Videokameras gegen Vandalismus
Überwachung im Lahrer See- und Bürgerpark

Lahr (st). Für mehr Sicherheit und weniger Zerstörung im See- und Bürgerpark: Die Lahrer Stadtverwaltung hat ein Konzept zum Einsatz von Videoüberwachung am römischen Streifenhaus, am Krähennest, an der Sporthalle Plus sowie am Haus am See erarbeitet. Der Gemeinderat wird sich in seiner Sitzung am Montag, 25. April, mit der Vorlage befassen.

Schäden in Höhe von über 40.000 Euro

Die Stadtverwaltung reagiert damit zum einen darauf, dass die regelmäßige Präsenz des Kommunalen Ordnungsdiensts, sensibilisierende Maßnahmen der aufsuchenden Sozialarbeit sowie bauliche Sicherheitsvorkehrungen – beispielsweise eine Vergitterung am Streifenhaus oder ein Edelstahlnetz am Krähennest – die zunehmende Häufigkeit und den Umfang von Schäden, die durch Vandalismus entstanden sind, bisher nicht begrenzen konnten. Für die baulichen Anlagen auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände hat die Stadt in den vergangenen Jahren Schäden in Höhe von rund 40.000 Euro ermittelt. Zum anderen hatten Teilnehmende an der Auftaktveranstaltung des Runden Tischs „Sauberes Lahr“ eine Videoüberwachung angeregt.

Die Videokameras haben im Vergleich zu anderen möglichen Maßnahmen entscheidende Vorteile, sagt Lahrs Erster Bürgermeister Guido Schöneboom: „Wir wollen keine Zäune errichten, die zudem auch keine unüberwindbaren Hindernisse darstellen. Vielmehr möchten wir das Gelände weiterhin offen und für alle zugänglich halten. Außerdem sind die Kameras während der Betriebszeit dauerhaft im Einsatz, während eine Überwachung durch Sicherheitspersonal nur punktuell und zu deutlich höheren Kosten möglich wäre.“ Im Haushaltsplan 2022 sind 10.500 Euro für die Installation der Videoüberwachung vorgesehen.

Videodaten werden verschlüsselt

Um den Eingriff so gering wie möglich zu halten, kommen die Kameras nur dort zum Einsatz, wo bisher große Schäden zu verzeichnen waren. Tagsüber sind sie nicht in Betrieb und Bereiche, die nicht von Interesse sind, werden ausgeblendet oder geschwärzt. Die Videodaten werden verschlüsselt und, sofern es keinen Vorfall gab, nach spätestens 72 Stunden automatisch gelöscht. Der Zugriff auf die Daten erfolgt nur bei begründeten Fällen, etwa bei aufgetretenem Vandalismus, und ausschließlich durch Personal der Stadt und der Sicherheitsbehörden. Eine Beschilderung wird auf die Videoüberwachung hinweisen.

„Der Stadtverwaltung ist bewusst, dass es sich bei der Videoüberwachung um ein äußerst sensibles Thema handelt. Wir schlagen diese Maßnahme nicht leichtfertig vor“, sagt Guido Schöneboom. „Viele Bürgerinnen und Bürger – insbesondere diejenigen, die sich auf dem Gelände des See- und Bürgerparks ehrenamtlich engagieren – sind jedoch vollkommen zurecht über die Schäden verärgert, die einige wenige Personen immer wieder verursachen. Wir haben deshalb den Sachverhalt umfassend geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Einsatz von Kameras an den ausgewählten Stellen verhältnismäßig ist.“ Ziel ist, dass die Videokameras die Aufklärung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die konsequent zur Anzeige gebracht werden sollen, erleichtert und im besten Fall weitere Fälle von Vandalismus aufgrund der abschreckenden Wirkung auf potenzielle Täterinnen und Täter verhindert.

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