Tastmodell vor dem Storchenturm enthüllt
Lahrer Altstadt zum Anfassen

- Feierliche Enthüllung des Stadtmodells, das künftig auf dem Platz vor dem Storchenturm stehen wird.
- Foto: Stadt Lahr
- hochgeladen von Matthias Kerber
Lahr (st) Es misst nur gut einen Quadratmeter und doch birgt es die ganze Innenstadt in sich: Das Tastmodell aus Bronze der Lahrer Altstadt. Künftig können Lahrer sowie Gäste auf Fingerkuppen durch die Straßen der Altstadt spazieren, die Anordnung der Plätze und Gassen ertasten, Architektur und Stadtgeschichte erfahren, so die Stadt Lahr in einer Pressemitteilung.
Das Blinden-Stadtmodell wird prominent auf dem Platz vor dem Storchenturm platziert. Es ist dem 2023 verstorbenen Lahrer Unternehmer Rolf Kaufmann gewidmet. Die endgültige Installation ist bis zum Ende des Sommers geplant.
„Ich wünsche mir, dass viele Bürger und Besucher künftig an diesem Modell verweilen. Dass sie unser Lahr neu entdecken, neue Blickwinkel einnehmen – und vielleicht auch an einen Menschen denken, der viel für diese Stadt getan hat“, sagte Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert bei der feierlichen Enthüllung, als der Künstler das Modell nach Lahr lieferte.
Entstehung der Idee
Markus Kaufmann, der zusammen mit seinem Bruder Andreas das Stadtmodell initiiert hat, erläuterte die Entstehung der Idee. Nach dem Tod ihres Vaters – Rolf Kaufmann – und den Spenden, die anlässlich der Trauerfeier zusammengekommen waren, hatten sie die Idee damit etwas Nachhaltiges, etwas Öffentliches, etwas Bleibendes zu schaffen. Unterstützt wurde das Projekt vom Rotary Club Lahr e. V., der Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/ Ortenau sowie der Stadt Lahr.
Geschaffen wurde das Modell von Bildhauer Felix Broerken. Dessen Vater entwickelte vor über 30 Jahren die ersten bronzenen Stadtmodelle zum Fühlen, Sehen und Begreifen. Zusammen haben die beiden Künstler mehr als 250 Stadtmodelle geschaffen, die mittlerweile viele Innenstädte prägen und einen wertvollen Beitrag zur Inklusion leisten. Jedes Modell wird in Handarbeit mit Liebe zum Detail gefertigt. Dazu kommen Markierungen für bereits verschwundene Gebäude – im Lahrer Modell beispielsweise die Tiefburg – sowie Beschriftungen in Blindenschrift.
Für das Lahrer Stadtmodell lieferte die städtische Abteilung Geoinformation die nötigen Daten. Broerken schuf einen ersten Entwurf, Abteilungsleiter Markus Nerz und seine Mitarbeitenden kontrollierten daraufhin jeden Winkel und jede Dachneigung, damit diese korrekt dargestellt wurden. Danach wurde das Modell in Wachs ausgearbeitet und anschließen als Bronzemodell ausgegossen.



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