergrund kaum zu erkennen ist, ein Foto mit Symbolkraft (von links): Landrat Frank Scherer, Straßburgs Oberbürgermeister Roland Ries, der Kehler OB Toni Vetrano, CTS-Präsident Alain Fontanel, Bürgermeister Harald Krapp und die TGO-Geschäftsführer Stefan Preuss und Jürgen Meissner auf der Terrasse der Villa Schmidt.  | Foto: Foto: gro
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  • Auch wenn die neue Trambrücke im Hintergrund kaum zu erkennen ist, ein Foto mit Symbolkraft (von links): Landrat Frank Scherer, Straßburgs Oberbürgermeister Roland Ries, der Kehler OB Toni Vetrano, CTS-Präsident Alain Fontanel, Bürgermeister Harald Krapp und die TGO-Geschäftsführer Stefan Preuss und Jürgen Meissner auf der Terrasse der Villa Schmidt.
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Kehl. Die Gleise liegen schon auf deutscher Seite, der zweite Bauabschnitt auf Kehler Seite ist
genehmigt, ab April 2017 soll die Tramlinie D aus Straßburg bis vor den
Kehler Bahnhof fahren. Am Montag wurde in der Villa Schmidt in Kehl eine
gemeinsame Vereinbarung über die künftigen Tarife für das neue
Verkehrsmittel unterzeichnet.

Es wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Eurométropole Straßburg, der Stadt Kehl, dem Ortenaukreis,
der Straßburger Verkehrsbetriebe CTS und dem Ortenauer Tarifverbund TGO
geschlossen, der regelt, mit welchen Tickets die Tram künftig
grenzüberschreitend genutzt werden kann. Denn auch wenn es
Schwierigkeiten damit gab, die beiden unterschiedlichen Tarifsysteme aus
beiden Ländern unter einen Hut zu bringen, einig waren sich alle
Beteiligten darin, dass ein Kompromiss gefunden werden musste, der den
Bürgern auf beiden Seiten des Rheins dient.

Ganz einfach ist es nicht, was da beschlossen und unterschrieben wurde: Fährt die Tram auf
der deutschen Seite, gelten die Tarife der TGO, fährt sie auf
Straßburger Gebiet, dann die der CTS. Damit die Nutzer nicht auf der
Grenze einen neuen Fahrschein lösen müssen, werden die Fahrten mit
Einzel- und Tageskarten in der Tram D – und nur auf dieser Strecke –
gegenseitig anerkannt. Gleiches gilt mit Einschränkung für Zeitkarten
wie Wochen- oder Monatstickets: Alle TGO-Zeitkarten, die für die Zonen
20 und 21 gekauft wurden, gelten auf der gesamten Linie D, umgekehrt
gelten die Zeitkarten der CTS für Personen mit Wohnsitz in der
Eurométropole in den Tarifzonen 20 und 21 (Stadt Kehl und Stadtteile).
An Samstagen, Sonn- und Feiertagen werden die tariflichen
Freizeitregelungen für Fahrten auf der französischen Seite der Linie D
anerkannt.

„Es ist ein guter Kompromiss“, attestierte der Kehler Oberbürgermeister Toni Vetrano dem Ergebnis. Er verriet, dass die
Verhandlungen ein Stück weit schwieriger gewesen seien, als man sich das
zu Beginn des Tramprojektes gedacht hatte. „Seit 50 Jahren verbindet
ein Bus Kehl und Straßburg, in dem die Tickets der CTS gelten. Erst
durch die Gespräche mit dem Regierungspräsidium und der TGO wurde
deutlich, dass der Bus ohne Genehmigung fährt.“

Der Straßburger Oberbürgermeister Roland Ries hob das Besondere des Projektes hervor:
„Es ist ein politische Zeichen, das wir an die anderen in Europa geben.
In einer Zeit, in der andere Grenzen fordern, bauen wir Brücken. Es ist
eine Pioniertat in einer Zeit, in der alles in Frage gestellt wird.“

„Die beiden Oberbürgermeister werden in die Geschichte eingehen, weil sie
die Grundlage dafür geschaffen haben, dass die beiden Städte in einigen
Dekaden zusammengewachsen sind“, wagte Landrat Frank Scherer einen
Ausblick. Zwei Tarifsysteme unter einen Hut zu bekommen, sei manchmal
schwieriger als die naturwissenschaftlichen Hindernisse bei dem Bau der
Infrastruktur aus dem Weg zu schaffen.

Autor: gro

Auch wenn die neue Trambrücke im Hintergrund kaum zu erkennen ist, ein Foto mit Symbolkraft (von links): Landrat Frank Scherer, Straßburgs Oberbürgermeister Roland Ries, der Kehler OB Toni Vetrano, CTS-Präsident Alain Fontanel, Bürgermeister Harald Krapp und die TGO-Geschäftsführer Stefan Preuss und Jürgen Meissner auf der Terrasse der Villa Schmidt.  | Foto: Foto: gro
Roland Ries und Toni Vetrano beglückwünschen sich nach der Vertragsunterzeichnung.

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