Kundgebung mit 300 Demonstranten in Kehl verläuft am Samstag friedlich
Für Vielfalt und Demokratie: „Hass ist keine Alternative“

Rund 300 Demonstranten protestierten vor der Kehler Stadthalle gegen den Landesparteitag der AfD. | Foto: Foto: dh
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  • Rund 300 Demonstranten protestierten vor der Kehler Stadthalle gegen den Landesparteitag der AfD.
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Kehl. Bis zu 300 Demonstranten machten den Mitgliedern der AfD Baden-Württemberg, die in
Kehl am vergangenen Wochenende ihren Landesparteitag abhielten, den Weg
in die dortige Stadthalle nicht einfach.

Die unterschiedlichen Gruppierungen skandierten verschiedene Parolen, wie „Nazis raus“, „Vor
der Presse habt ihr Angst“, „Nehmt den Nazis die Stadthalle weg“ sowie
„scheiß Kartoffel“, gefolgt von „scheiß Deutscher“ und besonders häufig
und laut: „Hass ist keine Alternative“.

Es regnete am Samstagmorgen. Kein schönes Wetter für die Demonstranten, die sich ab 8
Uhr vor der Stadthalle versammelten, aber auch nicht schöner für die
AfD-Parteimitglieder. Diesen musste die Polizei gelegentlich Zugang
verschaffen. Die Zahl der Demonstranten stieg kontinuierlich auf circa
300 Personen an. Dann rief der Kreisvorsitzende der Jusos in der
Ortenau, Tunahan Yildirim, die Menge zum Demonstrationszug durch die
Kehler Innenstadt.

Die Jusos Ortenau hatten die Demonstration organisiert. Zusammen mit Gewerkschaften, SPD, Linkspartei, Antifa und
weiteren linken Gruppierungen, auch aus Straßburg, sowie Bürgern hatte
sich ein breites Bündnis formiert. Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz
vor der Friedenskirche machte Yildirim klar, dass man für Vielfalt und
Demokratie demonstriere. „Wir stellen uns in den Regen und sagen, nicht
mit uns. Warum sind wir nicht 300, 500 oder 1000“, sagte Juso Bob Blume
und forderte auf, es sei an der Zeit Haltung zu zeigen.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete, Elvira Drobinski-Weiß, die mitmarschierte,
fand es großartig, dass junge Menschen eine solche Veranstaltung
organisieren würden, sich politisch engagieren und widerstand leisten.
„Auch ich will Flagge zeigen. Meine Eltern habe ich einmal gefragt, wie
konntet ihr Nazi-Deutschland zulassen“, so Drobinski-Weiß.

Tunahan Yildirim zog ein positives Fazit, zeigte sich froh über das breite
Bündnis und beendete die Demonstration. Die Polizei berichtete von
keinen Störungen, lediglich von zwei „mutmaßlich beleidigenden
Äußerungen“ gegen Parteitagsbesucher. Die Polizei ermittelt.

Autor: Daniel Hengst

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