Kita-Fachkräfte-Konzept
Vier Quereinsteigerinnen im Anerkennungsjahr

Erfolgreiche Quereinsteigerinnen: Judith Schmid (v. l.), Natalia Reschetnik, Ines Feudel und Rinita Hald-Stukert | Foto: Stadt Lahr
  • Erfolgreiche Quereinsteigerinnen: Judith Schmid (v. l.), Natalia Reschetnik, Ines Feudel und Rinita Hald-Stukert
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Lahr (st). Als erste Quereinsteigerinnen, die das Kita-Fachkräfte-Konzept der Stadt Lahr durchlaufen, sind Ines Feudel, Rinita Hald-Stukert, Natalia Reschetnik und Judith Schmidt im September in ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin gestartet.

Um dem steigenden Fachkräftemangel in den städtischen Kindertagesstätten zu begegnen, hat die Stadt Lahr im September 2020 ein innovatives Konzept für Quereinsteiger aus anderen Berufsgruppen aufgelegt. Hierfür hat die Stadt mit der Merian-Schule in Freiburg einen verlässlichen Kooperationspartner und Unterstützer gefunden.

In Praxis und Theorie bewährt

Seit September 2020 waren die Quereinsteigerinnen Ines Feudel, Rinita Hald-Stukert, Natalia Reschetnik und Judith Schmidt mit einem Beschäftigungsumfang von 75 Prozent als Zusatzkräfte in vier städtischen Kitas beschäftigt. Parallel haben sie sich an der Merian-Schule Freiburg in einem zweijährigen Abendkurs, der die pädagogischen Inhalte im Rahmen der Erzieherinnenausbildung umfasst, auf die Schulfremdenprüfung vorbereitet. Die Stadt Lahr hat die zusätzlichen Stellen vollständig aus eigenen Mitteln finanziert. „Ich danke der Stadt Lahr für diese tolle Chance“, betont Natalia Reschetnik.

„Wir sind sehr stolz, dass alle vier Quereinsteigerinnen die Prüfungen erfolgreich bestanden haben und nun zum September 2022 in das Anerkennungsjahr in unseren Kitas gestartet sind. Dort werden sie jetzt mit einem Stellenumfang von 100 Prozent beschäftigt“, sagt Lahrs Erster Bürgermeister Guido Schöneboom. „Dieses Etappenziel nehmen wir zum Anlass, uns ganz herzlich für ihr Engagement zu bedanken. Trotz der widrigen Bedingungen durch die Pandemie ist es ihnen allen gelungen, sich sowohl in der Praxis als auch in der Theorie zu bewähren und darüber hinaus Familie, Job und Schule unter einen Hut zu bekommen.“

Professioneller Austausch

Um den Einstieg in das neue Berufsfeld zu erleichtern, fanden zu Beginn mehrere interne Schulungstermine der Stadt Lahr zu den Grundsätzen des Kita-Alltags und der Pädagogik statt. In den Kindertageseinrichtungen werden die Quereinsteigerinnen intensiv angeleitet. Regelmäßig stattfindende Treffen zwischen den Quereinsteigerinnen ermöglichen zudem einen professionellen Austausch und eine enge Vernetzung mit dem Amt für Soziales, Schulen und Sport. „Äußerst spannende, aufregende und lehrreiche zwei Jahre liegen hinter uns. Es war gar nicht so einfach, aber zu schaffen. Mit jeder Anstrengung und jedem Erfolg in der Schule, in der Einrichtung und im Team sind wir gewachsen“, resümiert Judith Schmidt.

Parallel zu diesem Modell kooperiert die Stadtverwaltung seit 2020 mit der Agentur für Arbeit Offenburg und der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Bühl. Hierbei absolvieren weitere sieben Quereinsteigerinnen im Rahmen der dreijährigen „Praxis-Integrierten-Ausbildung PIA“ ihre Praxistage in städtischen Kindertageseinrichtungen und besuchen parallel die Fachschule. Die Kosten für die Ausbildung und Vergütung tragen zu zwei Dritteln die Agentur für Arbeit und zu einem Drittel die Stadt Lahr.

Fördergelder bis Ende Mai 2023

Vor dem Hintergrund dieser positiven Erfahrungen hat die Stadt Lahr im Jahr 2021 eine weitere Projektförderung eingeworben. Das neue Vorhaben wird vom Städtetag Baden-Württemberg begleitet, im Förderprogramm „Trägerspezifische innovative Projekte“ des Landes Baden-Württemberg umgesetzt und aus Mitteln des Bundes im Rahmen des "Gute-KiTa-Gesetzes" bis Ende Mai 2023 zu 100 Prozent gefördert. Ziel ist es, neue Impulse für die Kitas durch den Aufbau von multiprofessionellen Teams zu setzen.

„Es ist uns gelungen, in diesem Projekt insgesamt elf Mitarbeitende aus den Bereichen Sozialarbeit und Heilpädagogik, Natur, Sport und Bewegung sowie Musik für sieben städtische Kitas zu finden“, berichtet Cornelia Guth, Leiterin der Abteilung Kinder, Familie und Jugend. Entsprechend des jeweiligen Erfahrungshintergrunds sollen mit ihrer Hilfe zusätzliche pädagogische Projekte in den Kitas entwickelt und angeboten werden. Parallel besteht für die Projektmitarbeitenden, unterstützt von der Stadt Lahr und der Merian-Schule in Freiburg, ebenfalls die Möglichkeit einer Berufsqualifizierung als Erzieherin mit der Perspektive, nachhaltig als Fachkraft beschäftigt zu werden. Diese Chance nutzen sechs der Projektmitarbeiterinnen, indem sie den Kurs zur Vorbereitung auf die Schulfremdenprüfung besuchen.

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